Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

Ressourcensystems. Hoher Drogenkonsum verunmöglicht den Zugang zu stabilenWohnformen, fehlende stabile Wohnformen verunmöglichen für die Betroffenen dieReduktion des Drogenkonsums und somit eine Stabilisierung der gesamtenLebenssituation. Das Hilfesystem ist demzufolge gefordert sinnvolle Konzepte zuerarbeiten, die dieser Erkenntnis Rechnung tragen.• Für die Problemlage und Problembewältigung der obdachlosenDrogenkonsumentInnen bieten die aktuellen Hilfseinrichtungen derzeit zu wenigadäquate Angebote.• Diese Arbeit macht deutlich, dass der benannten Zielgruppe als Ressourcehauptsächlich Notschlafstellen und NächtigerInnenquartiere und somit nur ein Bettfür eine Nacht zur Verfügung stehen. Für eine Verbesserung ihrer Lebenssituationwerden dauerhafte Wohnplätze benötigt. Die Unterversorgung dieser Grupperesultiert aus der aktuell praktizierten Kontingentregelung (siehe Kapitel 5.3.1) inden großen Übergangswohnhäusern und fehlenden spezifischen Angeboten für dieseZielgruppe. Die derzeitige Wartezeit von bis zu 10 Monaten in einemNächtigerInnenquartier für die Aufnahme in eine Dauerwohneinrichtung bestätigtdie Notlage der Betroffenen.• Die Wartezeit in Gemeinschaftsquartieren bringt für die Betroffenen hohepsychische Belastungen mit sich. Sie leiden unter der enormen Fremdbestimmungdurch die Abhängigkeit von institutionellen Abläufen und unter dem Mangel anPrivatheit und Selbstbestimmung. Obwohl diese Belastungen aus diversenUntersuchungen unter Obdachlosen hinlänglich bekannt sind, betrafen die kürzlicherfolgten Kapazitätserweiterungen für diese Zielgruppe wieder diesesAngebotssegment.• Es besteht eine große Diskrepanz zwischen dem von den Betroffenen klarformulierten Bedarf nach einer dauerhaften Wohnform mit der Möglichkeit nachSelbstbestimmung und dem real zugänglichen Hilfsangebot. Diese Realität stehtauch in Widerspruch zur grundsätzlichen Zielsetzung der Wohnungslosenhilfe nach87