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Von der Gewässerpflege zur Gewässerentwicklung - WBW ...

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gangen. Die Beschäftigung mit diesen Themen erscheint heute selbstverständlich zu sein; damals hatten sie<br />

einen hohen Innovationswert und waren Ausdruck eines neuen Umgangs mit Gewässern.<br />

Der Inhalt dieses Fortbildungsthemas lehnte sich zum<br />

Teil an die Hefte <strong>der</strong> Reihe Handbuch Wasserbau an,<br />

insbeson<strong>der</strong>e an die Hefte Nr. 5 „Naturgemäße Bauweisen“<br />

und Nr. 6 „Gehölze an Fließgewässern“ (siehe<br />

Kasten auf Seite 14 und Fortbildungsthema „Praktische<br />

Gehölzpflege“ im Anhang).<br />

Darstellung des Wachstums eines auf den Stock gesetzten<br />

Baumstammes. Quelle: <strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft.<br />

Das didaktische Konzept<br />

Das 3. Thema „Arbeiten im Lebensraum Fließgewässer“ knüpft an das vorherige „Praktische Gehölzpflege“ an,<br />

mit dem die Bedeutung <strong>der</strong> Ufervegetation für die Gewässer betont wurde. Diesmal sollte sich <strong>der</strong> Blick <strong>der</strong><br />

Unterhaltungspflichtigen auf das Wasser wenden und die darin lebenden Lebewesen entdecken. Sie sollten<br />

erfahren, dass die Wasserorganismen an ihren Lebensraum sehr spezifisch angepasst sind und Ansprüche haben,<br />

die für ihre Reproduktion und ihr Überleben erfüllt sein müssen. Darauf aufbauend sollten sie in Erfahrung<br />

bringen, welche Auswirkungen die Gewässerunterhaltung auf die Lebensbedingungen im Gewässer hat, und<br />

anschließend die passenden Methoden, Geräte und Pflegezeiträume kennen lernen, mit denen und in denen<br />

die Gewässerunterhaltung naturverträglicher verrichtet werden kann.<br />

Bevor das Fortbildungsthema beim jährlichen Lehrertag (später<br />

Betreuertag) präsentiert wurde und die Unterlagen für ihre Behandlung<br />

in den Gewässernachbarschaftstagen den Betreuern<br />

verteilt wurden, fanden üblicherweise im Herbst des vorherigen<br />

Jahres Pilotveranstaltungen statt. Bereits bei den Veranstaltungen<br />

zum Thema „Arbeiten im Lebensraum Fließgewässer“ wurde ein<br />

starker Rückgang <strong>der</strong> Teilnehmer im Vergleich zu den beiden vorangegangenen<br />

Fortbildungsthemen beobachtet. Mehrfach wurde<br />

von den Teilnehmern kritisiert, eine Notwendigkeit einer<br />

Teilnahme bei diesem Thema bestünde nicht. Auch von den Betreuern<br />

kamen Bedenken, ob das Thema in <strong>der</strong> kurzen Zeit eines<br />

Das Ökomobil.<br />

Quelle: <strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft.<br />

Nachbarschaftstages zu behandeln und ob überhaupt ein Praxisbezug<br />

gegeben sei. Der Vortragsteil erwies sich als schwer vermittelbar<br />

und die vorgesehenen Lernziele konnten nur unvollständig<br />

vermittelt werden.<br />

Der erhoffte Erfolg stellte sich dennoch ein, weil die Teilnehmer intensiv in die inhaltlichen Diskussionen einbezogen<br />

wurden. Im praktischen Teil des Pilot-Nachbarschaftstages erwies sich das Ökomobil – wo die Teilnehmer<br />

die Tiere, die sie im Wasser gesucht und gesammelt hatten, unter dem Mikroskop anschauen konnten<br />

– als ein Höhepunkt <strong>der</strong> Veranstaltung.<br />

An den Mängeln dieser Pilotveranstaltungen zeigte sich, dass eine <strong>der</strong> größten Schwierigkeiten bei diesem<br />

Fortbildungsthema das Wecken von Interesse für ein auf den ersten Blick theoretisches und praxisfernes Thema<br />

war. So kam man zu <strong>der</strong> Erkenntnis, dass sowohl für die Erarbeitung und Gestaltung <strong>der</strong> Nachbarschaftstage<br />

als auch für die Einweisung <strong>der</strong> Betreuer in das Fortbildungsthema ein auf Erwachsene ausgerichtetes didaktisches<br />

Konzept notwendig war. Dieses wurde aus <strong>der</strong> Pädagogik <strong>der</strong> Erwachsenenbildung entwickelt und in<br />

den Merkblättern <strong>der</strong> Betreuer für die Vorbereitung und Durchführung <strong>der</strong> Nachbarschaftstage aufgenommen.<br />

Vom Grundsatz her handelt es sich um Methodenvorschläge, die darauf zielen, die Aufmerksamkeit <strong>der</strong><br />

Zuhörer bei <strong>der</strong> Vermittlung <strong>der</strong> Lernziele zu fangen und ihnen die Lernziele so zu präsentieren, dass sie sie verstehen<br />

und verinnerlichen. Bei <strong>der</strong> Konzeption war es sehr wichtig darauf zu achten, dass die Spezifika <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

berücksichtigt wurden: Sie sind erwachsen, verfügen über berufliches Wissen und praktische<br />

Erfahrungen und sind es vor allem nicht mehr gewöhnt, Dozenten in geschlossenen Räumen zuzuhören!<br />

Seite 17<br />

<strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft

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