Horizonte - Kantonsschule Enge
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Jahresbericht 2010/2011<br />
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auch kollegial. Doch wie bei jeder Regel gebe<br />
es auch hier Ausnahmen.<br />
Wenn mal jemand vergisst, etwas zurückzugeben,<br />
kann es schon geschehen, dass er sich<br />
beschämt tausendmal entschuldigt, während<br />
ein anderer gar versucht, die Schuld für<br />
sein Versäumen auf andere zu schieben. Es<br />
wäre sicher interessant, diese Geschichten<br />
zu hören…<br />
Auch wenn die Bibliothekarinnen keinen<br />
Rattenhütedienst anbieten, die Tiere suchen<br />
trotzdem ihre Nähe. Rund um und unter<br />
dem Pavillon, der als Provisorium konzipiert<br />
ist, leben unzählige Insekten und eben auch<br />
Nager. Als einen Kleintierzoo bezeichnet<br />
Frau Etterli dies. Wie im Schulhaus besteht<br />
das Problem mit der Temperatur im Raum:<br />
im Sommer zu heiss und im Winter zu kalt.<br />
Verbesserungen gibt es in dieser Sache nicht,<br />
aber im Sommer wird das Gebäude behindertengerecht<br />
und auch brandschutztechnisch<br />
verbessert.<br />
Besonders erwähnenswert ist zum Schluss<br />
wohl die grosse Auswahl an Comics, die oft<br />
ausgeliehen werden. Ausserdem beliebt sind<br />
DVDs und Sachbücher. Dies ist in einer Schulbibliothek<br />
aber wohl selbstverständlich.<br />
Der kleine Zoo an der KEN<br />
Liliane Preissle (Handelsdiplom 11)<br />
Ich bin verabredet mit Daniel Blaser. Er ist für<br />
die verschiedenen Tiere der KEN und KFR zuständig<br />
und betreut einen kleinen Zoo, in dem<br />
Amphibien, Reptilien, Nager und andere Tiere<br />
leben. Als ich deren Zuhause betrete, fällt mir<br />
als Erstes ein strenger Geruch auf, dann stelle<br />
ich fest, dass der Raum sehr übersichtlich ist,<br />
und ich bin beeindruckt von den vielen Tieren,<br />
die ich erblicke.<br />
Daniel Blaser erklärt mir, dass der strenge Geruch<br />
von den Mäusen bzw. deren Ausscheidungen<br />
komme, und ich erfahre, dass sich diese Tiere<br />
mit Abstand am schnellsten fortpflanzen. Der<br />
weibliche Zyklus der Maus beträgt vier Tage, ist<br />
sie trächtig, bekommt sie nach drei Wochen ihren<br />
Nachwuchs. Vier Stunden nach der Geburt<br />
kann sie erneut befruchtet werden und somit<br />
erreicht sie den Status der Dauerträchtigkeit –<br />
mit jedem Gebären vergrössert sich der Wurf<br />
und erreicht mit 18 Jungen beim sechsten Mal<br />
seinen Höhepunkt. Eine unerhörte Fruchtbarkeit,<br />
die vom Appetit der Reptilien in Schranken<br />
gehalten wird – denn der Nachwuchs wird<br />
als Nahrung für Schlangen und allerlei andere<br />
Kaltblüter verwendet. Jungmäuse, die nicht<br />
verfüttert werden, dienen der weiteren Zucht.<br />
Als Nächstes begebe ich mich zum hinteren Teil<br />
des Raumes, wo zwei Chamäleons in verschiedenen<br />
Terrarien ihre Unterkünfte haben. Vom<br />
Gang aus habe ich die beiden Echsen noch nie<br />
gesehen, und ich merke, wie meine Neugierde<br />
wächst. Daniel Blaser will sie mir genauer zeigen,<br />
nimmt das Männchen aus seinem Reich<br />
und gibt es mir in die Hände. Ich staune nicht<br />
schlecht und betrachte das Wesen, dessen scherenartige<br />
Füsse sich an meinen Händen festklammern<br />
und dessen Augen sich unabhängig<br />
voneinander in verschiedene Richtungen drehen.<br />
Damit es den Tieren gut geht, braucht es eine<br />
artgerechte Haltung. Dazu verhelfen zum Beispiel<br />
Wärmelampen bzw. UV- Lichter, die nicht<br />
ganz billig sind und alle sechs Monate erneuert<br />
werden müssen. Die richtige Temperatur ist für<br />
die Reptilien ein Muss. Aber auch in anderen<br />
Belangen wird stets Wert darauf gelegt, dass<br />
den Bedürfnissen der Tiere entsprochen wird.<br />
Neben dem Terrarium der Chamäleons leben<br />
junge Kornnattern. Eine von ihnen darf ich<br />
ebenfalls in die Hände nehmen. Schnell bemerke<br />
ich, dass ich doch ein bisschen mehr Respekt<br />
vor den jungen Schlangen habe als vor dem<br />
Chamäleon. Sie züngelt mich an, bewegt sich<br />
langsam und ihre Haut fühlt sich wie glattes,<br />
weiches Leder an.<br />
Nachdem meine neue Freundin wieder versorgt<br />
worden ist, zeigt Daniel Blaser mir die anderen<br />
Schlangen. Zuerst stellt er mir die grosse Königspython<br />
im Wasser vor, danach die einheimische<br />
Ringelnatter.<br />
Daniel Blaser, ein bekennender Reptilienliebhaber,<br />
kann mir viel über die Schlangen berichten.<br />
Die Königspython wird oft für den Unterricht<br />
gebraucht, da sie von Natur aus gelassener ist<br />
als die kleinen Ringelnattern, die unter Stress<br />
keinen Augenblick ruhig sein können. Im Ganzen<br />
gesehen brauchen die Schlangen weniger<br />
Aufmerksamkeit als die Nager, obschon diese<br />
im kleinen Zoo zahlenmässig untervertreten<br />
sind. Der Zeitaufwand für die Pflege von Ech