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Wirtschaftswoche Ausgabe vom 13.10.2014 (Vorschau)

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FOTO: ACTION PRESS/ANDREAS DUNKER<br />

wenig die Nase gerümpft“, erzählt ein Unternehmens-Insider.<br />

„Doch inzwischen<br />

haben wir mit unseren im Vergleich zu anderen<br />

britischen Linien relativ großzügigen<br />

Sitzabständen sogar ein paar Fans gewonnen.“<br />

Von Skandinavien aus bietet Germania<br />

im Rahmen des ethnischen Verkehrs<br />

sogar Verbindungen zu zwei Städten<br />

im Nordirak.<br />

Der bislang größte Sprung war die Gründung<br />

der Fluglinie Gambia Bird im westafrikanischen<br />

Gambia, die vor zwei Jahren<br />

ihren Erstflug hatte. Wobig wundert sich,<br />

dass bislang keine andere europäische Gesellschaft<br />

den Schritt gewagt hat. Zwar ver-<br />

Besondere Klientel Germania fliegt in Europa<br />

lebende Emigranten in deren Heimat<br />

dient die in Banjul ansässige Linie, die zu<br />

30 Prozent afrikanischen Investoren gehört,<br />

noch kein Geld. Aber das soll sich –<br />

nicht zuletzt dank kräftiger Hilfe der deutschen<br />

Partner in Sachen Flugmanagement<br />

– bald ändern. Wobig: „Der Kontinent ist<br />

einer der Wachstumsmärkte der Branche,<br />

und Gambia ist eines der politisch stabilsten<br />

Länder mit einer guten Infrastruktur.“<br />

Aus Wobigs Sicht profitiert Germania<br />

von den Erfahrungen der afrikanischen<br />

Tochter beim Aufbau neuer Strecken, besonders<br />

wenn diese – wie die Routen von<br />

Banjul nach London – über bisher ungewohnt<br />

lange Distanzen gehen.<br />

Der Erfolg hat Wobig zu einem weiteren<br />

Schritt ins Ausland ermuntert. Im Frühjahr<br />

2015 soll eine Schweizer Tochter mit zwei<br />

Maschinen an den Start gehen. Sie soll von<br />

Zürich aus für den Veranstalter Hotelplan<br />

fliegen und Ziele im Kosovo und anderen<br />

südosteuropäischen Staaten anbieten.<br />

Trotz des Erfolgs will Wobig auch künftig<br />

vorsichtig wachsen. „Ich kann mir vorstellen,<br />

unsere Flotte auf 40 Flugzeuge zu erweitern“,<br />

so Wobig. Den Umsatz noch in<br />

diesem Jahrzehnt auf 400 Millionen Euro<br />

pro Jahr zu verdoppeln, sei denkbar.<br />

Eine deutlich sichtbare Nummer drei in<br />

Deutschland werden „ist nicht unser Ziel“,<br />

sagt Wobig. Er verweist darauf, dass der<br />

Höhenflug von Air Berlin endete, als diese<br />

Linie durch die Konkurrenz zu Lufthansa<br />

zwischen Hamburg und Frankfurt zu sichtbar<br />

wurde – und Deutschlands größte<br />

Fluglinie mit Kampfpreisen reagierte.<br />

In diesem Fall befolgt Wobig ausnahmsweise<br />

die Gesetze der Flugbranche.<br />

»<br />

ruediger.kiani-kress@wiwo.de<br />

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