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Gemeinden. - INCOM SOLUTIONS Ltd.

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Gemeinde Flumenthal Das Gemeindegebiet<br />

von Flumenthal war schon früh bewohnt. So wurden im Wald<br />

gegen Attisholz Mauerfundamente von mehreren römischen Villen<br />

entdeckt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte<br />

1228 unter dem Namen Blummenta. Später erschienen die Bezeichnungen<br />

Blomentana (1285), Blumental (1312), Flumendal<br />

(1336) und Flumental (1374). Im 17. Jahrhundert wurde auch die<br />

Schreibweise Flummenthal verwendet. Der Ortsname bedeutet soviel<br />

wie grasreiche Senke, da das mittelhochdeutsche Wort bluome<br />

auch in der Bedeutung von Graswuchs gebraucht wurde. Was Flumenthal<br />

geschichtlich gesehen in seiner Bedeutung aus dem Durchschnitt<br />

hervorhebt, ist der Stellenwert der Siggern als Grenze im<br />

Frühmittelalter. Der relativ unscheinbare Bach diente über mehrere<br />

Jahrhunderte als Grenzmarkierung zwischen den beiden damaligen<br />

Bistümern Lausanne (Flumenthaler Seite) und Basel (Attiswiler<br />

Seite; südlich der Aare verlief übrigens das Gebiet des Bistums<br />

Konstanz). Diese Grenze hatte seinerzeit einen wesentlich höheren<br />

Stellenwert als heutige Diözesan-Grenzen, weil dem Bischofsamt<br />

ein höherer gesellschaftlich-politischer Stellenwert zukam. Einigen<br />

Indizien gemäss (schriftliche Quellen dazu gibt es keine) bildete<br />

die ungefähre heutige Kantonsgrenze in Form der Siggern zur Zeit<br />

der Merowinger im 7./8. Jahrhundert, also noch früher, auch die<br />

Grenze zwischen den Stammesherzogtümern Burgund (Flumenthaler<br />

Seite) und Alemannien (Attiswiler Seite). Unter den Karolingern<br />

schied sie nebst den Bistümern auch die Verwaltungsregionen<br />

Waldgau und Buchsgau voneinander. Einzelnen jetztzeitlichen<br />

Karten-Darstellungen gemäss (sie widersprechen sich teils) war die<br />

Siggern sogar ein Grenzabschnittchen der gesamteuropäischen Reichsteilung<br />

von Meersen. Aufgrund der beschriebenen Bedeutung<br />

der Bistumsgrenzen wäre das durchaus plausibel, wenn auch nicht<br />

durch historische Quellen gesichert. Im weiteren Verlauf des Mittelalters<br />

unterstand Flumenthal der Herrschaft Balm. Zusammen<br />

mit dieser Herrschaft gelangte das Dorf 1312 als Reichslehen an<br />

Bezirk Lebern<br />

die Grafen von Strassberg und nach verschiedenen Besitzerwechseln<br />

1411 an Solothurn. Schon seit 1344 hatte die Stadt die hohe<br />

Gerichtsbarkeit über Flumenthal inne. Im 15. Jahrhundert unterstand<br />

das Dorf der Vogtei Balm, die vor 1487 um das Gericht Oberdorf<br />

erweitert wurde und von nun an als Vogtei Flumenthal in den<br />

Registern geführt wurde. Das Vogteigebiet umfasste den Jurasüdhang<br />

zwischen Bellach und Flumenthal, wobei der Vogt seinen<br />

Sitz nicht auf dem Gebiet sondern in der Stadt Solothurn hatte.<br />

Flumenthal fungierte bis 1798 als Gerichtsort. Flumenthal war seit<br />

dem Mittelalter Standort der Stammkirche der Herrschaft Balm<br />

und bildete den Mittelpunkt der Pfarrei. Erst 1695 wurde Günsberg<br />

zur selbständigen Kirchgemeinde erhoben. Nach dem Zusammenbruch<br />

des Ancien Régime (1798) gehörte Flumenthal während<br />

der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum<br />

Bezirk Lebern. Nach der Gründung der Zellulosefabrik im benachbarten<br />

Attisholz (Gemeinde Riedholz) erlebte auch Flumenthal um<br />

1900 einen deutlichen Bevölkerungszuwachs. Seit geraumer Zeit<br />

werden im Unterleberberg Gespräche über eine mögliche Fusion<br />

der <strong>Gemeinden</strong> Riedholz, Hubersdorf, Günsberg, Kammersrohr,<br />

Niederwil, Balm bei Günsberg und Flumenthal selber geführt.<br />

Eine mögliche Fusion erwartet man Ende 2011. Im Dezember<br />

2007 wurde eine Umfrage im Unteren Leberberg gestartet, wobei<br />

sich Flumenthal negativ zu einer Fusion mit mehreren <strong>Gemeinden</strong><br />

geäussert hat. Aber eine Fusion wäre für die Gemeinde möglich.<br />

Seit die Solothurn-Niederbipp-Bahn am 9. Januar 1918 eine Station<br />

im Dorf eröffnet hat, passieren leider viele Unfälle im Verkehr,<br />

deswegen ist Flumenthal auch oft in den Solothurner Pressen.<br />

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