03.11.2014 Aufrufe

Von der Gewässerpflege zur Gewässerentwicklung - WBW ...

Von der Gewässerpflege zur Gewässerentwicklung - WBW ...

Von der Gewässerpflege zur Gewässerentwicklung - WBW ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gewässerführerausbildung<br />

Die Ausbildung von Gewässerführern ist ein Projekt <strong>der</strong> Fortbildungsgesellschaft, das sich noch in <strong>der</strong> Probephase<br />

befindet. Der Begriff Gewässerführer wurde seit 2001 von Volkshochschulen verwendet, die sich frühzeitig<br />

für die Verbesserung <strong>der</strong> Beziehung zwischen Mensch und Gewässer engagierten und diese Beziehung in<br />

ihren Programmen thematisierten. <strong>Von</strong> Anfang an wurden die <strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft und die Betreuer<br />

<strong>der</strong> Gewässernachbarschaften als Referenten mit ins Boot genommen. Die Gewässerführerkurse lösten eine<br />

unerwartet große Nachfrage aus, wodurch das Problem entstand, dass die Anzahl <strong>der</strong> Anbieter und damit die<br />

Qualität <strong>der</strong> Ausbildung außer Kontrolle geraten könnten. Das damalige Ministerium für Umwelt und Verkehr<br />

erkannte frühzeitig diese Gefahr und veranlasste die Fortbildungsgesellschaft, ein Konzept und die Materialien<br />

für eine fachlich fundierte Gewässerführerausbildung zu erarbeiten. Sie sollte für alle Regionen verwendbar<br />

sein und einen Qualitätsstandard sichern. Die Unterlagen wurden von <strong>der</strong> eigens dafür zusammengestellten<br />

„Projektgruppe Gewässerführerausbildung“ erarbeitet, eine Gruppe von Fachleuten aus den Umwelt- und<br />

Wasserwirtschaftsbehörden, Universitäten und <strong>der</strong> <strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft selbst.<br />

Ziel <strong>der</strong> Ausbildung ist, neben <strong>der</strong> Vermittlung von interdisziplinären Kenntnissen über Gewässer die Begeisterung<br />

für Wasser und Gewässer zu wecken. Die Auszubildenden sollen ihre eigene Begeisterung auf die Teilnehmer<br />

von Führungen übertragen. Darüber hinaus sollen Gewässerführer Multiplikatoren sein und dazu<br />

beitragen, die Bevölkerung an die Gewässer heranzuführen und <strong>der</strong>en Identifizierung mit den Gewässern zu<br />

för<strong>der</strong>n 44 . Die Schulungen haben bislang in mehreren Städten in Baden-Württemberg stattgefunden, zuletzt in<br />

Freiburg.<br />

Pädagogische Themen bei den „Kleinen Betreuertagen“ <strong>der</strong> Gewässernachbarschaften<br />

Auch den Betreuerinnen und Betreuern <strong>der</strong> Gewässernachbarschaften werden gewässerpädagogische und<br />

an<strong>der</strong>e Themen mit Bezug zum Menschen angeboten. Das Angebot wird prinzipiell im Rahmen <strong>der</strong> „kleinen<br />

Betreuertage“ gemacht und dient <strong>der</strong> Weiterbildung <strong>der</strong> Betreuer und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Reflexion und Diskussionskultur<br />

zu brisanten Fragen o<strong>der</strong> Problemen, die in <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> nachhaltigen Gewässerentwicklung auftauchen.<br />

Die größte Veranstaltung im Bereich <strong>der</strong> Gewässerpädagogik fand 2000 im Rahmen des ersten „kleinen Betreuertages“<br />

in Ulm statt, <strong>der</strong> den gleichnamigen Titel „Gewässerpädagogik“ trug. Neben <strong>der</strong> Gewässerpädagogik<br />

wurden die Bürgerbeteiligung und die ästhetische Gestaltung von urbanen Gewässern<br />

angesprochen. Die Beiträge dazu wurden im Statusbericht 2000/2001 veröffentlicht und zeigen den Stand<br />

dieser drei Themenschwerpunkte in Deutschland. Mehrere Vorträge handelten über Renaturierungsprojekte<br />

von urbanen Gewässern – von <strong>der</strong> Pegnitz in Nürnberg, des Krähenbachs in Möhringen – und schil<strong>der</strong>ten einige<br />

Möglichkeiten, wie die Interessen <strong>der</strong> Bevölkerung mit den ökologischen Zielsetzungen in Einklang gebracht<br />

werden können. Überraschend und innovativ waren die Beispiele über die Integration von Gewässern in <strong>der</strong><br />

Stadt, die Herbert Dreiseitl vorstellte. Was die Agenda 21-Büros sind und mit welchen Projekten sie auch Fragen<br />

<strong>der</strong> Gewässerentwicklung behandeln, wurde von Gerd Oelsner von <strong>der</strong> LfU erläutert; und aus dem Neckar-<br />

Raum wurden die gewässerpädagogischen Programme für Erwachsene und Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Volkshochschulen und<br />

des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Neckar vorgestellt: Insgesamt ein sehr anspruchsvolles und umfassendes<br />

Programm!<br />

Der Kleine Betreuertag 2003 stand unter dem Motto „Urbane Gewässer, verän<strong>der</strong>te Gewässer, Wasserrahmenrichtlinie“.<br />

Hier trat <strong>der</strong> Mensch beim Vortrag von Oliver Kaiser wie<strong>der</strong> in den Vor<strong>der</strong>grund, <strong>der</strong> das Bürgerprojekt<br />

StadtGewässer in Freiburg vorstellte. Im Rahmen einer Studie an <strong>der</strong> Universität Freiburg, in <strong>der</strong> die Entwicklungspotenziale<br />

<strong>der</strong> Freiburger Bächle und Kanäle untersucht wurden, wurde eine innovative Bürgerbeteiligung<br />

angespornt und mo<strong>der</strong>iert, in <strong>der</strong> Freiburger Bürger und Fachbehörden gemeinsam umsetzungsorientierte<br />

Konzepte für zwei urbane Gewässer erarbeiteten.<br />

44 Skriptum für Gewässerführer/innen <strong>der</strong> Gewässerausbildung in Freiburg<br />

Seite 41<br />

<strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!