Gemeinden. - INCOM SOLUTIONS Ltd.
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Geschichtliches zu den <strong>Gemeinden</strong><br />
Gemeinde Egerkingen Egerkingen, ein Dorf<br />
im ehemaligen Buchsgau am Jurasüdfuss, von welchem der Chronist<br />
Haffner anno 1666 geschrieben hat, es sei “ein halb irdisch<br />
Paradies”, gehört zu den ältesten Siedlungen im Kanton Solothurn.<br />
Der Oltner Bodenforscher Theodor Schweizer hat auf dem Vorberg<br />
Ramelen ein vorgeschichtliches, jungsteinzeitliches Refugium<br />
ausgegraben. Auch die Römerzeit ist durch mehrere Fundstellen<br />
vertreten, so beim Schulhaus Kleinfeld, beim Restaurant “Halbmond”,<br />
im Dorfteil hinter der Kirche sowie bei der heutigen “Klinik<br />
Fridau”. Im “Santel“ grub man einen römischen Gutshof aus und<br />
auch die katholische St.-Martins-Kirche steht auf römischen Mauern.<br />
Ebenso wurde 1957 ein alemannisches Gräberfeld entdeckt.<br />
Die Alemannen welche um 500 a.d. in unsere Gegend vorrückten,<br />
wurden die Nachfolger der sogenannten Helvetorömer. Eine Sippe<br />
der Alemannen liess sich nach dem endgültigen Zusammenbruch<br />
des Römischen Reiches unter ihrem Führer und Namensgeber<br />
Agarich hier nieder. Der Name des Dorfes wandelte sich von Agarichingen<br />
über Egrachingen, Egrichen (erstmals urkundlich erwähnt<br />
1201), über Egerchingen (1212) zu Egerkingen.<br />
Aus dem Kreise der deutschsprechenden Alemannen bildeten<br />
sich aus den Führerfamilien allmählich die Adeligen heraus, von<br />
denen die Grafen im Namen des Königs als oberste Richter im Gäu<br />
amteten.Die Grafschaft Härkingen, mit Neuendorf und Egerkingen,<br />
wurde im Jahre 1080 von Kaiser Heinrich IV an das Bistum<br />
Basel verschenkt. Mit dem Beitritt zum Hoheitsgebiet Solothurn<br />
übernahmen die Grafen von Froburg das Zepter in der Gemeinde.<br />
Diese besassen noch 1478 in Egerkingen einen urkundlich bezeugten<br />
Hof, von welchem sie den Zehnten entrichtet bekamen.<br />
Noch weiter zurück geht die Geschichte der Alten (oberen) Mühle:<br />
Diese gehörte 1385 dem Ritter Hug von Falkenstein, welcher sie<br />
seiner Ehefrau Anna von Durrach vermachte. Die heutige Form<br />
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des Gebäudes stammt aus dem Jahre 1614. Nach der Stilllegung im<br />
Jahre 1970 und der Renovation im Jahre 1991 steht die Alte Mühle<br />
als Tagungsstätte und als Ort der Begegnung der breiten Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung. Das Dorf erstreckte sich um 1724 dem Flüebach<br />
entlang bis hinunter zu oberen Mühle, sodann entlang der<br />
Landstrasse vom Rest. Halbmond bis zum Rest. Kreuz, schliesslich<br />
am Berghang als Vorstadt bis ins “Färch” hinauf. Der ursprüngliche<br />
Dorfkern mit Gärten und Hofstätten war zum Schutz gegen<br />
das Weidevieh mit einem Buchszaun umgeben, der sich im Gebiet<br />
der “Jakobsleiter” und dem “Flüehloch” bis heute teilweise erhalten<br />
hat. Die Mehrheit der Dorfbewohner ging einem handwerklichen<br />
Beruf nach: Schmied, Weber, Schneider, Seiler, Imker, Schuster,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Die katholische St.-Martins-Kirche ist zu den ältesten Gotteshäusern<br />
der Schweiz zu zählen. Sie wurde 1294 erstmals urkundlich erwähnt<br />
und steht heute unter dem Schutz der Schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />
Nachdem die Eröffnung der Eisenbahnlinie 1876 zwischen Solothurn<br />
und Olten (Gäubahn) nur geringe Auswirkungen auf die