ptj_2014-3
ptj_2014-3
ptj_2014-3
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bremen<br />
Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.<br />
Nach den einführenden Worten des Präsidenten<br />
folgte eine interessante Vorstellungsrunde,<br />
die so manches Aha-Erlebnis<br />
mit sich brachte, da einige der Anwesenden<br />
sich bisher nur vom Hörensagen<br />
kannten. Auch hatten die einzelnen Vorstandsmitglieder<br />
Gelegenheit, sich mit ihren<br />
Arbeitsschwerpunkten vorzustellen.<br />
Und es gab rege Nachfragen zu den vom<br />
Kammerpräsidenten eingebrachten Themen.<br />
Anschließend fand ein lockerer Austausch<br />
unter den neuen Mitgliedern und<br />
dem Vorstand statt. Insgesamt war die Veranstaltung<br />
mehr als gelungen. Die Neuapprobierten<br />
bekamen einen Eindruck von<br />
der Arbeit des Vorstandes, sie konnten sich<br />
informieren, nachfragen und miteinander<br />
diskutieren. Und der Kammervorstand<br />
freute sich über Anregungen und Rückmeldungen,<br />
wie er noch stärker als bisher<br />
die Wünsche und Belange der neuen Mitglieder<br />
aufnehmen und umsetzen kann.<br />
Für den Vorstand ist klar, dass diese Veranstaltung,<br />
die erstmals 2012 stattfand, nunmehr<br />
alle zwei Jahre durchgeführt wird.<br />
Karl Heinz Schrömgens (rechts) begrüßte<br />
die neuen Kammermitglieder<br />
Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer<br />
sind Ansporn genug.<br />
Reformprozess soll transparent sein<br />
Bremen<br />
Seit Frühjahr <strong>2014</strong> läuft die Umsetzungsplanung<br />
für ein sektorenübergreifendes,<br />
auf den Patienten bezogenes Steuerungssystem<br />
für psychiatrische Leistungen nach<br />
dem SGB V, SGB XII und SGB IX in der<br />
Stadt Bremerhaven. Es wurde eine Projektsteuerungsgruppe<br />
gebildet, in der die<br />
Hauptakteure mitwirken: Magistrat, Krankenkassen<br />
(AOK, TK), Klinikum Reinkenheide,<br />
KVHB u. a. Ein weiteres Gremium<br />
ist das Kernteam, in dem die Projektleitung,<br />
die vom Institut für Sozialpsychiatrie<br />
Mecklenburg-Vorpommern gestellt wird,<br />
und die Leiter der vier Fachthemengruppen<br />
mitwirken. Diese beschäftigen sich<br />
mit Themen wie „Zielgruppe und Leistungen“,<br />
„Strukturen und Prozesse“, „Rechtsfragen“<br />
und „Budget und Finanzierung“.<br />
Als Entsandte der KV wirken ein Psychologischer<br />
Psychotherapeut, eine ärztliche<br />
Psychotherapeutin und ein Psychiater in<br />
den ersten beiden Arbeitsgruppen mit. Die<br />
Psychotherapeutenkammer Bremen ist<br />
nicht unmittelbar in das Projekt eingebunden.<br />
Nach anfänglichen Irritationen kam es jetzt<br />
zu einem Gespräch zwischen Christian<br />
Koch, der die Co-Projektleitung innehat, sowie<br />
Dr. Uwe Peters, Psychiatriekoordinator<br />
und Vertreter der Stadt Bremerhaven in der<br />
Projektsteuerungsgruppe, auf der einen Seite<br />
und Hans Schindler und Karl Heinz<br />
Schrömgens vom Vorstand der PKHB auf<br />
der anderen. Beide Seiten betonten ihr Interesse<br />
an einer näher an den Bedürfnissen<br />
der Patienten orientierten Steuerung von<br />
Leistungen für psychisch kranke Menschen.<br />
Sie stellten fest, dass die gemeinsame<br />
Schnittmenge sehr hoch ist. Das Anliegen<br />
der PKHB, psychotherapeutischen Sachverstand<br />
durchgängig in den Aufbau gemeindepsychiatrischer<br />
Teams zu integrieren,<br />
wurde zustimmend aufgenommen. Kritisch<br />
hinterfragt wurde von den Kammervertretern<br />
der umfassende Anspruch des Projekts,<br />
alle Leistungen, die über eine ambulante<br />
Grundversorgung hinausgehen, steuern<br />
zu wollen. Und das nicht nur für Patienten<br />
mit komplexem Leistungsbedarf. Es<br />
zeigte sich in der Diskussion, dass Anspruch<br />
und Realisierungsbedingungen weit auseinanderliegen.<br />
Die Projektvertreter betonten,<br />
dass in diesem Vorhaben nichts von oben<br />
übergestülpt werden solle, sondern dass<br />
die inhaltliche Erarbeitung in den Fachthemengruppen<br />
erfolgt und in einem transparenten<br />
Prozess zu Entscheidungen geführt<br />
werden soll. Gegenwärtig würden auf der<br />
Grundlage der Kassendaten das vergangene<br />
Versorgungsgeschehen und die darüber<br />
aufgewendeten Finanzen differenziert ermittelt.<br />
Im April 2015 soll die Umsetzungsplanung<br />
laut Zeitplan abgeschlossen sein.<br />
Dann werde sich zeigen, ob es von der Planung<br />
auch zur Umsetzung kommen kann.<br />
Zukunft des Studiengangs Psychologie noch offen<br />
Die drohende Schließung des Studiengangs<br />
Psychologie an der Universität Bremen<br />
hat den Vorstand der Bremer Psychotherapeutenkammer<br />
in den zurückliegenden<br />
Monaten intensiv beschäftigt und<br />
zahlreiche Initiativen und Aktivitäten nach<br />
sich gezogen. Nachdem die Kammerversammlung<br />
Mitte Mai eine Entschließung<br />
zum Erhalt des Studiengangs verabschiedet<br />
hatte, zogen viele Berufsverbände<br />
nach. Aber auch aus der Politik, aus psychosozialen<br />
Einrichtungen und aus Wirtschaftsunternehmen<br />
kamen Stellungnahmen,<br />
um das befürchtete Aus für den Studiengang<br />
zu verhindern.<br />
Kammerpräsident Karl Heinz Schrömgens<br />
nahm am 4. Juni an der Vollversammlung<br />
des Studiengangs teil, zu der sich auch die<br />
Wissenschaftssenatorin sowie das Rektorat<br />
der Universität angekündigt hatten. Er verdeutliche<br />
dezidiert den Standpunkt der<br />
Kammer und stellte auch klar, dass die<br />
Psychotherapeutenschaft die negative Beurteilung<br />
des Studienganges, wie sie im<br />
Wissenschaftsplan 2020 durch die Senatorin<br />
für Bildung und Wissenschaft niedergelegt<br />
worden ist, keineswegs teile. Im<br />
Vorfeld der Vollversammlung gab es bereits<br />
ein Treffen mit Vertretern der Fachschaft<br />
Psychologie, an der neben Karl<br />
Heinz Schrömgens auch Helga Loest vom<br />
Kammervorstand teilnahm.<br />
Psychotherapeutenjournal 3/<strong>2014</strong><br />
319