Horizonte - Kantonsschule Enge

Jahresbericht 2010/2011
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ebenfalls interessant, nicht auf altgediente
Politiker zu treffen, sondern auf solche ihrer
Generation. Natürlich fand die Schülerin, die
schon vorher mit der SVP sympathisiert hatte,
der entsprechende Jungpolitiker habe besser
argumentiert, während der Juso-Sympathisant
natürlich seinem Kandidaten den Vorzug
gab. Aber für die meisten Schüler/innen trifft
wohl zu, dass sie die Parteien und ihre politischen
Positionierungen besser kennenlernen
konnten. Und sie hatten die Gelegenheit, Fragen
zu stellen und zu diskutieren. Auch dies
wurde von ihnen geschätzt.
Wir hatten den gesamten Nachmittag Zeit,
und doch reichten manchmal die 30 Minuten
nicht, die für ein Hearing zur Verfügung stan-
den. Es gab teilweise so viel Gesprächsstoff,
dass die Diskussionen gerne hätten länger
dauern können. Da waren sich Schüler/innen
und Jungpolitiker/innen einig.
Spannend waren die Hearings in jedem Fall.
Für die Schüler/innen, für uns Lehrkräfte,
aber auch für die Jungpolitiker/innen. Letzteres
sieht man auch daran, dass einige Politiker/innen
bereits zum zweiten oder dritten
Mal an der Kantonsschule Enge waren, um mit
unseren Drittklässlern zu diskutieren.
Jungpolitikerin
Anna Stünzi, 20,
Präsidentin Junge Grüne Stadt Zürich
Es ist immer ein leicht ungewisses Gefühl,
vor einer Klasse zu stehen und Fragen zu
beantworten. Manchmal sind sie generell,
manchmal sehr spezifisch und manchmal
so, dass man sich die Formulierung am liebsten
zuerst zweimal überlegen würde. Aber
genau eine nicht allzu perfekte Schlagfertigkeit
kann den Schülerinnen und Schülern
wohl am besten zeigen, dass wir gerade mal
ein paar Jahre älter und ihnen eigentlich
ziemlich ähnlich sind. Sie engagieren sich
in Bereichen, die ihnen wichtig sind, wir
tun dies eben als Politiker/innen. Mit Politik
verbindet man häufig etwas Anstrengendes,
Kompliziertes und Streitbares. Dass man
manchmal in einem kleinen Rahmen anfangen
kann, um für ein ganz spezifisches
Thema zu sensibilisieren, dass wir mit viel
frecheren, frischeren Aktionen auf uns und
unsere Schwerpunkte aufmerksam machen
können, dass wir häufig auf der Strasse sind
und so Erfahrungen sammeln können, geht
leider ab und zu vergessen. Mit solchen Anlässen
wie an der Kantonsschule Enge, hoffe
ich, können wir Politik möglichst vielen Jungen
ein wenig näherbringen; denn wir alle
können etwas tun, für die Welt in 50 Jahren.