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Horizonte - Kantonsschule Enge

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Jahresbericht 2010/2011<br />

38<br />

Mehr als 80 Ehemalige folgten interessiert dem Gespräch im Saal des<br />

Zunfthauses zur Haue.<br />

waren wir jeweils tageweise unterwegs. Das<br />

war auch für meine Frau ein Vollzeitjob», berichtete<br />

Martin Dahinden.<br />

So arbeitet die DEZA<br />

Als Direktor der Direktion für Entwicklung<br />

und Zusammenarbeit steht Dahinden auch im<br />

Rampenlicht – zum Beispiel wegen der rund 1,5<br />

Milliarden Franken, mit denen die DEZA andere<br />

Länder jährlich unterstützt. «Dafür wurden<br />

im letzten Jahr 384 völkerrechtliche Verträge<br />

abgeschlossen, hat da überhaupt noch jemand<br />

die Übersicht? Und mit wem schliesst man solche<br />

Verträge in Gegenden, in denen man nicht<br />

weiss, wer die politische Macht ausübt?» Auf<br />

diese Fragen erklärte Martin Dahinden, dass<br />

pro Land eine beschränkte Anzahl von Themen<br />

definiert würden, beispielsweise Gesundheit,<br />

Berufsbildung oder Wasserversorgung. Auf dieser<br />

Basis würden Programme entwickelt und<br />

öffentlich ausgeschrieben, und bevor es zur Umsetzung<br />

komme, müsse die DEZA nachweisen,<br />

welche Auswirkungen die Massnahmen auf die<br />

definierten Bereiche hätten. Wenn die Zusam-<br />

Ehemalige lassen sich den «Einblicke»-Apéro unter den Arkaden am<br />

Limmatquai schmecken.<br />

menarbeit mit der Regierung nicht vertretbar<br />

sei, werde mit internationalen Organisationen,<br />

die vor Ort präsent sind, oder mit lokalen Organisationen<br />

zusammengearbeitet. «In gefährlichen<br />

Ländern wie etwa Afghanistan ist das<br />

Risiko gross, da kann immer etwas schiefgehen<br />

und auch Geld in die falschen Hände gelangen.<br />

Dieses Risiko minimieren wir nach Kräften, indem<br />

wir mit zuverlässigen Partnern wie dem<br />

IKRK zusammenarbeiten. Auch müssen wir immer<br />

wieder prüfen, ob der Einsatz in Anbetracht<br />

der gefährlichen Umstände noch verhältnismässig<br />

ist. Aber unter dem Strich hatten unsere<br />

Projekte gerade in solchen Ländern positive<br />

Auswirkungen, denn die Anfälligkeit für fundamentalistische<br />

Strömungen ging dort zurück,<br />

wo wir präsent waren.» Im Dialog mit seinem<br />

Publikum kam Martin Dahinden auch auf die<br />

Bedeutung der elektronischen Kommunikationsmittel<br />

für die Diplomatie zu sprechen. «Der<br />

Wandel ist enorm», stellte er fest, «heute findet<br />

alles gleichzeitig und live statt, man ist sofort<br />

Teil der Geschehnisse und wird von Informationen<br />

überflutet. Zudem bieten Online-Dienste<br />

wie Twitter die Möglichkeit, auch Stimmen aus<br />

der Bevölkerung aufzunehmen. Aber als Resultat<br />

bekommt man ein eher konfuses Bild, eine<br />

Menge an Information zwar, aber die ist schwer<br />

einzuordnen und schwer zu bewältigen.» Auf die<br />

Frage, wie er die Zusammenarbeit mit Bundesrat<br />

und Parlament erlebe, sagte Dahinden: «Frau<br />

Calmy-Rey ist meine Chefin, das Parlament der<br />

Auftraggeber. Auf der Arbeitsebene gibt es viel<br />

weniger Probleme als dies im Kontext der parteipolitischen<br />

Auseinandersetzungen gelegentlich<br />

dargestellt wird. Mit dieser Ausgangslage bin<br />

ich persönlich sehr zufrieden.» Die zahlreichen<br />

Teilnehmer bei «Einblicke2» dankten Martin<br />

Dahinden mit einem kräftigen Applaus für seine<br />

spannenden Ausführungen und genossen zusammen<br />

mit dem prominenten Gast den Apéro<br />

unter den Arkaden am Limmatquai.

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