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Gemeinden. - INCOM SOLUTIONS Ltd.

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Gemeinde Matzendorf SO Die erste urkundliche<br />

Erwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 968 unter dem<br />

Namen Mazendorf; von 1227 ist die Bezeichnung Macindorf überliefert.<br />

Der Ortsname ist abgeleitet vom alemannischen Personennamen<br />

Matzo. Matzendorf war zur Zeit seiner ersten Nennung im Besitz<br />

des Klosters Moutier-Grandval. Im Verlauf des 11. Jahrhunderts kam<br />

das Dorf mit seinem Dinghof an das Sankt-Ursen-Stift in Solothurn,<br />

bildete fortan eine Enklave im Gebiet der Grafen von Froburg und<br />

erlebte deswegen in der Folgezeit ein anderes Schicksal als die übrigen<br />

<strong>Gemeinden</strong> des Tales. Im 14. Jahrhundert verkaufte das Stift den<br />

Dinghof Matzendorf an die Grafen von Nidau. Danach gab es verschiedene<br />

Besitzerwechsel, bis das Dorf 1400 an A. Bumann von Olten<br />

kam und dabei relativ grosse Freiheiten genoss. Im Jahr 1449 gelangte<br />

Matzendorf durch Kauf an Solothurn und wurde in die Landvogtei<br />

Falkenstein eingegliedert, wobei das Dorf Sitz eines Gerichtskreises<br />

wurde. Schon seit dem 16. Jahrhundert gab es verschiedene Eisenschmelzen<br />

auf dem Gebiet des Dorfes. Nach dem Zusammenbruch des<br />

Ancien Régime (1798) wurde Matzendorf dem Bezirk Balsthal-Thal<br />

zugeteilt. Im gleichen Jahr wurde an der Grenze zu Aedermannsdorf<br />

eine Keramikfabrik gegründet, welche die Matzendörfer Kunstkeramik<br />

Bezirk Thal<br />

herstellte. Ab 1810 gehörten die Eisenschmelzen der Firma Von Roll,<br />

wurden jedoch 1841 stillgelegt und nach Klus sowie nach Herbetswil<br />

verlegt. Im 19. Jahrhundert, insbesondere von 1850 bis etwa 1870 war<br />

das Tal von schwerer Armut und Hungersnöten betroffen, so dass viele<br />

Bewohner auswandern mussten.<br />

Gemeinde Welschenrohr Die erste urkundliche<br />

Erwähnung des Ortes erfolgte 1179 unter dem Namen Rore. 1439<br />

erschien die Bezeichnung Welschen Ror. Von 1444 ist der französische<br />

Name Rosières überliefert. Nach einer ältern Auffassung geht der Ortsname<br />

auf das lateinische Wort rosaria zurück, das ein Gebiet bezeichnet,<br />

auf dem Schilf und Binsen wachsen. Das Adjektiv welsch (romanisch)<br />

wurde erst relativ spät hinzugefügt, um eine Unterscheidung<br />

von anderen Ortschaften desselben Namens zu verdeutlichen. Nach<br />

der Auffassung des Namensforschers Rolf Max Kully ist der Name<br />

deutschen Ursprungs “za demu rore” und bedeute beim Röhricht. Seit<br />

der ersten Nennung war Welschenrohr im Besitz der Abtei Moutier-<br />

Grandval. Als Lehen des Bischofs von Basel gelangte das Dorf 1427<br />

in Abhängigkeit von Solothurn, das von nun an die hohe Gerichtsbarkeit<br />

ausübte. Durch Kauf kam Welschenrohr 1569 mit allen Rechten<br />

(Kirchensatz, Zehnten, niedere Gerichtsbarkeit) an Solothurn und<br />

wurde der Landvogtei Falkenstein zugeordnet. Der nächste Gerichtsort<br />

war Matzendorf. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime<br />

(1798) wurde Welschenrohr dem Bezirk Balsthal-Thal zugeteilt. Mit<br />

der Gründung der Société d’horlogerie à Rosières SA im Jahr 1891 entwickelte<br />

sich das Dorf zum Zentrum der solothurnischen Uhrenindustrie.<br />

Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg blühte die Uhrenfabrikation<br />

auf. Zur Zeit der Hochkonjunktur waren mehr als 600 Arbeiter in<br />

den Uhrenwerken beschäftigt. Die Krise der 1970er Jahre führte dann<br />

aber zur Schliessung der ehemals acht Fabriken und zu einem deutlichen<br />

Bevölkerungsverlust. 1980 stellte die letzte Uhrenfabrik ihren<br />

Betrieb ein. Seither hat sich die Industrie auf moderne Technologien<br />

in der Elektronik und Präzisionsmechanik ausgerichtet.<br />

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