Nordlichter | Aachen-Nord - Stadt Aachen
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Hauptverkehrsstraßen<br />
<strong>Stadt</strong>erweiterungen seit der<br />
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
liegenden Landschaftsraum Soers. Das Image und die Lebensqualität in <strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> werden<br />
durch den in großen Bereichen unattraktiven öffentlichen Raum beeinträchtigt. Quantitativ<br />
im Wesentlichen ausreichend, erfüllt der öffentliche Raum in seinem heutigen Zustand<br />
in großen Teilen nicht die Nutzungsbedürfnisse der Bewohner und wirkt vernachlässigt.<br />
Hauptverkehrsstraßen mit erheblichem Verkehrsaufkommen und den sich daraus ergebenden<br />
belastenden Umweltbedingungen (Jülicher Straße, Adalbertsteinweg, Alleenring,<br />
Autobahnzubringer über Blücher- und Europaplatz) prägen das Gebiet, binden es aber<br />
ebenso gut mit der Innenstadt und der Autobahn an. Damit übernimmt <strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> eine<br />
wichtige Funktion als „Eingangstor“ in die <strong>Stadt</strong>.<br />
Wie diese vielschichtigen und heterogenen Charakteristika zeigen, teilt sich <strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong> in<br />
unterschiedlich geprägte Räume auf. Daher wird das Programmgebiet in diesem Integrierten<br />
Handlungskonzept in sieben Teilräumen betrachtet (siehe Kapitel 4 1 ). Dennoch stellt<br />
das Programmgebiet aufgrund seiner geschichtlichen Entwicklung, der gegebenen Problemlagen,<br />
aber auch der Potenziale ein „einheitliches Ganzes“ dar.<br />
8<br />
Aache n-<strong>Nord</strong>: C harak ter istik a auf einen Blick<br />
• Tor zur Innenstadt: Europaplatz, Blücherplatz<br />
• Industrietradition & -innovation: Zentis, Bombardier/Talbot, Alter Schlachthof &<br />
Krantz-Center, Gewerbegebiet Grüner Weg, Technologiezentrum<br />
• Wohntradition: Gründerzeit-Viertel, Werkswohnungsbau, Nachkriegsbebauung,<br />
bezahlbarer Wohnraum<br />
• Kunst & Kultur: Ludwig Forum, Musikschule, Theater DAS DA, MU’FAB (private<br />
Musikschule)<br />
• Freizeit & Erholung: Kurgarten, Carolus-Thermen, Ostfriedhof, Wurmbach<br />
• Geschichte: Rittergut Kalkofen<br />
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Aachen</strong> über die<br />
<strong>Stadt</strong>mauern und somit über den Alleenring hinweg. Mit dem Ausbau der Heinrichsallee<br />
weitete sich die Bebauung ausgehend von der Innenstadt weiter aus. Ab 1860 entstand das<br />
Rehmviertel östlich des Alleenrings und südlich der Jülicher Straße: Es umfasste zunächst<br />
das Quartier zwischen Otto- und Rudolfstraße, das der Unternehmer Rehm in den Folgejahren<br />
bis zur Peliserkerstraße erweiterte; damals zählten die Bebauungen an der Heinrichsallee,<br />
Jülicher Straße und Adalbertsteinweg nicht zum Rehmviertel. Das Rehmviertel ist ein<br />
Beispiel des privaten rheinischen Städtebaus in <strong>Aachen</strong>. Prägend ist die strenge sparsame<br />
Form des klassizistischen Städtebaus mit den beiden parallel verlaufenden Straßen und<br />
dem mittig angelegten, rechteckigen Rehmplatz, auf den zwei Seitenstraßen zulaufen<br />
(Max- und Sigmundstraße).<br />
Die Jülicher Straße stellte schon seit jeher eine wichtige Verkehrsachse Richtung Köln dar.<br />
Entlang dieser Verbindung, in unmittelbarer <strong>Stadt</strong>nähe, entstanden wie auch in anderen<br />
Bereichen östlich der Innenstadt zahlreiche Fabriken. Der gewerbliche Schwerpunkt an<br />
diesem Standort resultierte aus den günstigeren topografischen Voraussetzungen im Vergleich<br />
zum <strong>Aachen</strong>er Südwesten und östlich der Innenstadt wegen der Hauptwindrichtung,<br />
1 Bei den Betrachtungen in Kapitel 4.1 bis 4.7 erfolgt auch eine detailliertere Beschreibung der Charakteristika der<br />
einzelnen Teilräume. Ergebnisse der Bestandsanalyse finden sich in Karten zusammengefasst im Anhang.<br />
2 Vergleiche im Folgenden: Curdes, Gerhard (1999): Die Entwicklung des <strong>Aachen</strong>er <strong>Stadt</strong>raums und Institut für<br />
Städtebau und Landesplanung RWTH <strong>Aachen</strong> (Bearbeiter Gerhard Curdes et al.) (1997): Grün Raum Struktur (CD)<br />
2 Das Programmgebiet <strong>Aachen</strong>-<strong>Nord</strong>