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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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3.6 Lebenswelten von KonsumentInnen <strong>illegaler</strong> <strong>Drogen</strong>Im folgenden Abschnitt beschreibe ich wichtige Lebensweltbereiche von<strong>Drogen</strong>konsumentInnen, mit dem Ziel einen Einblick in deren Alltagsrealitäten zuermöglichen.3.6.1 Die Wiener <strong>Drogen</strong>straßenszeneFür obdachlose <strong>Drogen</strong>konsumentInnen in Wien ist die Straße an sich ein wesentlicherLebensraum und ein wichtiger Teil ihrer Lebenswelt. Die Wiener <strong>Drogen</strong>straßenszene wirdwie von Uhl/Springer (1997:27) in einer Untersuchung beschrieben im wesentlichen vonzwei Personenkreisen frequentiert:- „Psychisch und oder sozial auffällige Personen, die in der Szene Sozialkontakte undeine Identität am Rande der Gesellschaft suchen (B: „Der Karlsplatz ist vor allem einAnziehungspunkt für Jugendliche. Sie haben oft keine funktionierende Familie undsuchen dort eine Ersatzfamilie. Sie kennen niemanden und kommen dort schnellhinein!“)- <strong>Drogen</strong>abhängige, deren <strong>Drogen</strong>bedarf so groß geworden ist, dass sie sich dieAufrecherhaltung ihrer Sucht nur leisten können, wenn sie als Vermittler oder kleineDealer selbst aktiv am <strong>Drogen</strong>handel teilnehmen. (B: „Die Szene gibt es nur, weil esGiftler gibt, die kein Geld mehr haben!“).“Die Szeneplätze haben für KonsumentInnen <strong>illegaler</strong> <strong>Drogen</strong> auch die Funktion Kontakte zu„Ihresgleichen“ zu suchen, zu wirklich tragfähigen Freundschaften kommt es allerdings sehrselten. Das Misstrauen ist sehr groß, es handelt sich meist um Zweckgemeinschaften. Alsweitere Gründe, die das entstehen von Freundschaften verhindern, führen Uhl/Springer(1997:28) das sehr hohe Ausmaß an psychischer und sozialer Auffälligkeiten, denBeschaffungsdruck und die Präsenz der Polizei an.Als aktuelle Szeneplätze in Wien werden von den Streetworkern (VWS 2005:15) folgendeangegeben: Karlsplatz (U-Bahn Passage), Resselpark, Westbahnhof, Urban-Loritz Platz(Hauptbibliothek) und diverse U-Bahn Linien.Die jeweils verschiedenen Szeneplätze werden teilweise von unterschiedlichen Substanzendominiert. In Wien wird im wesentlichen zwischen einer Heroin-, Kokain-, undMedikamentenszene unterschieden. Es gibt innerhalb der Szene auch einen Schwarzmarktfür Substitutionsmittel, der in den letzten Jahren von Morphin dominiert wird.23

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