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Obdachlosigkeit bei Konsumenten_innen illegaler Drogen ...

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mehrere Risikofaktoren und zu wenig Schutzfaktoren gab, („Überlebens“-) Strategienentwickeln, die in eine Abhängigkeit führen können.„Die Suchtpersönlichkeit gibt es nicht. Ein süchtiger Mensch hat immer eine ganzindividuelle Lebensgeschichte, die seinen Weg in die Sucht erklären mag. (...) Es gibtzahlreiche Theorien und Erklärungsansätze für die Psychogenese von Sucht.“ (Kuntz2000:17).Diese Entwicklungen sind wie oben beschrieben immer multifaktoriell und nichtmonokausal. Viele Wege können in eine Abhängigkeit führen, aber es gibt auch vieleMöglichkeiten wieder herauszuwachsen, oder mit einer Abhängigkeit zu leben (vgl. Kuntz2000:17).3.2 Sucht/Abhängigkeit als KrankheitSucht wird heute zwar allgemein als „Störung“ oder „Krankheit“ gesehen, es kommt aberauch immer eine „moralisierende und psychische Komponente („schwacher oder fehlenderWille einer Person“)“ und eine „als abweichendes Verhalten (antisoziales, teilweisekriminelles Verhalten)“ bezeichnete Deutung hinzu (Degkwitz 2002:20).Kuntz (2000:103) bezeichnet Sucht als „die Krankheit, die sowohl keine, wie einebesondere, wie eine mehrfache ist“. Er benennt das Verständnis von Sucht als Krankheit alsgroßen Fortschritt, zumal die Stigmatisierung von süchtiger Abhängigkeit den süchtigenMenschen noch immer als „willens- und charakterschwaches Subjekt“ brandmarkt. Für ihnist Sucht „keine Krankheit wie jede andere. Sucht ist vor allem ein Symptom, hinter demsich etwas Tieferes verbirgt. Die eigentliche Krankheit ist also primär die tiefere seelischeVerletzung oder Störung.“ (Kuntz 2000:104).Seit Mitte der 60iger Jahre ist Sucht als Krankheit anerkannt. Die WHO empfiehlt seitherden unwissenschaftlicheren Begriff Sucht aufzugeben und stattdessen den Begriff„Abhängigkeit“ zu verwenden.Für die Diagnose einer Abhängigkeitserkrankung existieren nach der InternationalClassification of Deseases (ICD 10) anerkannte Kriterien. Demnach liegt eineSuchterkrankung vor wenn mindestens 3 der nachstehenden Kriterien erfüllt sind:1) „ein starker Wunsch oder eine Art innerer Zwang, psychoaktive Substanzen zukonsumieren,2) verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und derMenge des Substanzkonsums,13

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