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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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In der 1989 in Deutschland durchgeführten „Amsel Studie“ wird ein signifikant hoherZusammenhang zwischen der Gesamthaftzeit und der Dauer der <strong>Drogen</strong>abhängigkeitbeschrieben. „In der Entwicklung eines <strong>Drogen</strong>abhängigen drängt das Gefängnis nach undnach ... die in privaten Lebensbezügen verbrachte Zeit zurück – das Gefängnis wirdtendenziell zur dominierenden Lebenswelt des Abhängigen.“ (Kindermann/Sickinger1989:190).Die schon angeführten Zahlen der steigenden Verurteilungen nach SMG weisen darauf hin,dass die <strong>Drogen</strong>politik in Österreich in den letzten Jahren immer repressiver wird, wo<strong>bei</strong>diese Entwicklung von ExpertInnen der <strong>Drogen</strong>hilfe als kontraproduktiv bewertet wird.Schinnerl (2001:8) meint, dass durch eine Inhaftierung von <strong>Drogen</strong>konsumentInnen dieEinbettung in ein kriminelles Milieu unterstützt wird. Dadurch wird die sozialeAusgrenzung der Betroffenen gefördert und ihre Möglichkeiten und Zukunftsperspektivenverschlechtert.3.6.2 Lebenswelt institutionelle HilfseinrichtungenNeben dem öffentlichen Raum stellen soziale Hilfseinrichtungen, vor allem für obdachlose<strong>Drogen</strong>konumentInnen, einen sehr wesentlichen und bestimmenden Lebensweltfaktor dar.Tageszentren und NächtigerInnenquartiere sind oft die einzigen Alternativen zum Leben aufder Straße. Vor allem im Winter ist die Abhängigkeit von diesen Institutionen besondersgroß.Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Lebenswelt von (obdachlosen)<strong>Drogen</strong>konsumentInnen zum größten Teil im öffentlichen Raum findet(<strong>Drogen</strong>straßenszene und Straßenstrich) und von der zentralen Notwendigkeit der Geld- und<strong>Drogen</strong>beschaffung determiniert wird.Diese an sich schon belastende Situation wird durch die gesellschaftliche Stigmatisierungund Kriminalisierung noch verschärft.26

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