Horizonte - Kantonsschule Enge
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Elias – Chorkonzert in der Grossen Kirche Fluntern<br />
Golzar Piranfar (N3b)<br />
Felix Mendelssohn war ein Genie. Das dachten<br />
bestimmt auch die Musikfachlehrer der<br />
<strong>Kantonsschule</strong>n <strong>Enge</strong> und Freudenberg, als sie<br />
nach einem geeigneten Werk für das diesjährige<br />
Chorprojekt suchten und sich schliesslich<br />
auf Mendelssohns Oratorium Elias einigten<br />
(Begriffserklärung für die Musik-Banausen unter<br />
uns: Ein Oratorium ist die Vertonung einer<br />
geistlichen Handlung, geschrieben für Solisten,<br />
Chor und Orchester).<br />
Im August 2010 begannen die Proben zu diesem<br />
grossartigen Stück, und im Mai 2011 fand die<br />
Aufführung in der Grossen Kirche Fluntern statt.<br />
Neun Monate dauerte das Erlernen, Proben,<br />
Verstehen, Verinnerlichen, Spüren, Liebgewinnen,<br />
Leidsein, Umsetzen, Wieder-Liebgewinnen,<br />
Sich-überzeugen-Lassen, Sich-tragen-Lassen,<br />
Sympathie-Entwickeln… Neun Monate<br />
wurde das Kind Elias gehegt, gepflegt, zurechtgestutzt,<br />
gelobt und grossgezogen, bis es dann<br />
bereit war, in die Welt entlassen zu werden.<br />
Das Oratorium handelt vom Propheten Elias,<br />
der über das Volk unter König Ahab und Königin<br />
Isebel einen Dürrefluch ausspricht. Die Gründe<br />
dafür sind in unheilvoller Romantik zu suchen:<br />
Ahab, über und über in seine Isebel verliebt,<br />
erlaubt seinem Volk mit der Zeit immer mehr,<br />
die fremden Götter seiner Frau anzubeten, allen<br />
voran den Gott Baal. Somit wird der wahre<br />
Gottglaube immer rarer in Israel, und Elias ist<br />
gezwungen, Gottes Dürrefluch auszusprechen.<br />
Dürre, Hungersnöte, Leid und Elend suchen<br />
das Land heim. Währenddessen versucht Elias,<br />
den König zur Vernunft zu bringen, wird<br />
aber nur von Isebel ernst genommen, die ihn<br />
als wahrhaftige Gefahr ansieht und deswegen<br />
beschliesst, ihn töten zu lassen. Einige weitere<br />
mirakulöse Vorkommnisse führen schliesslich<br />
dazu, dass die Baalspriester nach erfolglosem<br />
Beschwören ihres Gottes vernichtet werden und<br />
durch Elias’ Gebet endlich Wolken aufziehen.<br />
Dennoch gelingt es Isebel, das Volk gegen den<br />
Propheten aufzuhetzen und ihn in die Wüste zu<br />
jagen. Dort wird er von Gott und seinen <strong>Enge</strong>ln<br />
ermuntert, zurückzukehren und der Rebellion<br />
ein Ende zu setzen, was dann auch geschieht.<br />
Elias’ Leben endet damit, dass er in einem feurigen<br />
Wagen zum Himmel hochfährt.<br />
Das Projekt bestand aus Rezitativen, Chören,<br />
Arien, Terzetten und Quartetten, Ariosa und<br />
Sprechchören und wurde von Konrad Jenny geleitet.<br />
Neben den Chören, die sich aus Schüler/innen<br />
und Lehrpersonen der KEN und KFR zusammensetzten,<br />
waren auch Fabrice Raviola (Elias),<br />
Rafael von Matt (Sprecher), Christina Bosbach<br />
(Sopran), Barbara Schroeder (Alt), Andri Calonder<br />
(Tenor) und Erwin Heusser (Bass) mit von<br />
der Partie. Begleitet wurden die Sänger/innen<br />
vom Orchester La Partita. Eines der Highlights<br />
war der <strong>Enge</strong>lschor, bestehend aus 12 Schülerinnen,<br />
der auf der Empore der Kirche platziert war<br />
und mehrere solistische Einlagen hatte.<br />
Nach den beiden Auftritten (25. Mai 2011 und 27.<br />
Mai 2011) machte sich bestimmt bei allen (oder<br />
den meisten) diese berühmte Wehmut bemerkbar,<br />
die sich immer nach Abschluss einer grossen<br />
Sache meldet, für die man in einer Gemeinschaft<br />
viel Zeit und Herzblut hergegeben hat.<br />
Rückblickend kann man sagen, dass das Repertoire<br />
des KEN-Chors um ein weiteres überragendes<br />
Werk und das Erinnerungsvermögen<br />
der Chormitglieder um eine weitere grossartige,<br />
unvergessliche Erinnerung reicher sind. Ich<br />
glaube, ich werde mit Freude an dieses Erlebnis<br />
zurückdenken. Auf jeden Fall wäre Mendelssohn<br />
stolz auf uns, da bin ich sicher.<br />
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