Von der Gewässerpflege zur Gewässerentwicklung - WBW ...

„verpflichtet“ gemeint? Hat ein Anlieger Rechtsanspruch auf die Pflege und Unterhaltung der Ufergehölzbestände
auf seinem Grundstück? Wer ist in diesem Fall zur Unterhaltung verpflichtet? 62 Oder: Ist der Träger
der Unterhaltung auch verpflichtet, alle umgefallenen Bäume aus dem Gewässerbett zu räumen? 63 Antworten
auf diese Fragen bringen den Teilnehmern Klarheit über ihre Aufgaben, Pflichten und Grenzen, die im Wassergesetz
definiert sind, und helfen ihnen, gegenüber Dritten sicher aufzutreten und ihre Arbeit verantwortungsvoll
zu machen.
Die für die Praxis behandelten Themenfelder waren:
2.1 Räumen nach dem Hochwasser:
Geschiebeablagerungen und sonstige
Störungen in einem unverbauten und in
einem naturnahen Gewässerabschnitt
sowie innerhalb der Ortslagen.
2.2 Naturnahe Gestaltung:
- Neue Bestimmungen im WG zur Umgestaltung
eines Gewässers in naturfernem
Zustand im Rahmen der Gewässerunterhaltung
- Gehölzanpflanzungen zur Ufersicherung
und zur naturnahen Gestaltung.
2.3 Dynamische Entwicklung der Gewässer:
Geschiebeablagerungen in Ortslagen (Schwäbisch Hall) Quelle:
- Entscheidungshilfe, wann diese belassen WBW Fortbildungsgesellschaft.
oder sogar gefördert werden kann,
- Sicherheit von öffentlichen Wasserversorgungsanlagen,
- Wiederherstellung des früheren Zustandes in der Ortslage.
2.4 Unterhaltung von Anlagen am Gewässer
- Wiederherstellungspflicht der Schäden, die sich
aus dem Bestehen der Anlagen ergeben
- Abgrenzung der Unterhaltungsarbeiten an
den Anlagen im, am oder über dem Gewässer
Uferabbruch unterhalb eines Rohrdurchlasses, der für eine
genehmigte private Gewässerkreuzung gebaut wurde.
Wer hat die Pflicht zur Sanierung der Schäden? Aufn.: Alt.
62 Nein, die Unterhaltungslast ist tatsächlich eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung, die jedoch keinen Rechtsanspruch Dritter
gegen den Träger der Unterhaltungslast begründet, so der §46 des Wassergesetztes.
63 Nein, nicht immer. Aufgabe der Unterhaltung ist es, einen ordnungsgemäßen Zustand für den Wasserabfluss zu gewährleisten,
deshalb sollten umgefallene Bäume im Gewässerbett in ausgebauten Gewässern oder im Siedlungsbereich entfernt
werden, wenn dies zum Schutz der Allgemeinheit notwendig ist. Im Außenbereich kann Totholz im Gewässer die eigendynamische
Entwicklung fördern. Deshalb können, wenn das Belassen nicht zu einer nicht beabsichtigten Härte führt und wenn
dies für die Erreichung eines guten Zustandes notwendig ist, Hindernisse im Gewässerbett belassen werden (WG §47).
Von der Gewässerpflege zur Gewässerentwicklung Seite 68