Forschungsprojekt Nr. 07 HS 012 Wirtschaftliche ... - BLE
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wäre. Immerhin wurden aber auch im Durchschnitt der Jahre 2000 – 2006 nur 60 % der<br />
Erzeugung in die Mostgewichtsklasse ab 76° Oechsle eingeordnet, sodass mindestens 40 %<br />
der deutschen Erzeugung nach Einschätzung aller befragten Erzeuger von den<br />
Einschränkungen mehr oder weniger stark betroffen wären. Interessanterweise wurde bei<br />
dieser Befragung keine regional spezifische Besonderheit feststellbar. Die Besonderheiten<br />
ergeben sich eher aus den in den verschiedenen Regionen besonders stark betroffenen<br />
Rebsorten, da es in nahezu allen Regionen bedeutende Anteile der Erzeugung mit Rebsorten<br />
gibt, deren Trauben bzw. Traubenmoste einer höheren Anreicherung bedürfen.<br />
Nach Einschätzung der Befragten würde die geplante Reduzierung der maximalen<br />
Anreicherung auf 2 % vol (= 16 g / l Alkohol) vor allem die in Deutschland erzeugten<br />
Rotweine mit einem Anteil von ca. 80 % betreffen. Demgegenüber wurden für Rosé- und<br />
Weißweine gut 50 % als davon beeinträchtigt geschätzt, während für Sektgrundweine und<br />
Federweißen gut 40 % Einschränkungen hinnehmen müssten. Für extreme Jahre bei einer<br />
notwendigen höheren Anreicherung von 24 g / l oder 3 % vol - wie von der EU-Kommission<br />
vorgeschlagen, werden deutlich höhere Prozentanteile der Betroffenheit durch die<br />
Einschränkung angegeben. Allerdings ist das Ausmaß der Betroffenheit in diesem Kreis<br />
unterschiedlich und hängt von den jeweiligen individuellen Standortbedingungen und<br />
Produktionsausrichtungen ab. Dabei ist hervorzuheben, dass auch ein kleiner Teil der<br />
befragten Weinerzeuger in Deutschland sich selbst und einen kleinen Teil ihrer Kollegen als<br />
weitgehend von diesen Einschränkungen unbetroffen einstuft. Dabei handelt es sich vor allem<br />
um Erzeuger mit einer vor allem qualitativ hochwertig ausgerichteten Erzeugung und<br />
hochpreisigen Marktorientierung.<br />
Die übrige große Mehrheit der Winzer sieht nach den Befragungen weder durch weinbauliche<br />
Maßnahmen noch durch Rebsortenumstellungen oder spätere Lesezeitpunkte technologische<br />
Möglichkeiten sich durch eine Veränderung ihres Produktionsverhaltens an eine reduzierte<br />
Anreicherung anzupassen.<br />
Je nach Rebsorte unterschiedlich wird von einigen Experten in manchen Jahren über eine<br />
Ertragsreduzierung ein kleiner Ausgleich einer verringerten Anreicherungsspanne für möglich<br />
gehalten. Diese müsste aber gleichzeitig für die verbleibende Erzeugungsmenge jedes Jahr zu<br />
deutlichen Preissteigerungen führen. Die dafür erforderlichen Preissteigerungen werden aber<br />
weitgehend als nicht am Markt durchsetzbar eingestuft.<br />
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