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Forschungsprojekt Nr. 07 HS 012 Wirtschaftliche ... - BLE

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Bei den Rebsorten zeigt sich ebenfalls eine interessante Strukturierung, in dem die klassisch<br />

deutschen Rebsorten Müller-Thurgau und Gutedel eher unter 12 % vol Alkohol angesiedelt<br />

sind, während Riesling, Kerner, Silvaner und Pinot Grigio um 12 % vol Alkohol schwanken.<br />

Demgegenüber liegen die internationalen Wettbewerber Sauvignon blanc und Chardonnay bei<br />

12,7 % vol Alkohol. Einhergehend mit der dargestellten Alkoholgruppierung, ergibt sich auch<br />

eine weitgehend gleichlaufende Preisgruppierung, bei der Riesling, Chardonnay und<br />

Sauvignon blanc sowie Weißburgunder im Durchschnitt in der Kategorie von 4,00 € bis 4,20<br />

€ / 0,75 l Flasche angesiedelt sind und die Rebsorten Müller-Thurgau und Kerner im<br />

Wesentlichen in der Preiskategorie unter 2,70 € / 0,75 l Flasche angetroffen wurden. Bei den<br />

Rotweinen sind die deutschen Rotweine mit den Rebsorten Portugieser und Dornfelder mit<br />

einem Alkoholgehalt um 12 % vol anzutreffen, während Pinot Noir im Durchschnitt 12,9 %<br />

vol erreicht. Die internationalen Wettbewerber Merlot, Cabernet-Sauvignon und Shiraz sind<br />

mit Alkoholgehalten von durchschnittlich über 13 % vol im Sortiment in Deutschland<br />

vertreten. Interessanterweise erreicht Pinot Noir mit 4, 96 € / 0,75 l Flasche trotz des etwas<br />

niedrigeren Alkoholgehaltes den höchsten Durchschnittswert direkt gefolgt von Cabernet-<br />

Sauvignon, Zinfandel und Shiraz im Durchschnittspreis zwischen 4,00 € und 4,50 € / 0,75 l<br />

Flasche. Die deutschen Wettbewerber Dornfelder und Portugieser liegen im Mittel um 3,50 €<br />

/ 0,75 l Flasche. Auch dieser Vergleich signalisiert, gemessen an der Rebsorte Pinot Noir, das<br />

neben dem Alkoholgehalt andere Qualitätskriterien die Preisstellung beeinflussen.<br />

Eine weitergehende Analyse in der Kategorie der trockenen Rot- und Weißweine hinsichtlich<br />

der Beziehung von Preisstellung und Alkoholgehalt erbrachte einen signifikanten positiven<br />

Zusammenhang zwischen steigenden Preisen und steigenden Alkoholgehalten. Eine<br />

umfangreiche Regressionsanalyse belegt den Alkoholgehalt als wichtigsten Erklärungsfaktor<br />

für die Preisstellung, vor anderen Einflussgrößen mit geringerer Gewichtung.<br />

Auf der Basis der zuvor dargestellten Ergebnisse können folgende Zusammenhänge<br />

festgestellt werden:<br />

Im Wettbewerb mit anderen Regionen und Weinkategorien verfügen deutsche Weine<br />

überwiegend über einen geringeren Alkoholgehalt bei weitgehend gleicher Preisstellung,<br />

insbesondere bei einem Vergleich zwischen deutschen Weinen und anderen europäischen<br />

Weinen. Damit kann die bisher gesetzlich erlaubte Anreicherungsspanne zur Erhöhung des<br />

Alkoholgehaltes in der Weinbauzone A nicht als wettbewerbsverzerrende Maßnahme zu<br />

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