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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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Bedürfnis nach mehr Eigenständigkeit, nach Selbstbestimmung und nach individuellemGestaltungsspielraum zum Ausdruck. Die Betroffenen wollen unabhängig voninstitutionellen Abläufen und Öffnungszeiten ihren Tagesablauf gestalten und ihreBedürfnisse nach Rückzug und Intimität in einem selbst gestalteten Umfeld leben.8.7.1.2 Perspektiven auf Veränderung durch eine fixe WohnformVon einer eigenen Wohnung erwarten sich die Befragten eine Stabilisierung ihrer gesamtenLebensform. Sie wird als Vorbedingung gesehen, weitere Maßnahmen für eineStabilisierung treffen zu können. Häufig wird die Hoffnung auf eine Reduktion des<strong>Drogen</strong>konsums im Zusammenhang mit dem Vorhandensein einer fixen Unterkunftgenannt. Generell sind Veränderungsperspektiven für die Befragten von einer gesichertenWohnform abhängig bzw. fühlen sie sich nicht im Stande, unter ihren derzeitigenLebensbedingungen etwas zu verändern:Hr. B. wünscht sich eine eigene Wohnung und sieht die <strong>Obdachlosigkeit</strong> als Hauptproblemin seinem aktuellen Leben:„Wenn ich a Wohnung hab, will ich aufhören mit dem Junken, dann fang ich mit demSchlucken an, dann geh ich wieder ar<strong>bei</strong>ten, ...dass ich mein Leben wieder ein bisschenin den Griff krieg, ...es geht <strong>bei</strong> mir eigentlich nur um die Wohnung, wenn ich aWohnung hätt, dann täts <strong>bei</strong> mir wieder aufwärts gehen,...solang ich ka Wohnung habbin ich jeden Tag auf der Straße, ...hab mir fest vorgnommen mit dem nächsten Geldkauf ich mir alles (Dokumente) dann endlich einen Termin <strong>bei</strong> Wiener Wohnen, jetztmal durchziehen, ...wenn ich a Wohnung hätt, würd ich nie am Platz bleiben und könntmich ausschlafen.“Auch Hr. R. sieht das Fixzimmer als Möglichkeit seinen <strong>Drogen</strong>konsum zu stabilisieren:„Ich würde mein Methadon und die Benzos runterdosieren, mich nicht mehr so zumachen.“Diese Aussagen verweisen auf die Ausführungen im Kapitel 8.3.1. In der belastendenLebenssituation der <strong>Obdachlosigkeit</strong> sind für die Befragten wie oben dargestellt die <strong>Drogen</strong>eine Krücke um mit dieser Situation halbwegs zurecht zu kommen. Eine Reduzierung desKonsums ist erst unter anderen Lebensbedingungen eine realistische Möglichkeit.Der starke Wunsch nach einer eigenen Wohnung verweist auch darauf, dass eine Wohnungmit Normalität verbunden wird und damit, das Leben wieder selber gestalten zu können und81

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