Nordlichter | Aachen-Nord - Stadt Aachen
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Aus städtebaulicher Sicht handelt es sich um einen heterogenen <strong>Stadt</strong>teil, der keinen historisch<br />
gewachsenen Ortskern besitzt, sondern das Ergebnis von <strong>Stadt</strong>erweiterungen seit<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts ist. Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> besteht aus zwei aneinandergrenzenden<br />
und miteinander verbundenen, jedoch heterogenen Vierteln: Das Gebiet Jülicher<br />
Straße ist durch eine Gemengelage von gewerblich-altindustriellen Bereichen mit<br />
großflächigen Industrie- und Gewerbeansiedlungen sowie von unterschiedlichen Wohnsituationen<br />
geprägt. Im Rehmviertel, direkt an der Innenstadt gelegen und als Gründerzeitviertel<br />
durch eine typische, wenn auch abnehmende Nutzungsmischung geprägt, findet sich<br />
eine stärkere Wohnkonzentration. Eine kartographische Aufbereitung der Bestandserhebung,<br />
thematisch gegliedert nach den folgenden vier Themenfeldern, findet sich im Anhang.<br />
<strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> ist stark durch seine industrielle Entwicklung geprägt: Neben vielen kleineren<br />
Handwerksbetrieben insbesondere im Rehmviertel gibt es ebenso großflächiges Gewerbe<br />
– z.T. traditionsreiche Großbetriebe – v.a. zwischen Jülicher Straße und Grüner Weg. Vielfältige<br />
Dienstleistungs- und Einzelhandelsangebote konzentrieren sich nicht nur entlang der<br />
Hauptverkehrsachsen (Jülicher Straße, Alleenring, Adalbertsteinweg), sondern bspw. auch<br />
im Rehmviertel. Mit dem Technologiezentrum am Europaplatz und der derzeit stattfindenden,<br />
erfolgreichen Entwicklung des ehemaligen Schlachthofgeländes wurden bereits neue<br />
Akzente im <strong>Stadt</strong>teil geschaffen. Diese Nutzungen sind auch an der städtebaulichen Struktur<br />
ablesbar. Im Rehmviertel besteht eine sehr verdichtete Bauweise, teilweise mit Dienstleistungen<br />
und Gewerbe in den Erdgeschosszonen sowie im rückwärtigen Bereich. Im nördlichen<br />
Bereich bestehen größere gewerbliche Hallen- und Gebäudestrukturen.<br />
<strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> verknüpft durch seine Geschichte Industrie und Arbeiterwohnen. Als traditioneller<br />
Arbeiterstadtteil mit einer starken Verbindung zu seinen Fabriken war er seit<br />
jeher Wohnort für niedrige oder mittlere Einkommensgruppen in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
von Gewerbe und Industrie. Das <strong>Stadt</strong>bild wird bestimmt durch unterschiedlich<br />
strukturierte Wohngebiete (Gründerzeit-Viertel (Rehmviertel, Bereich rund um den Ungarnplatz),<br />
Arbeiterwohnungsbau der 1920/30er Jahre (Wohnblock Talstraße, Joseph-von-<br />
Görres-Straße, Jülicher Straße/Burggrafenstraße), Nachkriegsbebauung (Bereich Wiesental)).<br />
Neben problematischen Teilräumen sind ausgewählte Bereiche, insbesondere in unmittelbarer<br />
Nähe des <strong>Stadt</strong>gartens, sehr attraktiv und als Wohnstandorte beliebt. <strong>Aachen</strong>-<br />
<strong>Nord</strong> ist durch eine überwiegend kleinteilige Eigentümerstruktur charakterisiert. Wohnungsunternehmen,<br />
wie z.B. das städtische Unternehmen gewoge, sind in bestimmten<br />
Bereichen vertreten. Der Anteil der Sozialwohnungen beträgt in <strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> ca. 20% und<br />
liegt damit rund 4% über dem gesamtstädtischen Wert.<br />
<strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> weist eine flächendeckende Versorgung mit sozialen und kulturellen Infrastruktureinrichtungen<br />
auf: Im <strong>Stadt</strong>teil findet sich eine Vielzahl von Einrichtungen aus den<br />
Bereichen Kinder- und Jugendlichenarbeit, Sozialarbeit, Freizeit und Sport, Kunst und Kultur<br />
sowie von Migrantenselbstorganisationen. Diese Konzentration von Einrichtungen ist ein<br />
deutliches Indiz für die im <strong>Stadt</strong>teil vorherrschenden Probleme und Herausforderungen,<br />
zeigt aber auch die Potenziale, auf denen durch eine Vernetzung und Kooperation bei einer<br />
integrierten <strong>Stadt</strong>teilentwicklung aufgebaut werden kann. Ebenfalls als Potenzial können<br />
z.B. die vor Ort bestehenden Einrichtungen mit über die <strong>Stadt</strong> hinausgehender Bedeutung<br />
wie Ludwig Forum, Carolus-Thermen, städtische Musikschule sowie die derzeit stattfindende<br />
Entwicklung des Sportpark Soers im unmittelbaren Umfeld genutzt werden.<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil besitzt mit dem nordwestlich angrenzenden <strong>Stadt</strong>- und Kurgarten, dem Ostfriedhof<br />
sowie mehreren Kleingartensiedlungen eine große Anzahl von potenziell attraktiven<br />
Grünbereichen. Darüber hinaus bietet das (nicht zugängliche) Gelände des Gut Kalkofens<br />
eine hohe Qualität als Landschaftsschutzgebiet und Frischluftschneise. Der Wurmbach<br />
und der begleitende Rad-Wander-Weg schaffen eine Verbindung zum nordwestlich<br />
2 Das Programmgebiet <strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> 7<br />
Lokale Ökonomie<br />
Wohnen<br />
Soziale und öffentliche<br />
Angebote<br />
Öffentlicher Raum/Verkehr