12.07.2015 Aufrufe

Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

lang sehen sie sich gezwungen in andere Hilfseinrichtungen auszuweichen bzw. beginnt einPendeln zwischen den verschiedenen Ressourcen.Hr. B. und Hr. R. bedauern es nicht regelmäßig im Ganslwirt nächtigen zu können:„Aber ich kann nicht auf Dauer da schlafen, das is ja das Problem, das würd ich eh gernmachen.“„Wenn ich von den Notschlafstellen ausgehe, dann ist der Ganslwirt die Beste, daseinzige ist, dass man nicht öfters da schlafen kann.“Die tägliche Aufnahme wird von Hr. R. als belastend erlebt:„wenn man schon öfters dort geschlafen hat, dann zittert man so richtig, mah,hoffentlich komme ich dran, hoffentlich kann ich da schlafen.“Hr. S. berichtet über seine Situation:„Hab ich 3 Tage da schlafen dürfen, aber nach 3 Tagen, is ja klar, andere Leute wollenauch da schlafen, hab ich nicht mehr da schlafen können, hab ich nicht mehrweitergwusst, hab wieder ein Monat auf der Parkbank gschlafen, dann hab ich in derGruft gschlafen und jetzt pendle ich halt hin und her zwischen Ganslwirt und Gruft undanderen Notquartieren.“8.5.2 Hilfseinrichtungen der Wiener WohnungslosenhilfeDie Nächtigung in Notschlafstellen, NächtigerInnenquartieren und Übergangsheimen ist fürdie Befragten mit sehr viel Einschränkungen und „Zwangskontakten“ mit anderenMenschen verbunden. Die großen NächtigerInnenquartiere mit teilweise mangelndenhygienischen Bedingungen und Gemeinschaftsunterbringungen werden von den Betroffenenals inhuman erlebt. Eine Normalisierung ihrer Lebenslage sehen sie weder durch ein Lebenauf der Straße noch durch die NächtigerInnenquartiere unterstützt.So lange und so oft als möglich werden Alternativen zu diesen Einrichtungen gesucht und inder wärmeren Jahreszeit entscheiden sich die Betroffenen auch manchmal für die Straße.Ein Befragter bringt dies im Zusammenhang mit den Jahreszeiten zum Ausdruck. Hr. R. hataufgrund seiner fast 20jährigen <strong>Obdachlosigkeit</strong> sehr viele Erfahrungen mit Institutionenund seine chronische <strong>Obdachlosigkeit</strong>, die mit viel Versuchen und Scheitern verbunden istführt zu folgender Sichtweise:„Dadurch, dass es schon so lange ist, habe ich mich schon irgendwie daran gewöhnt, esist nur im Winter härter, im Sommer wäre es mir egal, ...da ist es nicht kalt, da stell ichmir eben irgendwo ein Zelt auf und ja Schlafsack,...ich kenne genug Leute, die auf derDonauinsel schlafen, ...mir ist [die <strong>Obdachlosigkeit</strong>] auch egal im Sommer, weil mich75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!