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Von der Gewässerpflege zur Gewässerentwicklung - WBW ...

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gängigkeit als beeinträchtigt bis naturfern galten. 24<br />

Ausgelöst von dieser Kartierung und auf Grund des im Wassergesetz formulierten Ziels, den ökologischen Zustand<br />

<strong>der</strong> Gewässer zu verbessern, beauftragte die LfU 1996 Prof. Westrich von <strong>der</strong> Universität Stuttgart mit <strong>der</strong><br />

Erarbeitung einer Studie <strong>zur</strong> ökologischen Durchgängigkeit. 25 Diese Studie bildete die Grundlage für die wenige<br />

Jahre später veröffentlichten Leitfäden <strong>der</strong> Reihe Handbuch Wasser 2 „Rauhe Rampen in Fließgewässern“<br />

und „Anlagen <strong>zur</strong> Herstellung <strong>der</strong> Durchgängigkeit von Fließgewässern“ (siehe Kasten auf Seite 24). Auch bundesweit<br />

gewann dieses Thema an Bedeutung, wie die Veröffentlichung des Deutschen Verbandes für Wasserwirtschaft<br />

und Kulturbau „Fischaufstiegsanlagen – Bemessung, Gestaltung, Funktionskontrolle“ (1996) zeigt. 26<br />

Die <strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft griff diese Problematik als 6. Fortbildungsthema auf und entwickelte einen für<br />

die Unterhaltungspflichtigen angepassten Fortbildungsordner mit dem Namen „Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Durchgängigkeit“.<br />

Durchgängigkeit für Tiere in Gewässern<br />

LUBW Leitfadenreihe „Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie“<br />

Bereits 1987 wurden Untersuchungen <strong>zur</strong> ökologischen Durchgängigkeit von Pegelschwellen begonnen. Diese wurden<br />

ab 1990 im Zusammenhang mit Vorarbeiten zum Wasserkrafterlass auf Raue Rampen, Verbindungsgewässer<br />

und Mindestabflussregelungen erweitert. Hieraus entstand unter Beteiligung <strong>der</strong> Gewässerbiologen und Fischökologen<br />

sowie <strong>der</strong> Fischereiverwaltung des Landes Baden-Württemberg 1999 <strong>der</strong> LfU-Leitfaden „Rauhe Rampen in<br />

Fließgewässern“ (Heft 45). Dieses Heft wurde durch den LfU-Leitfaden „Anlagen <strong>zur</strong> Herstellung <strong>der</strong> Durchgängigkeit<br />

in Fließgewässern – Raue Rampen und Verbindungsgewässer“ im Jahr 2000 durch die Verbindungsgewässer erweitert<br />

(Heft 63, siehe auch Kasten auf Seite 24).<br />

Im Jahr 2005 wurde <strong>der</strong> LfU-Leitfaden „Mindestabflüsse in Ausleitungsstrecken – Grundlagen, Ermittlung und Beispiele“<br />

(Heft 97) herausgegeben und zum Thema „Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern“ wurde eine neue Leitfadenreihe<br />

begonnen:<br />

Teil 1 – Grundlagen<br />

Teil 2 – Umgehungsgewässer und fischpassierbare Querbauwerke<br />

Teil 3 – Hochwasserrückhaltebecken und Talsperren<br />

Teil 4 – Durchlässe, Verrohrungen sowie Anschluss Seitengewässer und Aue<br />

Teil 5 – Fischabstieg bei Querbauwerken<br />

Der LfU-Leitfaden Teil 1 (Heft 95) wurde Ende 2005 veröffentlicht. Teil 2 <strong>der</strong> Leitfadenreihe (Heft 101) wurde als Fortschreibung<br />

des Hefts 63 in 2006 durch die LUBW aktualisiert.<br />

Ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Leitfäden sind ausgeführte Beispiele in Baden-Württemberg. Diese Beispiele richten sich<br />

an Behörden und Planer und beinhalten wertvolle Informationen über die hydraulische Berechnung, die bautechnische<br />

Gestaltung sowie praktische Erfahrungen und Hinweise <strong>zur</strong> Bauausführung und zum Betrieb.<br />

Der Begriff „Durchgängigkeit“ umfasst die Vernetzung <strong>der</strong> Lebensräume im Gewässer und bezieht sich (a) auf<br />

den Längsverlauf, um Wan<strong>der</strong>ung und Drift zu ermöglichen, (b) auf das Querprofil und die Vernetzung von<br />

Gewässer, Wasserwechselzone und Aue und (c) auf die Durchgängigkeit in vertikaler Richtung, vom Wasserkörper<br />

im Lückensystem unter <strong>der</strong> Gewässersohle bis in den Grundwasserkörper. Alle Aspekte wurden beim<br />

Betreuertag angesprochen, um ein ganzheitliches Bild des Gewässers zu vermitteln. Die Fachbeiträge wurden<br />

anschließend im Statusbericht veröffentlicht und können dort nachgeschlagen werden.<br />

Beson<strong>der</strong>es Interesse an durchgängigen Gewässern haben vor allem auch die Angler. Beim Betreuertag des<br />

Jahres 1998 konnte diese Interessensgruppe direkt ihre Anliegen bezüglich <strong>der</strong> Gestaltung von durchgängigen<br />

Bauwerken vortragen, etwa wie mit kleinen ingenieurbiologischen Maßnahmen große Erfolge erreicht werden<br />

können. An<strong>der</strong>e Vorträge des Betreuertages, die sich mit <strong>der</strong> Problematik <strong>der</strong> Durchgängigkeit beschäftigten,<br />

widmeten sich den hydraulischen Bedingungen, die zu stabilen und morphologisch vielfältigen Gewässersohlen<br />

führen. Bemerkenswert war dabei <strong>der</strong> Beitrag von Martin Jäggi über Gewässeraufweitungen, die <strong>zur</strong> Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Sohlenerosion in schweizerischen Gewässern durchgeführt wurden. Jäggi stellte außerdem vor,<br />

wie sich eine solche Gewässeraufweitung auf die Wutach auswirken könnte, bezogen auf einer Strecke, an<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fluss die Grenze zwischen Deutschland und <strong>der</strong> Schweiz bildet und auffallende Tiefenerosionsprobleme<br />

zeigt.<br />

24 Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU), 1995<br />

25 Institut für Wasserbau <strong>der</strong> Universität Stuttgart, 1996<br />

26 DVWK, 1996<br />

Seite 23<br />

<strong>WBW</strong> Fortbildungsgesellschaft

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