34 FOKUS I HOME & BUSINESS MAI 2011
oase erstreckt sich über viele 100 Quadratmeter in mehreren Ebenen, mit Treppen, kleinem Pool, Pavillon und etlichen Steinfiguren aus Bali. „Das sind Reisemitbringsel aus der ganzen Welt“, erklärt er voll Stolz. PERFEKTE PLANUNG, PERFEKTES VER- GNÜGEN. Die Bepflanzung von Dächern muss gut durchdacht sein. Es treten zusätzliche Fragen der Statik, der Unfallgefahr und des Wasserabzugs auf, die mit einem Architekten oder einem auf diesem Gebiet erfahrenen Gartengestalter zu klären sind. Da begehbare Dachgärten genehmigungspflichtig sind, sollte rechtzeitig Auskunft über Auflagen und Vorschriften eingeholt werden. Große Pflanzen und schwere Gefäße müssen aus statischen Gründen nahe der tragenden Hauswände platziert werden. Die meisten Pflanzen wachsen in Pflanztrögen, die in die Brüstungsmauern integriert sind oder in verschieden hohen Pflanzkübeln, die vor den Brüstungen stehen. Die Pflanzen selbst müssen robust sein sowie Sonne und starkem Wind standhalten können. ENTSPANNUNG PUR FÜR GROSSSTÄD- TER. Wenn man auf dem Dach steht, kann man die Weite um sich spüren, fast bis zum Horizont sehen. Man ist nicht mehr beengt von der Stadt, der engen Wohnung, den engen Straßen, dem Autoverkehr, dem Gedränge. Auf dem Dach ist es wesentlich ruhiger. Der perfekte Ort zum Entspannen für Großstädter – im Gegensatz zu den meist beengten Innenhöfen, wo Fahrräder und stinkende Mülltonen stehen, wo die umgebenden Mauern zudem als Schalltrichter wirken, ist die Akustik auf dem Dach viel günstiger. Und wer würde nicht gerne am Abend auf dem Dach zum Sonnenuntergang noch einen leichten Wind spüren wollen? Denn der Sommer in der Stadt kann hart sein: Die Hitze staut sich in der geschlossenen Architektur, in den Straßen weht kaum Wind. Auf dem Dach kann man das Wetter noch spüren, den gesamten MAI 2011 Himmel sehen und wie die Sonne oder der Mond auf- und untergehen, die Sterne beobachten. Und dieses Erlebnis mit Freunden zu teilen, die in der Nachbarschaft wohnen, wäre doch die schönste Art zu wohnen. MANCHE HASSEN BLUMEN. Einer, der ebenfalls auf dem Dach residieren kann, ist Marcos Valenzuela, der Designer des Labels „Tiberius“, der mit seinen Kollektionen in letzter Zeit im In- und Ausland von sich Reden machte. „Ich hasse Blumen“, lacht er und erklärt sofort, was er damit meint. „Ich mag nur grüne Pflanzen und nichts Blühendes. Einerseits vertrage ich die Gerüche schlecht und außerdem sind blühende Pflanzen zu viel Arbeit und haben auch oft auf dem Dach, wo die Sonneneinstrahlung besonders stark ist, wenig Chance.“ Derzeit wird sein Dachgarten um ein beträchtliches Stück vergrößert, damit Garten und Terrasse miteinander verbunden sind, „damit ich den ganzen Tag über Sonne habe“. Wesentliches Gestaltungselement eines Dachgartens ist eine Pergola. Sie sorgt nicht nur für Schatten und dient den Kletterpflanzen als Rankhilfe, mit ihr lassen sich auch Lüftungssyteme, Tanks und dergleichen mehr schnell begrünen und kaschieren. Pflanzen müssen Trockenheit vertragen. Als Bodenbeläge empfehlen sich unter anderem Plattenbeläge, Holzdecks und Kies. Attraktionen lassen sich mit einem kleinen Zierteich, einem Springbrunnen oder einer interessanten ausgefallenen Beleuchtung schaffen. Bestens geeignet zur Bepflanzung sind vor allem Pflanzen mit nicht zu starkem Wuchs, die Trockenheit vertragen wie Felsenbirne, Wildrosen, Kiefer oder auch Schneeball. Einer, der es wissen muss, weil er sich beruflich damit beschäftigt, ist Bernhard Kramer von „Kramer und Kramer“. Frei nach dem Motto „Den Garten als Wohnraum entdecken!“ versucht er seinen Kunden wieder bewusst zu machen, welche Erholung es bedeutet, ein schön gestaltetes Stückchen Erde sein Eigen nennen zu dürfen. „Wir versuchen aus einem Mix von bodenständiger Gartengestaltung, langjähriger Erfahrung und einer Prise Gartenverrücktheit jeder Gartenanlage ,das gewisse Etwas‘ zu verleihen.“ � FOKUS I HOME & BUSINESS 35