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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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„...Jetzt in der Wurlitzergasse hätte ich bald ein Fixzimmer ghabt, das war genau in derZeit wo meine Mutter gestorben ist, unds mir psychisch schlecht gangen is, i hab schonSelbstmordgedanken gehabt und alles, da habe ich eine Woche im Ganslwirt schlafenkönnen. Dann bin ich von Nummer 1 auf die Nummer 20 zurückgreiht worden.“Die weibliche Befragte Frau K. ist im letzten Jahr zwei mal freiwillig aus einem Fixzimmerin einem Wohnheim ausgezogen. Im Unterschied zu den anderen Befragten lehnt sie dieUnterbringung in einem Einzelzimmer aufgrund einer Angststörung ab, dies war ein Grundfür den Auszug. Ein weiterer Grund waren Probleme mit anderen Bewohner<strong>innen</strong> imZusammenhang mit Abwertungen und Stigmatisierungen bezüglich ihrer HIV-Erkrankung.„In der Gänsbachergasse bin ich deswegen rausgegangen, weil die Damen auf meinemStock haben mitbekommen, dass ich HIV-positiv bin und haben mich mehr oderweniger rausgeekelt. ...Und in dem Frauenwohnzentrum bin ich auch deswegengegangen – das wär dort ursuper gewesen alles, nur – ich hab ein kleines Problem, undzwar ich kann nicht alleine sein, ...ich kann einfach nicht alleine sein, ich brauchMenschen um mich, auch auf d`nacht, auch wenn ich schlafe. Alleine nur das Wissen,da is noch jemand da, das ist das was ich brauche. ...die erste Woche is gut gegangen,aber dann habe ich diese Angstzustände bekommen und diese Paranoia undVerfolgungswahn und alles, ... ich wär mit jeder Einrichtung einverstanden, wo ich einDoppelzimmer hätt.“Wie bereits oben erwähnt übernehmen die Befragten die Verantwortung dafür, dass sie sichin dieser Situation befinden und dass es ihnen nicht gelingt zu einer langfristigenWohnmöglichkeit zu kommen obwohl dies von allen als wichtiges Ziel formuliert wird bzw.auch als Voraussetzung für eine Verbesserung ihrer Lebenssituation (siehe Kapitel8.7.1.2).Die große Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität ist <strong>bei</strong> allen Befragten offensichtlich.Keiner der Befragten kritisiert die Rahmenbedingungen der bestehenden Ressourcenprinzipiell oder macht diese für ihr Scheitern verantwortlich.8.7 Gewünschte Wohnform8.7.1 Eigene Wohnung/EinzelzimmerBei der Frage nach der persönlich gewünschten Wohnform gab es trotz unterschiedlicherBedürfnisse eine eindeutig bevorzugte Wohnform: eine eigene kleine Wohnung, oderzumindest ein fixes eigenes Einzelzimmer.Für Hr. S. dauert die Zeit der akuten <strong>Obdachlosigkeit</strong> schon sehr lange, er hat schon vielversucht und sein Wunsch nach „was Eigenem“ wird immer dringlicher:79

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