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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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2.2 Ursachen für WohnungslosigkeitIn den 70er Jahren entstanden erste theoretische Erklärungsmodelle über Hintergründe desProblems <strong>Obdachlosigkeit</strong>, die zu Beginn sehr stark von der Armutsforschung und derErforschung von sozialer Ungleichheit geprägt waren (vgl. Scharinger 1993:5).Weber versteht Wohnungslosigkeit als Produkt eines sozialen Abstiegsprozesses vonAr<strong>bei</strong>tslosigkeit, Armut und Lebenskrisen. „(...) an dessen Ende fast nur noch Angehörigeder unteren Schicht zu finden sind mit der zusätzlichen negativen Merkmalauslese gestörterFamilienverhältnisse, dem Sonderschulbesuch, der abgebrochenen Lehre, derAr<strong>bei</strong>tslosigkeit, körperlicher oder seelischer Behinderung und dem Fehlen der eigenenFamilien." (Weber 1984:672, zit. n.: Knecht 2004:30).Girtler (1980) geht von Initialereignissen aus, die zur Desintegration aus der ursprünglichenPrimärgruppe führen. Daraus folgt der Verlust der sozialen Identität, begleitet von einemsich mit der Wohnungslosigkeit manifestierenden Stigmatisierungsprozess durch dieGesellschaft (vgl. Knecht 2004:31).Andere Theorien sehen fehlgesteuerte Wohnbaupolitik als auslösenden Moment fürWohnungslosigkeit. Die BAWO (1999:32) problematisiert in diesem Zusammenhang dasüberproportionale Ansteigen von Wohnkosten im Verhältnis zum Einkommen.Scharinger (1993:5 ff) beschreibt vier verschiedene Modelle der neuerenObdachlosenforschung:- Das Problemfamilienmodell konzentriert sich vorwiegend auf die familiärenBegleitumstände von Verarmung und daraus resultierender <strong>Obdachlosigkeit</strong>.- Das klassenanalytische Modell rückt die materielle Verelendung innerhalbkapitalistischer Produktionssysteme in den Vordergrund.- Das sozialökologische Modell geht von der Entstehung von <strong>Obdachlosigkeit</strong>aufgrund von räumlichen Segregationsprozessen aus.- Das Konzept der Lebenslage verwendet den Begriff der Lebenslage zurKennzeichnung von individuellen Handlungsspielräumen, die von gesellschaftlichenund soziokulturellen Bedingungen begrenzt sind. Die Lebenslage von Obdachlosenwird von drei Einflussgrößen bestimmt: strukturellen Lebensbedingungen,milieuspezifischen Wertvorstellungen und familiären Ressourcen. In diesenBereichen setzt dieses Modell an.8

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