Forschungsprojekt Nr. 07 HS 012 Wirtschaftliche ... - BLE
Forschungsprojekt Nr. 07 HS 012 Wirtschaftliche ... - BLE
Forschungsprojekt Nr. 07 HS 012 Wirtschaftliche ... - BLE
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Viele Winzer beziehen sich auf Tradition und auf die Verwendung eines neutralen Verfahrens<br />
im Vergleich zur Verwendung von RTK und fordern demzufolge eindeutig die Beibehaltung<br />
von Zucker als Anreicherungsmittel. Die Beibehaltung der alten Regelung (Anreicherung mit<br />
Zucker, unveränderte Anreicherungshöchstgrenzen und Beihilfe von RTK) wurde nicht nur<br />
von Winzern, sondern auch von größeren Unternehmen gefordert. Sie argumentierten damit,<br />
dass die derzeitigen Regelungen genug Freiraum nicht nur für die Winzer, sondern auch für<br />
Genossenschaften und Wein- bzw. Sektkellereien bieten.<br />
Manche kritisieren die Maßnahmen der EU-Politik sehr deutlich und äußern sich vehement<br />
dagegen, dass die Überschüsse in Süd-Europa mittels RTK-Zwangs in – und auf Kosten –<br />
anderer europäischen Ländern abgebaut werden sollen.<br />
Einige Befragte erwarten eine drastische Änderung der Verhältnisse und Struktur des<br />
Weinsektors, wenn die geplante Reform durchgezogen wird.<br />
Von den übrigen Vorschlägen zur Reform der Weinmarktordnung (Tabelle 46) war der<br />
Vorschlag der EU-Kommission, erst Geld für Rodungsprämien auszugeben, dann ab 2013<br />
aber den Anbau freizugeben, das am häufigsten angesprochene Reizthema.<br />
Tabelle 46: Bemerkungen und Anregungen zur Weinmarktreform und Weinbaupolitik allgemein<br />
Aspekt der<br />
Weinbaupolitik<br />
Thema Details n<br />
Weinmarktreform Allgemein Zu viel Marktregulierungen im Vergleich zu weltweiter Konkurrenz 1<br />
Alles so lassen wie es ist 2<br />
Reform ist für nördliche Anbaugebiete eine Zumutung 1<br />
Reformvorschlag hat wenig Praxisbezug, enthält viel Blödsinn 1<br />
Wir wollen keine Subventionen, die führen zu Marktverzerrungen 2<br />
Alle EU-Länder gleich behandeln 1<br />
Weinbauverband hat gute Arbeit geleistet 1<br />
Mehr Geld für Wettbewerbsfähigkeit (statt für Rodungen) 1<br />
EU sollte Weinbauregionen, die ihren Wein verkaufen können fördern, statt<br />
sie zu behindern<br />
1<br />
Anbaufläche Keine Freigabe des Anbaus ab 2013 4<br />
Erst Rodungsprämien zahlen und dann Anbau freigeben ist Unsinn 9<br />
Kein Geld für Rodungen 1<br />
Weinbau Erlaubnis für Etafon ist nötig 1<br />
Wegfall der Beihilfe für Stellagen wäre ein Problem 1<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen streichen, da kontraproduktiv 2<br />
Qualitätswein Wegfall der Unterscheidung zwischen Tafelwein und Qualitätswein ist<br />
problematisch<br />
1<br />
Oenologie Anreicherungsregelung ist ein kleineres Problem, andere Aspekte sind<br />
problematischer<br />
1<br />
Keine technologischen Verbote aussprechen 1<br />
Schwefelgrenzwerte nicht ändern 1<br />
Allgemein zur Zuständigkeit Keine Weinbaupolitik durch weinbaufremde Leute (fachliche Inkompetenz) 5<br />
Weinbaupolitik Bürokratie Zuviel Bürokratie 2<br />
Zuviel Bürokratie, z.B. bei Erntehelfern 1<br />
Information Verbraucherinformation über Sekt sollte klarer sein 1<br />
Quelle: Forschungsanstalt Geisenheim, Fachgebiet BM, Erhebung August/September 20<strong>07</strong>.<br />
67