100 Tage Regierung - Österreich Journal
100 Tage Regierung - Österreich Journal
100 Tage Regierung - Österreich Journal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 70 / 31. 03. 2009<br />
Chronik<br />
WienerInnen geben ihrem<br />
Gesundheitssystem Bestnoten<br />
Studie zeigt große Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung<br />
Prozent der Wienerinnen und Wiener<br />
86sind mit der Gesundheitsversorgung<br />
in Wien zufrieden. „Mehr als die Hälfte,<br />
57 Prozent, ist sogar sehr zufrieden. Das<br />
beweist, daß die Stadt Wien mit ihrer Gesundheitspolitik<br />
auf einem guten Weg ist“,<br />
erklärte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely<br />
am 10. März gemeinsam mit Politikwissenschaftler<br />
Univ.-Prof. Peter Filzmaier.<br />
Dessen „Institut für Strategieanalysen“ (ISA)<br />
hat im Auftrag der Stadt Wien eine umfassende<br />
Studie durchgeführt, die neben Serien<br />
von Fokusgruppen auch eine telefonische<br />
Umfrage unter 1500 WienerInnen beinhaltete,<br />
und deren Ergebnisse repräsentativ für<br />
alle WienerInnen ab 16 Jahren sind. „Die<br />
positive Verantwortung für die gute Gesundheitsversorgung<br />
sehen die Wienerinnen und<br />
Wiener vorwiegend bei der Stadt (45 Prozent).<br />
52 Prozent sehen eine geteilte Verantwortung<br />
zwischen Stadt Wien und Bund.<br />
Die Ergebnisse machen klar: Eine starke<br />
öffentliche Hand im Gesundheitswesen ist<br />
der Garant für hohe Qualität – und wird in<br />
dieser Verantwortung auch wahrgenommen“,<br />
so Wehsely weiter. 82 Prozent der<br />
Befragten haben daher auch eine eher gute<br />
bis sehr gute Meinung über die Stadt Wien in<br />
ihrer Rolle als Gesundheitsversorger. Die<br />
Befragten konzedieren der Stadt Wien in der<br />
Gesundheitspolitik und in der Gesundheitsversorgung<br />
eine Vorreiterrolle. 60 Prozent<br />
der befragten Frauen bestätigen dies übrigens<br />
auch für den Bereich Frauengesundheit.<br />
„Die vergangenen Diskussionen über<br />
vermeintliche Spar- und Sachzwänge und<br />
über defizitäre Krankenkassen hätten durchaus<br />
zu einer allgemeinen Verunsicherung des<br />
Vertrauens der Bevölkerung in ihr Gesundheitswesen<br />
beitragen können. Das ist nicht<br />
der Fall: Nach Meinung der Befragten hat<br />
sich die Entwicklung der Wiener Gesundheitsversorgung<br />
in den vergangenen Jahren<br />
sogar noch verbessert, beziehungsweise ist<br />
gleich geblieben. 81 Prozent der Befragten<br />
bestätigen dies“, unterstrich Filzmaier.<br />
„Im überregionalen Vergleich wird deutlich,<br />
daß 64 Prozent der WienerInnen die<br />
Gesundheitsversorgung in ihrer Stadt durchwegs<br />
besser einschätzen als jene in andern<br />
Foto: Schaub-Walzer<br />
Bundesländern. Und: Befragte, die sich<br />
bereits in einem Krankenhaus aufgehalten<br />
haben, bewerten die Versorgung besser als<br />
jene, die in den letzten Jahren in keinem<br />
Krankenhaus als Patient waren. Das heißt:<br />
Die Erfahrungen sind somit noch besser als<br />
die Erwartungen“, so Filzmaier.<br />
StRin. Sonja Wehsely und Univ.-Prof.<br />
Peter Filzmaier bei der Präsentation der<br />
Studie über das Gesundheitssystem<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
37<br />
Die Versorgung mit Medizin auf höchstem<br />
Niveau wird von den WienerInnen zu<br />
Recht vorausgesetzt. Allerdings halten 76 Prozent<br />
der WienerInnen schnelle Behandlung<br />
und kurze Warte- und Anmeldezeiten in<br />
Krankenhäusern für sehr wichtig. Dementsprechend<br />
unzufrieden sind PatientInnen<br />
daher, wenn sie bei Gesundheitseinrichtungen<br />
mit Wartezeiten konfrontiert werden.<br />
„Wir haben daher bereits im Jänner 2008 in<br />
den Spitälern der Stadt Wien das elektronische<br />
OP-Anmeldezeiten-Management eingeführt.<br />
Mittlerweile arbeiten damit alle<br />
städtischen Spitäler – zum Wohle der PatientInnen<br />
und in voller Transparenz“, erklärte<br />
Wehsely. Bei planbaren, nicht akuten Eingriffen<br />
wird gemeinsam mit den PatientInnen<br />
ein passender Termin gesucht. Auf spezielle<br />
Wünsche der PatientInnen, etwa wegen<br />
eines anstehenden Urlaubs, wird dabei<br />
Rücksicht genommen. Die Dringlichkeit der<br />
Terminvergabe bestimmen dann ausschließlich<br />
medizinische Kriterien. Für Akutfälle,<br />
die immer sofort behandelt werden, steht<br />
selbstverständlich eine 24-Stunden-Versorgung<br />
zur Verfügung.<br />
Zudem werden die Operationszeiten für<br />
planbare Eingriffe kontinuierlich in den<br />
Nachmittag ausgedehnt. Die Anmeldefristen<br />
haben sich dadurch bereits deutlich verkürzt:<br />
Hat man zum Beispiel in der Krankenanstalt<br />
Rudolfstiftung im Juli 2008 noch rund 53<br />
<strong>Tage</strong> auf eine Bandscheibenoperation gewartet,<br />
so sind es jetzt lediglich 35 <strong>Tage</strong> von<br />
der Anmeldung bis zur Operation. Die Anmeldezeit<br />
für Knieoperationen im Orthopädischen<br />
Krankenhaus Gersthof hat sich seit<br />
dem vergangenen Sommer um mehr als drei<br />
Wochen verkürzt.<br />
Wehsely: „Wir sind hier auf einem guten<br />
Weg. Die städtischen Spitäler müssen aber<br />
weiter am Thema Wartezeiten dran bleiben.<br />
Weil die PatientInnen hier zu Recht kein<br />
Pardon kennen.“<br />
„Besonderen Wert legen die Befragten<br />
auf fachlich gut geschultes Personal (sehr<br />
wichtig: 96 Prozent) und freundliche Behandlung<br />
(84 Prozent), es geht also nicht nur<br />
um eine medizinische Top-Ausstattung“,<br />
erläuterte Filzmaier. Wehsely dazu: „Ich garantiere<br />
auch für die Zukunft Spitzenmedizin<br />
für alle in Wien, unabhängig von Einkommen,<br />
Alter, Herkunft oder Geschlecht. Aber:<br />
Bei der Kommunikation mit den PatientInnen<br />
können und müssen die städtischen<br />
Spitäler noch besser werden. Wertschätzung<br />
im Umgang von ÄrztInnen und Pflegepersonal<br />
mit den PatientInnen ist ein Muß.<br />
Denn: Was ist wichtig für die PatientInnen?<br />
Sie haben ein Recht zu verstehen, mit welcher<br />
Erkrankung sie konfrontiert sind und<br />
welche Wege es zur Behandlung gibt. Es ist<br />
eine Frage der Menschlichkeit, die WienerInnen<br />
gerade in schwierigen Situationen, wie<br />
sie eine Erkrankung mit sich bringt, nicht<br />
alleine zu lassen.“ Als größter Ausbildner<br />
<strong>Österreich</strong>s für Gesundheits- und Pflegeberufe<br />
kann die Stadt Wien hier wegbereitend<br />
wirken.<br />
•