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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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Für Hr. B stehen Wohnungslosigkeit und hoher <strong>Drogen</strong>konsum in einem ursächlichenZusammenhang. Ohne Wohnmöglichkeit sieht er keine Perspektive auf eine Veränderungder Lebenssituation. Er schafft es nicht Schritte zu setzen um aus dieser Situation wiederherauszukommen. Für ihn entsteht der Kreislauf: Keine Wohnung, keine Ar<strong>bei</strong>t, erhöhter<strong>Drogen</strong>konsum „zu machen“. Er kann sich dem Umgang mit den Freunden und dieserDynamik nicht entziehen und macht sich deshalb Vorwürfe:„Jeden Tag Substitol holen, gspritzt, verkauft, jeden Tag was getrunken, Benzo undSomnubene gnommen, jeden Tag zua,...jetzt reiß ich mich eh schon a bisserl zsamm,jetzt nehm i eh schon ab bisserl weniger,...aber es is halt ich hab keine Wohnung undsolange ich keine Wohnung hab kann ich nicht ar<strong>bei</strong>ten gehen,...wenn ich jetzt mit dieFreund unterwegs bin, bin ich eben den ganzen Tag nur am Karlsplatz, statt dass ich aWohnung such, oder mich um irgendwas kümmer. Das mach ich ja nicht,...weil icheinfach mit denen mitzieh, ja und einfach nur zua machen jeden Tag......Solang ich kaWohnung hab bin ich den ganzen Tag auf der Straße,...die ganzen Leute da, das ist einWahnsinn, immer die gleichen Leute, immer so zua alle.“Hr. S sieht keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem <strong>Drogen</strong>konsum und der<strong>Obdachlosigkeit</strong>. Die <strong>Drogen</strong>abhängigkeit hat bereits vor der Wohnungslosigkeit bestanden.Der <strong>Drogen</strong>konsum stellt aber ebenfalls eine Bewältigungsstrategie für belastendeSituationen dar und somit auch für die Belastung durch die <strong>Obdachlosigkeit</strong>.Einen massiven Rückfall hatte er nach der Trennung von der Lebensgefährtin, diegleichzeitig in die <strong>Obdachlosigkeit</strong> geführt hat:„3 Tage nach der Trennung hab ich mir das erste Kapanol reinghaut, einen Monat späterdas erste Kompensan, zwei Monate später das erst Substitol....seit März 04 bin ichsubstituiert.“Die lange Dauer der <strong>Obdachlosigkeit</strong> wird von ihm als zunehmende Belastung beschrieben,die durchaus im Zusammenhang mit dem hohen <strong>Drogen</strong>konsum zu sehen ist:„Ich möchte was eigenes haben, weil ich pack des nimmer. Deswegen nehm ichvielleicht auch jetzt so viel, vielleicht konsumier ich auch so viel, das es nur aus is, dasich sag, ja, ich will mich einfach zumachen weil mei Mutter gstorben ist, aber auch weilich endlich was eigenes haben will.“Frau K. stellt einen individuellen Zusammenhang zwischen der Entwicklung undVerstärkung des <strong>Drogen</strong>konsums und den Belastungsfaktoren in ihrem Leben her. Für siestellt der <strong>Drogen</strong>konsum eine Überlebensstrategie für traumatische Lebensereignisse dar:„Ich hab mit die <strong>Drogen</strong> angefangen aus folgenden Gründen: Der 1. Grund war weil mirmein Sohn weggenommen worden ist. Der 2. Grund war weil mich meine Familie imStich gelassen hat und ausgesetzt hat,.... Und der 3. Grund war ...weil ich auf der Straßewar und nicht mehr gewusst habe aus und ein, und die <strong>Drogen</strong> mir geholfen haben das67

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