Horizonte - Kantonsschule Enge
Horizonte - Kantonsschule Enge
Horizonte - Kantonsschule Enge
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Jahresbericht 2010/2011<br />
114<br />
IPA hilft, bildet und sensibilisiert<br />
Niklas Zeller (H2b)<br />
Während eines Lehrer-Austausches im Jahre<br />
1993 bat ein albanischer Französischlehrer den<br />
Geschichtslehrer Pietro Tomasini um Hilfe für<br />
seine Schule in Gjirokastër (Südalbanien). Diese<br />
war in einem desolaten Zustand, auch mangelte<br />
es den Menschen an Kleidern, Essen, Büchern<br />
und vielen anderen Dingen des alltäglichen Lebens.<br />
Pietro Tomasini beschloss zusammen mit<br />
seiner Partnerin zu helfen und begann mit einer<br />
Gruppe von Schülern und Lehrern der KEN<br />
Material zu sammeln, das anschliessend nach<br />
Gjirokastër transportiert wurde. Schon bald<br />
interessierten sich auch andere Bildungseinrichtungen<br />
in dieser Stadt für die Hilfe aus der<br />
Schweiz, und so unterstützte der Verein Partner<br />
für Gjirokastër (PfG) diese mit grossem Engagement.<br />
Mit steigendem Aufwand wuchs auch die<br />
Zahl der freiwilligen Helfer – es waren dies vor<br />
allem Schülerinnen und Schüler der <strong>Kantonsschule</strong>n<br />
<strong>Enge</strong> und Wiedikon. Nach einem Dutzend<br />
erfolgreichen Hilfstransporten entschieden<br />
P. Tomasini und seine Partnerin, dass das<br />
Hobbyprojekt mittlerweile zu umfangreich geworden<br />
sei und nicht mehr einfach vom Lehrerpult<br />
bzw. vom Schülertisch aus betrieben werden<br />
könne. Also folgten die Umbenennung zu<br />
International Project Aid (IPA) und der Umzug<br />
in ein eigenes kleines Büro an der Wildbachstrasse<br />
(gegenwärtige Adresse: Bederstrasse). P.<br />
Tomasini reduzierte die Zahl seiner Lektionen<br />
und konzentrierte sich von da an auf die Weiterentwicklung<br />
des kleinen Hilfswerks.<br />
IPA zeichnet sich dadurch aus, dass man mit<br />
Schweizer Jugendlichen zusammenarbeitet<br />
und die gleich strengen Qualitätsanforderungen<br />
wie andere namhafte Organisationen erfüllt<br />
(ZEWO-Gütesiegel). Neben Projekten in<br />
Albanien kamen mit der Zeit auch solche in Kamerun<br />
dazu.<br />
Obwohl P. Tomasini gerne überall helfen würde,<br />
hat er sich vorläufig auf diese beiden Länder<br />
beschränkt. IPA investiert vor allem in<br />
Bildungsprojekte, denn P. Tomasini ist der Meinung,<br />
dass Bildung der Schlüssel zu Wohlstand<br />
sei. Ungebildete Menschen seien oft nicht fähig,<br />
sich zu organisieren oder Aufgaben aufzuteilen.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe, das ist der Leitspruch von<br />
P. Tomasini, den er möglichst in allen Projekten<br />
umsetzen möchte. Das Geld für diese kommt<br />
von grossen Stiftungen und auch von privaten<br />
Spendern.<br />
Eine Kernkompetenz von IPA ist die Zusammenarbeit<br />
mit Schulen. Die Schülerinnen und<br />
Schüler haben die Möglichkeit, sich ein Projekt<br />
von IPA auszusuchen und es dann selbständig<br />
zu betreuen. Dazu gehört: Abklären und planen<br />
des Projekts in Zusammenarbeit mit lokalen<br />
Partnern, Budget erstellen, Projekt beschreiben<br />
und präsentieren und sich um das Fundraising<br />
kümmern – kurz: das Erlernen von Projektmanagement<br />
in einem sozialen Einsatz. Meist sind<br />
innovative Ideen gefragt, z.B. veranstalteten<br />
Schüler auch schon Konzerte und sammelten<br />
so Geld für ihr eigenes Projekt. Bei diesen Jugend-Projekten<br />
geht es P. Tomasini nicht um die<br />
Geldsammlung. Im Zentrum stehen die Schülerinnen<br />
und Schüler. Sie sollen fachliche und<br />
überfachliche Kompetenzen erlernen und für<br />
Fragen der Entwicklungszusammenarbeit sensibilisiert<br />
werden. Diese Arbeit ist es denn auch,<br />
die P. Tomasini sehr viel Spass macht.