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Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />

• Rückmeldung über die Diagnose und<br />

die ggf. eingeleiteten Therapiemaßnahmen,<br />

• wenn möglich Angabe der durchgeführten<br />

testdiagnostischen Verfahren,<br />

• zeitnahe Terminvergabe noch vor der<br />

Einschulung,<br />

• einen „kurzen Draht“, wenn interdisziplinäre<br />

Kooperation angesagt ist.<br />

In der anschließenden Diskussion äußerten<br />

die Anwesenden einerseits – auf die Vergangenheit<br />

bezogen – Kritik über die fehlende<br />

Einbeziehung der Niedergelassenen,<br />

andererseits zeigten sie sich zufrieden, dass<br />

endlich das Gespräch mit den niedergelassen<br />

Behandlerinnen und Behandlern gesucht<br />

wird. Problematisiert wurden Datenschutzprobleme<br />

und Schweigepflichterfordernisse,<br />

wenn es zu Rückmeldungen an<br />

das Gesundheitsamt kommen soll. Insgesamt<br />

war die Atmosphäre von gegenseitiger<br />

Wertschätzung und der Bereitschaft zu<br />

guter Zusammenarbeit geprägt.<br />

Kammerpräsident Karl Heinz Schrömgens<br />

bedankte sich zum Schluss für die ausführlichen<br />

Informationen und betonte die<br />

Wichtigkeit, sich gegenseitig Einblicke in<br />

die jeweiligen Arbeitsweisen zu geben.<br />

Kammer favorisiert Direktausbildung<br />

Bremen<br />

Nach der Diskussion der letzten Jahre um<br />

eine Reform der postgradualen Ausbildung<br />

wurde von außenhalb, aber auch aus der<br />

Profession heraus die Frage aufgeworfen,<br />

ob nicht auch ein Direktstudium mit anschließender<br />

Weiterbildung eine Alternative<br />

sein könnte. Bei der Reform der Ausbildung<br />

geht es vor allem darum, den wachsenden<br />

Anforderungen aus der Gesundheitsversorgung<br />

Rechnung zu tragen, das<br />

Qualifikationsniveau beim Eingang auf<br />

dem Master- und beim Abschluss auf dem<br />

Facharztstandard sicherzustellen und die<br />

praktische Tätigkeit in der Aus-/Weiterbildung<br />

angemessen zu vergüten, curricular<br />

aufzubauen und durch Anleitung und Supervision<br />

zu qualifizieren.<br />

In den letzten eineinhalb Jahren hat eine<br />

Arbeitsgruppe des Länderrates, in der die<br />

Landespsychotherapeutenkammern vertreten<br />

sind, an einem Berufsbild und an<br />

einem Kompetenzprofil gearbeitet und gehofft,<br />

aus diesen Ergebnissen ließe sich<br />

eine Entscheidung inhaltlich ableiten. Am<br />

Ende eines kreativen und konstruktiven<br />

Prozesses mussten die Mitglieder der Arbeitsgruppe<br />

feststellen, dass die Richtungsentscheidung<br />

letztlich doch mit Pround<br />

Kontra-Argumenten gefällt werden<br />

muss. Die jetzt vorliegenden Modelle:<br />

• Postgraduale Ausbildung nach einem<br />

Studium mit Masterabschluss,<br />

das eine vorgegebene Menge an psychologischen<br />

und sozialwissenschaftlichen<br />

Qualifikationen umfasst. Staatsprüfung,<br />

Approbation und Fachkunde<br />

am Ende der Ausbildung.<br />

• Direktausbildung Psychotherapie mit<br />

Staatsexamen und Approbation. Danach<br />

Weiterbildung zur Erlangung der<br />

Fachkunde in Weiterbildungsinstituten<br />

unter Aufsicht der Landeskammern.<br />

• Gleiningermodell: Direktstudium ohne<br />

Staatsexamen und Approbation. Ausbildung,<br />

in deren Verlauf eine Staatsprüfung<br />

absolviert wird, die zur Approbation<br />

führt. Am Ende der Ausbildung gibt es<br />

dann schließlich die Fachkunde.<br />

Eine Entscheidung in diesem Herbst ist<br />

notwendig, um in dieser Legislaturperiode<br />

noch zu einem neuen Psychotherapeutengesetz<br />

zu kommen. Diskutiert werden zur<br />

Zeit Kern- und Mindestanforderungen für<br />

die drei Alternativmodelle. Wenn der DPT<br />

einen Beschluss für eines der drei Modelle<br />

fällen wird, kann dies nur verbunden mit<br />

diesen Kern- und Mindestanforderungen<br />

geschehen. Sollten diese dann nicht realisierbar<br />

sein, hieße es zurückzugehen und<br />

eine neue Entscheidung zu suchen.<br />

In der Vorstandssitzung am 2. Juli hat der<br />

Kammervorstand sich ausgiebig mit den<br />

momentan vorliegenden Papieren befasst<br />

und ist zu folgendem einstimmigen Meinungsbild<br />

gekommen: Der Vorstand der<br />

PKHB tendiert in seiner Meinungsbildung zur<br />

Direktausbildung, da dieses Modell – trotz<br />

der universitären und nachuniversitären Probleme,<br />

die bei der Umsetzung vermutlich<br />

auftreten werden – in letzter Konsequenz<br />

alternativlos erscheint, was die Versorgung<br />

psychisch kranker Menschen anbelangt.<br />

Neue Mitglieder lernen Kammer kennen<br />

Gute Stimmung herrschte beim Treffen<br />

der Neuapprobierten der Bremer Psychotherapeutenkammer,<br />

die am 25. Juni der<br />

Einladung des Bremer Kammervorstandes<br />

zu einem zwanglosen Kennenlernen gefolgt<br />

waren. Die neuen Mitglieder konnten<br />

dabei nicht nur mit dem Kammervorstand<br />

und den beiden Verwaltungsangestellten<br />

der Geschäftsstelle, Frau Berger und Frau<br />

Flügger, auf Tuchfühlung gehen, sondern<br />

sich auch in den Räumlichkeiten der Kammer<br />

in der Hollerallee 22 umsehen.<br />

Kammerpräsident Karl Heinz Schrömgens<br />

begrüßte die neuen Mitglieder im Namen<br />

des Vorstandes und der Geschäftsstelle. In<br />

seiner Rede ging er kurz auf die Geschichte<br />

der Kammer ein, die zwar jung, andererseits<br />

aber die erste Psychotherapeutenkammer<br />

Deutschlands ist. Die aktuellen<br />

Entwicklungen – wie zum Beispiel die aus<br />

Kammersicht Besorgnis erregende Spruchpraxis<br />

des Zulassungsausschusses der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Bremen, die in<br />

der Tendenz Kassensitze von Psychologischen<br />

Psychotherapeuten abbaut, obwohl<br />

die Nachfrage nach Psychotherapie steigt<br />

– stießen bei den Anwesenden auf großes<br />

Interesse. Karl Heinz Schrömgens erklärte<br />

ausführlich die Hintergründe und machte<br />

gleichzeitig deutlich, dass diese Spruchpraxis<br />

juristisch mehr als fragwürdig sei. Auch<br />

streifte er kurz die Situation der angestellten<br />

Psychotherapeutinnen und -therapeuten<br />

und verwies dabei auf die vielbeachtete<br />

Stellungnahme der Kammer zum rechtlichen<br />

Status angestellter Psychologischer<br />

318 Psychotherapeutenjournal 3/<strong>2014</strong>

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