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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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8.2.1 Biographische HintergründeDie Schwerpunktsetzung der Interviewten im Hinblick auf ihren biographischenHintergrund war unterschiedlich. Auffällig war, dass von den 4 Befragten die männlichenInterviewpartner ein größeres Bedürfnis hatten über ihre Familiensituation, die sich als sehrbelastet darstellte zu erzählen. In allen Interviews gab es jedoch eindeutige Hinweise aufsehr belastende biographische Hintergründe.In einem Fall geht die Belastung vom dominanten gewalttätigen Vater und derunangenehmen Stiefmutter aus, im zweiten von der Vernachlässigung durch die alkoholundmedikamentenabhängige Mutter und im dritten Fall durch die Heimunterbringung, daein Leben <strong>bei</strong> der psychisch kranken Mutter und dem gewalttätigen alkoholabhängigenVater nicht mehr möglich ist.Herr R. schildert seine Kindheitserfahrungen folgendermaßen:„Mein Vater hat mich so viel geschlagen, dass ich grün und blau war, dass ichmanchmal nicht in die Schule hab gehen dürfen, weil die hätten das dann gesehen.“ „Ichhab ja nicht einmal mit einem Dreier heimkommen dürfen, ....nur Einser und Zweiersonst hab ich schon Schläg kriegt.“ „... das war, wenn ich das jetzt so sage ist meineganze Jugend unter Zwang passiert. Das hat alles immer nur mein Vater bestimmt, daswar nicht mein Leben, meine Jugend oder was bis zum 16. Lebensjahr, sondern seine, eswar hat sehr unter Drill.“Herr R. war ein hyperaktives Kind und wurde ab dem 10. Lebensjahr mit einem vom Arztverordneten Beruhigungsmittel behandelt. Vom 10. bis zum 15. Lebensjahr wurde er ineinem Heim untergebracht.Hr.B. wächst mit 4 weiteren Geschwistern von 3 verschiedenen Vätern <strong>bei</strong> seiner Mutterauf. Diese ist seit ihrem 20. Lebensjahr Alkohol und Medikamentenabhängig. Die Kindersind ohne klare Strukturen und Grenzen aufgewachsen:„Sie kocht schon seit 3 Jahren nicht mehr, putzt nicht, hat seit 3 Jahren nichts mehrangefasst, gar nichts gemacht, ist nie zu Hause.“ „Wir sind fast nie in die Schulegegangen, immer schwänzen...“ „Meine Mutter war immer bsoffen, is immer bsoffenheimkommen, da war ich glaub ich 4 Jahre alt, mein Bruder hat immer aufpassenmüssen, wenn er irgendwas falsch gemacht hat is er gschlagen worden“. „Wir haben unsimmer nur gehen lassen.“ „...jetzt nimmt sie immer mehr Pulverl, und wird immerrabiater.“Hr. B. erklärt sich die Abhängigkeit der Mutter mit deren schwierigen Kindheit in einemgewalttätigen Elternhaus und den Sorgen, die sie durch die jetzt drogenabhängigen (der62

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