ptj_2014-3
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Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />
• Rückmeldung über die Diagnose und<br />
die ggf. eingeleiteten Therapiemaßnahmen,<br />
• wenn möglich Angabe der durchgeführten<br />
testdiagnostischen Verfahren,<br />
• zeitnahe Terminvergabe noch vor der<br />
Einschulung,<br />
• einen „kurzen Draht“, wenn interdisziplinäre<br />
Kooperation angesagt ist.<br />
In der anschließenden Diskussion äußerten<br />
die Anwesenden einerseits – auf die Vergangenheit<br />
bezogen – Kritik über die fehlende<br />
Einbeziehung der Niedergelassenen,<br />
andererseits zeigten sie sich zufrieden, dass<br />
endlich das Gespräch mit den niedergelassen<br />
Behandlerinnen und Behandlern gesucht<br />
wird. Problematisiert wurden Datenschutzprobleme<br />
und Schweigepflichterfordernisse,<br />
wenn es zu Rückmeldungen an<br />
das Gesundheitsamt kommen soll. Insgesamt<br />
war die Atmosphäre von gegenseitiger<br />
Wertschätzung und der Bereitschaft zu<br />
guter Zusammenarbeit geprägt.<br />
Kammerpräsident Karl Heinz Schrömgens<br />
bedankte sich zum Schluss für die ausführlichen<br />
Informationen und betonte die<br />
Wichtigkeit, sich gegenseitig Einblicke in<br />
die jeweiligen Arbeitsweisen zu geben.<br />
Kammer favorisiert Direktausbildung<br />
Bremen<br />
Nach der Diskussion der letzten Jahre um<br />
eine Reform der postgradualen Ausbildung<br />
wurde von außenhalb, aber auch aus der<br />
Profession heraus die Frage aufgeworfen,<br />
ob nicht auch ein Direktstudium mit anschließender<br />
Weiterbildung eine Alternative<br />
sein könnte. Bei der Reform der Ausbildung<br />
geht es vor allem darum, den wachsenden<br />
Anforderungen aus der Gesundheitsversorgung<br />
Rechnung zu tragen, das<br />
Qualifikationsniveau beim Eingang auf<br />
dem Master- und beim Abschluss auf dem<br />
Facharztstandard sicherzustellen und die<br />
praktische Tätigkeit in der Aus-/Weiterbildung<br />
angemessen zu vergüten, curricular<br />
aufzubauen und durch Anleitung und Supervision<br />
zu qualifizieren.<br />
In den letzten eineinhalb Jahren hat eine<br />
Arbeitsgruppe des Länderrates, in der die<br />
Landespsychotherapeutenkammern vertreten<br />
sind, an einem Berufsbild und an<br />
einem Kompetenzprofil gearbeitet und gehofft,<br />
aus diesen Ergebnissen ließe sich<br />
eine Entscheidung inhaltlich ableiten. Am<br />
Ende eines kreativen und konstruktiven<br />
Prozesses mussten die Mitglieder der Arbeitsgruppe<br />
feststellen, dass die Richtungsentscheidung<br />
letztlich doch mit Pround<br />
Kontra-Argumenten gefällt werden<br />
muss. Die jetzt vorliegenden Modelle:<br />
• Postgraduale Ausbildung nach einem<br />
Studium mit Masterabschluss,<br />
das eine vorgegebene Menge an psychologischen<br />
und sozialwissenschaftlichen<br />
Qualifikationen umfasst. Staatsprüfung,<br />
Approbation und Fachkunde<br />
am Ende der Ausbildung.<br />
• Direktausbildung Psychotherapie mit<br />
Staatsexamen und Approbation. Danach<br />
Weiterbildung zur Erlangung der<br />
Fachkunde in Weiterbildungsinstituten<br />
unter Aufsicht der Landeskammern.<br />
• Gleiningermodell: Direktstudium ohne<br />
Staatsexamen und Approbation. Ausbildung,<br />
in deren Verlauf eine Staatsprüfung<br />
absolviert wird, die zur Approbation<br />
führt. Am Ende der Ausbildung gibt es<br />
dann schließlich die Fachkunde.<br />
Eine Entscheidung in diesem Herbst ist<br />
notwendig, um in dieser Legislaturperiode<br />
noch zu einem neuen Psychotherapeutengesetz<br />
zu kommen. Diskutiert werden zur<br />
Zeit Kern- und Mindestanforderungen für<br />
die drei Alternativmodelle. Wenn der DPT<br />
einen Beschluss für eines der drei Modelle<br />
fällen wird, kann dies nur verbunden mit<br />
diesen Kern- und Mindestanforderungen<br />
geschehen. Sollten diese dann nicht realisierbar<br />
sein, hieße es zurückzugehen und<br />
eine neue Entscheidung zu suchen.<br />
In der Vorstandssitzung am 2. Juli hat der<br />
Kammervorstand sich ausgiebig mit den<br />
momentan vorliegenden Papieren befasst<br />
und ist zu folgendem einstimmigen Meinungsbild<br />
gekommen: Der Vorstand der<br />
PKHB tendiert in seiner Meinungsbildung zur<br />
Direktausbildung, da dieses Modell – trotz<br />
der universitären und nachuniversitären Probleme,<br />
die bei der Umsetzung vermutlich<br />
auftreten werden – in letzter Konsequenz<br />
alternativlos erscheint, was die Versorgung<br />
psychisch kranker Menschen anbelangt.<br />
Neue Mitglieder lernen Kammer kennen<br />
Gute Stimmung herrschte beim Treffen<br />
der Neuapprobierten der Bremer Psychotherapeutenkammer,<br />
die am 25. Juni der<br />
Einladung des Bremer Kammervorstandes<br />
zu einem zwanglosen Kennenlernen gefolgt<br />
waren. Die neuen Mitglieder konnten<br />
dabei nicht nur mit dem Kammervorstand<br />
und den beiden Verwaltungsangestellten<br />
der Geschäftsstelle, Frau Berger und Frau<br />
Flügger, auf Tuchfühlung gehen, sondern<br />
sich auch in den Räumlichkeiten der Kammer<br />
in der Hollerallee 22 umsehen.<br />
Kammerpräsident Karl Heinz Schrömgens<br />
begrüßte die neuen Mitglieder im Namen<br />
des Vorstandes und der Geschäftsstelle. In<br />
seiner Rede ging er kurz auf die Geschichte<br />
der Kammer ein, die zwar jung, andererseits<br />
aber die erste Psychotherapeutenkammer<br />
Deutschlands ist. Die aktuellen<br />
Entwicklungen – wie zum Beispiel die aus<br />
Kammersicht Besorgnis erregende Spruchpraxis<br />
des Zulassungsausschusses der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Bremen, die in<br />
der Tendenz Kassensitze von Psychologischen<br />
Psychotherapeuten abbaut, obwohl<br />
die Nachfrage nach Psychotherapie steigt<br />
– stießen bei den Anwesenden auf großes<br />
Interesse. Karl Heinz Schrömgens erklärte<br />
ausführlich die Hintergründe und machte<br />
gleichzeitig deutlich, dass diese Spruchpraxis<br />
juristisch mehr als fragwürdig sei. Auch<br />
streifte er kurz die Situation der angestellten<br />
Psychotherapeutinnen und -therapeuten<br />
und verwies dabei auf die vielbeachtete<br />
Stellungnahme der Kammer zum rechtlichen<br />
Status angestellter Psychologischer<br />
318 Psychotherapeutenjournal 3/<strong>2014</strong>