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Von der Gewässerpflege zur Gewässerentwicklung - WBW ...

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Die Vermittlung <strong>der</strong> Bedeutung einer naturverträglichen Grabenunterhaltung, <strong>der</strong> schonenden Unterhaltungsmethoden<br />

und <strong>der</strong> geeigneten Geräte waren die zentralen Punkte des 8. Fortbildungsthemas „Unterhaltung<br />

und Pflege von Gräben“ im Jahr 2001. Mit <strong>der</strong> Erarbeitung dieses Themas gemeinsam mit <strong>der</strong> Gemeinnützigen<br />

Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftseintwicklung mbH (GfG) begann eine konstruktive<br />

Zusammenarbeit <strong>der</strong> beiden Fortbildungsgesellschaften, die bis dato als einzige Gewässernachbarschaften<br />

in den Län<strong>der</strong>n Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz durchführten.<br />

IKoNE<br />

IKoNE (Integrierte Konzeption Neckar-<br />

Einzugsgebiet) ist ein 1999 vom Land geschaffener<br />

Handlungsrahmen für die Integration<br />

und Koordination von allen wasserwirtschaftlichen<br />

Planungen und Maßnahmen<br />

im Einzugsgebiet des Neckars. Ziele von IKo-<br />

NE sind die Verbesserung Hochwasserschutz<br />

und -vorsorge sowie des ökologischen Zustandes<br />

und Gewässergüte. Als Basis für die<br />

Erreichung <strong>der</strong> Ziele setzt IKoNE auf das partnerschaftliche<br />

Zusammenwirken aller Beteiligten,<br />

vom Land über die Kommunen bis<br />

zum einzelnen Bürger.<br />

Die Beteiligung eines breiten Spektrums von<br />

Interessierten Gruppen und Personen hat zu<br />

vorbildlichen Planungsprozessen und Projekten<br />

geführt. So sind Projekte mit multifunktionalen<br />

Zielen entstanden und ausgeführt<br />

worden, bei denen die natürliche Gewässerentwicklung<br />

mit dem Hochwasserschutz<br />

und <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Erlebbarkeit <strong>der</strong><br />

Gewässer abgestimmt werden konnten.<br />

Viele <strong>der</strong> Betreuer <strong>der</strong> Gewässernachbarschaften<br />

wirkten in IKoNE, <strong>der</strong>en Geschäftsführung<br />

bei <strong>der</strong> Gewässerdirektion<br />

Neckar lag, mit. An<strong>der</strong>e hatten ihren Dienstsitz<br />

im Neckareinzugsgebiet und konnten<br />

ebenfalls von den durch IKoNE betreuten<br />

Projekten profitieren und sie für ihre Arbeit in den Nachbarschaftstagen einsetzen. Im Statusbericht 2001-2002 wurde<br />

z.B. über die Wie<strong>der</strong>herstellung eines Altarmes an <strong>der</strong> Lein (Gewässer I.O) berichtet.<br />

Die GfG wurde 1995 nach dem Vorbild <strong>der</strong> <strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft vom damaligen DVWK gegründet<br />

und übernahm zu Beginn ihrer Tätigkeit die Fortbildungsthemen „Gehölzpflege“ und „Arbeiten im Lebensraum<br />

Fließgewässer“, um möglichst schnell flächendeckend in Hessen und Rheinland-Pfalz Gewässernachbarschaften<br />

gründen zu können. Die guten Erfahrungen bei <strong>der</strong> Erarbeitung und Umsetzung dieses Fortbildungsthemas<br />

führten <strong>zur</strong> gemeinsamen Ausarbeitung weiterer Fortbildungsthemen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> potentiellen Verklausungs- und Überschwemmungsgefahr, die im Gewässerbett liegende Aststücke,<br />

Äste o<strong>der</strong> sogar Baumstämme haben können, war es lange Zeit gang und gäbe, im Zuge <strong>der</strong> Unterhaltung<br />

jegliches Totholz im Gewässer sofort zu entfernen. Doch Totholz ist ein äußerst wichtiges Gestaltungselement<br />

für die Entstehung von gewässermorphologischen Strukturen. Das Ziel, die Gewässerstruktur zu verbessern,<br />

erfor<strong>der</strong>t daher das Belassen einer gewissen Menge an Totholz im Gewässerbett.<br />

Bei <strong>der</strong> Diskussion um Fließgewässerbewertung und -renaturierung wird oft versucht, den Ist-Zustand eines Gewässers<br />

mit seinem „Leitbild“, das heißt einem idealen Zustand, <strong>der</strong> eine natürliche Situation abbildet, o<strong>der</strong><br />

einem Zustand, <strong>der</strong> sich einstellen würde, wenn <strong>der</strong> Einfluss des Menschen schlagartig aufhören würde. Doch<br />

<strong>der</strong> Versuch scheitert oftmals schon an <strong>der</strong> Suche nach diesen Leitbil<strong>der</strong>n, weil sie einfach nicht mehr vorhanden<br />

sind. In den Fließgewässern, wie wir sie heute vorfinden, findet sich ungleich weniger Totholz als in natürli-<br />

Seite 27<br />

<strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft

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