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Kanton Solothurn<br />
10<br />
Geschichte.<br />
Römerzeit und Germanen<br />
Der Ort Solothurn (Salodurum), ursprünglich wohl keltisch, war<br />
schon zur Römerzeit ein Knotenpunkt der grossen Heerstrassen<br />
Helvetiens. Die Pattusius-Steininschrift deutet darauf hin, dass<br />
in Salodurum wohl auch ein römischer Apollon-Tempel stand.<br />
Zur Zeit der Völkerwanderung befand sich bei Solothurn exakt<br />
die Schnittstelle zwischen den in die Schweiz zuwandernden Germanen-Stämmen<br />
der Burgunder und Alemannen: Bellach scheint<br />
eine burgundische Gründung mit galloromanischer (altfranzösicher)<br />
Sprache gewesen zu sein, Lommiswil eine alemannische. Später hat<br />
sich dann ca. bis Biel das alemannische Althochdeutsch gegenüber<br />
dem Galloromanischen durchgesetzt. Die übrigen Teile des heutigen<br />
Kantons waren grossteils von Beginn weg alemannisch.<br />
Das Mittelalter<br />
Im Jahr 888 kam das Gebiet des heutigen Kantons Solothurn an das<br />
Königreich Burgund und 1032 mit diesem an das Heilige Römische<br />
Reich. Im Mittelalter lehnt sich die Stadt-Geschichte vorerst an das<br />
Chorherrenstift des heiligen Ursus an. Dieses hatte ursprünglich<br />
alle Hoheitsrechte mit Ausnahme des Blutbanns (höchste Gerichtsbarkeit)<br />
inne, doch die Bürgerschaft emanzipierte sich allmählich.<br />
Das Stift besass schon früh eine recht ausgedehnte Grundherrschaft<br />
im Umland der Stadt, die erbhörigen Bauern der kleinen Dörfer<br />
dort waren ihm zehntpflichtig, und es übte die niedere Gerichtsbarkeit<br />
über sie aus. Vor der Stifts-Gründung im 10. Jahrhundert<br />
ist etwa seit dem 8. Jahrhundert oder früher ein Kloster nachgewiesen.Nach<br />
dem Aussterben der Zähringer (1218), welche die Reichsvasallen<br />
waren, wurde Solothurn reichsunmittelbar, durfte also<br />
mit der Zeit seinen eigenen Schultheissen (Stadtvorsteher) wählen.<br />
1295 schloss es mit Bern ein ewiges Bündnis und hatte 1318 eine<br />
Belagerung durch Herzog Leopold I. von Habsburg auszustehen<br />
(der 1315 von den Eidgenossen am Morgarten besiegt worden war),<br />
weil es Friedrich den Schönen nicht als König anerkannte. 1344<br />
erwarb die Stadt Solothurn ihr erstes ausserstädtisches Territorium<br />
(Untertanengebiet), den unteren Leberberg, was damals gleichbedeutend<br />
war mit dem Erwerb der hohen Gerichtsbarkeit darüber.<br />
1375 wüteten die Gugler in der Region und vernichteten die der<br />
Stadt unmittelbar benachbarten Dörfer Gurzelen und Wedelswil.<br />
Ein späterer Versuch des überschuldeten Grafen Rudolf von Neu-<br />
Kyburg, sich städtischer Pfänder zu bemächtigen, wurde vereitelt<br />
(Solothurner Mordnacht, vom 10. zum 11. November 1382) und<br />
führte zu dem Burgdorferkrieg, in welchem Bern und Solothurn<br />
das Grafenhaus entscheidend schlugen.<br />
Eintritt in die Eidgenossenschaft<br />
Als treuer Verbündeter Berns nahm Solothurn an den Schicksalen<br />
der Eidgenossen schon seit dem 14. Jahrhundert als zugewandter<br />
Ort Anteil, wurde aber infolge des Widerstandes der ländlichen<br />
Kantone erst am 22. Dezember 1481 gleichzeitig mit Freiburg als<br />
elfter Stand in das Bündnis aufgenommen. Das heutige Kantonsgebiet<br />
hatte Solothurn durch Eroberungszüge und Zukäufe bis ins 16.<br />
Jahrhundert hinein arrondiert (vorläufige Einteilung in 15 Vogteien).<br />
Einige der erworbenen Dörfer wie Dornach oder Gänsbrunnen<br />
hatten zuvor zum Fürstbistum Basel gehört, waren also auch<br />
weltlich von einem Bischof regiert worden. Zudem umfasste das<br />
damalige Kantonsgebiet noch einige wenige Dörfer mehr, etwa das<br />
heute bernische Etzelkofen am Stiefelabsatz des Bucheggbergs (das<br />
als Grundherrschaft seit dem Hochmittelalter dem St. Ursenstift<br />
gehörte) oder das heute baselländische Oltingen bei Kienberg.<br />
Gegenreformation<br />
Gegenüber der Reformation verhielt sich Solothurn eine Zeitlang<br />
schwankend, aber nach der Schlacht von Kappel waren die Katholiken<br />
im Begriff, die reformierte Minderheit mit den Waffen zu vernichten,<br />
als der katholische Schultheiss Niklaus von Wengi sich vor