Nordlichter | Aachen-Nord - Stadt Aachen

genannten „zweiten Miete“ als wichtigem Sozialfaktor insbesondere für Haushalte mit
niedrigem Einkommen.
Aktuell läuft das Verfahren zur Auszeichnung der Energieaktivitäten der Stadt mit dem
„European Energy Award“. Mit diesem Managementsystem sollen die Qualität der Energieerzeugung
und -nutzung bewertet und regelmäßig überprüft werden und Potenziale zur
Steigerung der Energieeffizienz ermittelt und genutzt werden.
Ein weiteres Indiz für die Bedeutung, die dem Klimaschutz in Aachen zugemessen wird, ist
die im Februar 2009 beschlossene Einrichtung einer Stabstelle Klimaschutz, die bei der
Stadt Aachen Aktivitäten in diesem Bereich koordinieren soll.
Die Maßnahmen im Klimaschutz und zur Energieeffizienz haben sowohl eine globale als
auch einen lokale Perspektive. Aachen-Nord ist der tiefstliegende Teil des Aachener Talkessels
und zugleich sein Ausgang in Richtung Osten (Hauptwindrichtung) und hat zahlreiche
Emittenten vor Ort, insbesondere Industrie und Verkehr. Die Luftreinhaltung als ein Teil der
Umweltschutzaktivitäten nimmt somit eine besondere Rolle ein. Am 1.1.2009 ist der Luftreinhalte-
und Aktionsplan in Kraft getreten, der von der Bezirksregierung in enger Zusammenarbeit
mit der Stadt Aachen aufgestellt worden ist. Aachen-Nord gehört aufgrund seiner
Problemlage nahezu vollständig zur angedachten Umweltzone der Aachener Innenstadt.
Durch eine Vielzahl von anderweitigen, aktiven Maßnahmen soll die Einrichtung der
Umweltzone allerdings vermieden werden. Die beiden Radialen Adalbertsteinweg und Jülicher
Straße (v.a. bis zur Joseph-von-Görres-Straße) sind bezogen auf die Indikatoren Feinstaubpartikel
(PM10) und Stickstoffdioxid (NO x) durch den Kfz-Verkehr stark belastet und
die Industriebetriebe an der Jülicher Straße tragen zur schwierigen Situation ebenfalls bei.
Die Maßnahmen des Luftreinhalte- und Aktionsplans erstrecken sich auf die Bereiche Mobilität
und effizientere Energienutzung. Maßnahmen, die für Aachen-Nord im Besonderen in
Fragen kommen, sind:
• Einführung von Job-Tickets sowohl für Großunternehmen als auch für kleinere Unternehmen
im Verbund (Maßnahme M (Mobilität) 4)
• betriebliche Mobilitätsberatung für Aachener Unternehmen bei der IHK (M 5)
• Beschleunigung des Ausbaus der Euregiobahn (M 13)
• Ausbau der CarSharing-Standorte (M 16)
• Ausbau des Radwegenetzes (M 18)
• Förderung des Fußgängerverkehrs (M 27)
• Fernwärmeausbaukonzept (Anschluss städtischer Gebäude und Ausbau des Netzes,
E (Energie) 1 und 2)
• altbau plus (E 3)
• Energieeffizienzkonzept (E 4)
• STAWAG-Förderprogramm Altbausanierung (E 5)
Darüber hinaus können weitere enthaltene Maßnahmen ohne räumlichen Schwerpunkt in
Aachen-Nord ebenfalls positive Auswirkungen auf das Programmgebiet entwickeln, wie
z.B. die Erarbeitung eines Lkw-Führungssystems oder der Einsatz von emissionsarmen Bussen
im ÖPNV. Die Maßnahmen E 3 - E 5 nehmen direkt Bezug auf die weiter oben dargestellten
Maßnahmen, die schon im Energieeffizienzkonzept enthalten sind.
Das Thema Fernwärme hat für Aachen-Nord ebenfalls eine besondere Bedeutung. Durch
die Auskopplung der Fernwärme (Kraft-Wärme-Kopplung) im Braunkohlekraftwerk Weisweiler
kann die Stadt Aachen seit 1994 eine wirtschaftlich und ökologisch rentable Energiequelle
nutzen, die insgesamt aber auch besonders im Aachener Talkessel zu geringeren
Emissionen führt. Ausgehend von der Stammleitung entlang der Krefelder Straße besteht
eine Spange entlang des Prager/Berliner Rings mit Anschluss an einige dortige Betriebe,
städtische Wohngebäude zwischen Feldstraße und Jülicher Straße sowie den ehemaligen
Schlachthof. Weiter stadteinwärts besteht eine Spange bis zum Justizzentrum über die
2 Das Programmgebiet Aachen-Nord 13
- „European Energy Award“
- Stabstelle Klimaschutz
Luftreinhalteplanung:
- Umweltzone
- Maßnahmen des Luftreinhalte-
und Aktionsplans in Aachen-
Nord
- Fernwärme