Horizonte - Kantonsschule Enge
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Jahresbericht 2010/2011<br />
52<br />
Staatskundewoche<br />
Joyce Bencivinni (W3e)<br />
Dienstag, der 7. Dezember 2010, war der Tag. Zusammen<br />
mit einer Parallelklasse reisten wir nach Bern. Auf direktem<br />
Weg ging es zum Bundeshaus, wo wir die Sicherheitskontrolle<br />
passierten und an einer Führung durchs Gebäude<br />
teilnahmen. Erbauendes über die Symbolik der Glasfenster,<br />
der Statuen und über den Architekten der Haupteingangshalle<br />
wurde uns mitgeteilt.<br />
Dann, endlich, durften wir ins Parlament. Die Tribüne gefiel<br />
mir sehr. Ich kam mir erhaben vor, als ich, auf alten,<br />
verzierten Holzbänken sitzend, von oben herab das Geschehen<br />
unter mir beobachten konnte. Ich brauchte ein<br />
bisschen Zeit, bis ich mich an die allgegenwärtige Präsenz<br />
der Presse gewöhnt und mich im Parlament zurechtgefunden<br />
hatte. Zunächst sah ich nur ein riesiges Durcheinander.<br />
Es waren einfach zu viele Eindrücke. Da war Doris<br />
Leuthard, da waren überall Kameras, da war ein Präsident<br />
auf dem Podium, ein riesiges Bild über ihm, rechts<br />
und links sassen Menschen hinter Glasfenstern, andere<br />
rannten herum, wiederum andere verteilten die Post. Und<br />
urplötzlich kamen von allen Seiten Nationalräte hereingestürmt.<br />
Man hätte meinen können, es sei etwas explodiert<br />
oder ein Terroranschlag müsse verhindert werden. Doch,<br />
wie ich allmählich begriff, handelte es sich bei dem, was<br />
sich vor meinen Augen abspielte, lediglich um ein Ereignis<br />
des politischen Alltags: um eine Abstimmung.<br />
Nun, als ich mich etwas an die Flut von Eindrücken gewöhnt<br />
hatte, empfand ich das Mitverfolgen des Geschehens<br />
als sehr interessant. Unglaublich, wie es mich packte,<br />
als ich wusste, wovon die Rede war und ich den Politikern<br />
zuhören konnte. Dementsprechend schade fand ich es, als<br />
wir unsere Plätze nach bereits einer Stunde wieder räumen<br />
und die Empore verlassen mussten.