16.11.2012 Aufrufe

Mai - Fokus

Mai - Fokus

Mai - Fokus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GENAU HIER SETZEN STRATEGEN<br />

AUCH AN: Harte Fakten wie Bezahlung<br />

oder Aufstiegschancen bleiben gewichtige<br />

Argumente, sind aber im Gegensatz zur<br />

Vergangenheit nicht mehr alles. Elemente<br />

à la soziale Verantwortung oder Nachhaltigkeit<br />

interessieren Jobsuchende immer<br />

mehr. Entsprechende Außendarstellungen<br />

zu den Themen können Firmenlenker<br />

auch nicht mehr links liegenlassen –<br />

zu groß ist der Wandel im Verhalten von<br />

Youngstern. Trotzdem ist Employer Branding<br />

weder Selbstläufer noch Wundermittel.<br />

Bei mangelhaften Produkten oder<br />

Werbung, die an den realen Verhältnissen<br />

im Betrieb meilenweit vorbeigeht, könnte<br />

es für den Absender bestenfalls sehr peinlich<br />

werden. Solche Auftritte müssen sich<br />

nicht nur an der Wirklichkeit orientieren,<br />

sondern ebenfalls Taktgefühl aufweisen:<br />

Marktschreierische „Wir sind die Besten!“-<br />

Parolen sind einem seriösen Image nur<br />

wenig dienlich. Dazu monieren Kritiker,<br />

dass die Entscheider reichlich Geld fließen<br />

lassen für gestylte Kommunikation,<br />

aber zu oft auf einen Faktor vergessen:<br />

ihre Mitarbeiter. „Es wird völlig übersehen,<br />

dass die Kollegen Markenbotschafter<br />

sein können“, sagt der Werbeleiter<br />

einer Telekomfirma. „Die Leute sind ständig<br />

draußen unterwegs nach der Arbeit, in<br />

Lokalen, Geschäften, Events und repräsentieren<br />

immer auch den Betrieb. Ob sie<br />

das wollen oder nicht. Aber dafür müsste<br />

man spezielle Schulungen bezahlen. Da<br />

winken die Bosse wieder ab und affichieren<br />

Plakate.“<br />

WERBEMITARBEITER. Diese Plakate können<br />

durchaus mit der Belegschaft zu tun<br />

haben. Denn als reizvolle Variante gilt<br />

hier, den sympathischen Mitarbeiter in<br />

klassischen Werbekampagnen als Presenter<br />

aktiv werden zu lassen. Dann lächelt<br />

die Fachkraft aus dem Fernsehen oder der<br />

Zeitung und verbreitet den gewissen<br />

öffentlichen „human touch“. Auch so lässt<br />

sich das Erscheinungsbild als cooler,<br />

höchst bemühter Arbeitgeber recht anschaulich<br />

pflegen. Offen bleibt hingegen,<br />

ob das allgegenwärtige Social Media künftig<br />

für das Recruiting bedeutsam sein<br />

wird. Eine Studie von Kienbaum Consul-<br />

MAI 2011<br />

„Die Leute sind ständig draußen unterwegs nach der Arbeit, in Lokalen, Geschäften, Events<br />

und repräsentieren immer auch den Betrieb. Ob sie das wollen oder nicht.“<br />

ting zeichnet klare Konturen: 63 Prozent<br />

der Studenten, Absolventen und Young<br />

Professionals bewerten den Auftritt von<br />

Firmen in den Networks als negativ. Sie<br />

lehnen es ab, Berufliches mit Privatem zu<br />

vermischen. Acht Prozent der regelmäßigen<br />

User von Web 2.0. haben sich bereits<br />

mithilfe von solchen Networks über einen<br />

geeigneten Arbeitsplatz informiert. „Da<br />

sind auch viele Ängste mit im Spiel“, sagt<br />

Lisa Behrendt, Bereichsleiterin Online &<br />

Interactive bei Kienbaum Communications<br />

und Projektleiterin der Studie. „Die Studenten<br />

und Berufseinsteiger befürchten, dass<br />

die Personaler ein falsches Bild von ihnen<br />

bekommen könnten.“ 32 Prozent der Be-<br />

fragten antworten auf die Frage, was sie am<br />

ehesten davon abhalten würde, Fan oder<br />

Follower eines Unternehmens zu werden,<br />

dass sie Furcht vor einem Zugriff auf ihr<br />

komplettes Profil haben. Potenzial soll<br />

trotzdem vorhanden sein. 36,9 Prozent<br />

können sich vorstellen, in Zukunft Fan oder<br />

Follower eines Unternehmens zu werden.<br />

Für 20 Prozent liegt der größte Anreiz in der<br />

Möglichkeit schnellerer Kontakte zu Unternehmen<br />

und Personalverantwortlichen.<br />

Weitere 18,6 Prozent erhoffen sich aktuelle<br />

Informationen. Womit die Chancen von<br />

Employer Branding im Netz wieder steigen.<br />

WAS NÜCHTERNE ZAHLEN AUS DEM<br />

NACHBARLAND UNTERSTREICHEN. So<br />

glauben etwa mehr als zwei Drittel der deutschen<br />

Arbeitnehmer, dass Social Media-<br />

Plattformen wie Facebook oder Twitter helfen,<br />

einen neuen Job zu finden. Auf die<br />

Suche bei traditionellen Online-Börsen will<br />

aber die Mehrheit unter ihnen bislang nicht<br />

verzichten. Das ergab das Randstad Arbeitsbarometer,<br />

eine global durchgeführte Befragung<br />

jenes Personaldienstleisters. Letztlich<br />

müssen die Manager aber auch auf Trends<br />

reagieren, um am Ball bleiben zu können.<br />

Speziell junge, technikaffine Zielgruppen<br />

wird man über klassische Medien immer<br />

weniger effizient erreichen können.<br />

INNOVATIVE IPAD APP. Die Möglichkeiten<br />

sind jedenfalls schon vorhanden. Was<br />

geht, demons triert die App von Monster.<br />

at für das trendige iPad. Mit jenem Programm<br />

des Karriereportals kann der kommende<br />

Abteilungsleiter jederzeit mobil<br />

nach Jobs suchen, ob Restaurant, Park<br />

oder Unis. Die Anwendung bezieht bei der<br />

Suche nach Jobangeboten den jeweiligen<br />

Standort oder auch favorisierte Orte mit<br />

ein. Durch einen direkten Link zu Google<br />

Maps sieht man sofort den Unterneh-<br />

„Bereits unsere iPhone App hat gezeigt,<br />

welches Potenzial die mobile Jobsuche hat.“<br />

Vasu Nagalingam,<br />

Senior Director Produktmanagement bei Monster<br />

menssitz und vorhandene Verkehrsanbindungen.<br />

VASU NAGALINGAM, SENIOR DIREC-<br />

TOR PRODUKTMANAGEMENT BEI<br />

MONSTER: „Bereits unsere iPhone App<br />

hat gezeigt, welches Potenzial die mobile<br />

Jobsuche hat. Tragbare Geräte und Aufspüren<br />

eines Arbeitsplatzes sind beides<br />

sehr persönliche Dinge. Wir entsprechen<br />

mit unserer neuen iPad App den neuen<br />

Bedürfnissen. Schließlich werden mittlerweile<br />

mehr Smartphones als PCs gekauft.”<br />

Dann brauchen Personalisten nur noch<br />

smarte Ideen … �<br />

FOKUS I HOME & BUSINESS 69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!