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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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In Krisensituationen stellen soziale Netzwerke und besonders familiäre Netzwerkenormalerweise eine sehr wichtige Ressource für eine konstruktive Bewältigung der Krisedar. In den hier vorgestellten Fällen löst sich dieses Netzwerk auf bzw. ist sehr belastet undsomit keine stützende Ressource mehr.Alle Interviewten führen sehr schmerzhafte Erlebnisse an, die mit Traumatisierungen,Verlust, Schmerz, Kränkungen, Vertrauensbruch, Schuldhaftigkeit und letztendlich mitScheitern verbunden sind. Die Situation der Wohnungslosigkeit verweist auf einezusätzliche massive Belastung und Überforderung.8.2.3 <strong>Drogen</strong>konsum als Ursache<strong>Drogen</strong>konsum bzw. die immer tragender werdenden Folgen des kontinuierlichen<strong>Drogen</strong>konsums wurden nur von einem Befragten als unmittelbarer Auslöser für denRauswurf genannt.Die Ergebnisse der Interviews weisen darauf hin, dass es sich um unterschiedlicheEntwicklungen und Prozesse handelt, die schleichend und parallel ablaufen. Es ist <strong>bei</strong> denBefragten eine stetige Verdichtung der problematischen Entwicklungen zu beobachten.Nähere Ausführungen dazu werden im folgenden Kapitel gemacht.8.3 Zusammenhang <strong>Drogen</strong>konsum und <strong>Obdachlosigkeit</strong>8.3.1 <strong>Drogen</strong>konsum als Bewältigungsstrategie von KrisensituationenBei den männlichen Befragten bestand die <strong>Drogen</strong>abhängigkeit bereits vor der<strong>Obdachlosigkeit</strong>. Bei der weiblichen Befragten entwickelte sich die manifeste<strong>Drogen</strong>abhängigkeit erst nach dem traumatischen Verlust der Familie und des Wohnplatzes.Alle Befragten weisen eine Entwicklung des <strong>Drogen</strong>konsums als Bewältigungsstrategie fürbelastende Lebenssituationen, inneren Spannungen und unangenehmen Gefühlen (Ängsten,Trauer ...) auf.Der unmittelbare Zusammenhang zwischen <strong>Drogen</strong>konsum und der Belastungen durch die<strong>Obdachlosigkeit</strong> wird teilweise sehr bewusst wahrgenommen, wo<strong>bei</strong> es <strong>bei</strong> den Befragteneine große Bandbreite bzgl. der Dauer der Wohnungslosigkeit und der <strong>Drogen</strong>abhängigkeitund den relevanten Begleitfolgen gibt. Das Problem der Wohnungslosigkeit ist <strong>bei</strong> manchen65

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