de lëtzebuerger ziichter 2/2012 - Convis Herdbuch Service Elevage ...
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76 FLEISCHRINDER<br />
ruminale Stickstoffbilanz bleibt unberücksichtigt.<br />
Deswegen wird <strong>de</strong>r Proteinbedarf<br />
an die Energieversorgung gekoppelt.<br />
Versuche haben gezeigt, dass höhere tägliche<br />
Proteingaben die Tageszunahmen<br />
nicht entsprechend beeinflussen (Abb.2).<br />
In <strong>de</strong>r Mastbullenfütterung empfiehlt sich<br />
eine Proteinversorgung „PDIN“ von durchschnittlich<br />
100g PDIN/UFV über die gesamte<br />
Mastdauer. Zu Mastbeginn sollte<br />
ein Wert von 110g PDIN//UFV angestrebt<br />
wer<strong>de</strong>n, wohingegen zu Masten<strong>de</strong> 85-90g<br />
PDIN/UFV ausreichen.<br />
Mengen- und Spurenelemente, Vitamine<br />
Der Gehalt an Mengen- und Spurenelementen<br />
sowie Vitaminen aus Grob- und<br />
Konzentratfuttermitteln reicht oftmals<br />
nicht zur bedarfsgerechten Versorgung<br />
<strong>de</strong>r Mastrin<strong>de</strong>r. Ebenfalls ist eine Supplementierung<br />
<strong>de</strong>r Ration ausschließlich mit<br />
Viehsalz und Futterkalk meistens unzureichend.<br />
Es sollte ein vollwertiges Mineralfuttermittel<br />
in <strong>de</strong>r Mastbullenfütterung<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
■ Transitphase: Eine erfolgreiche<br />
Bullenmast beginnt mit<br />
<strong>de</strong>r Transitphase<br />
Futterplan für die Transitphase: Maisbetonte<br />
Ration mit Getrei<strong>de</strong><br />
Beim Einstallen <strong>de</strong>r Absetzer in die Mast<br />
fin<strong>de</strong>t i.d.R. eine radikale Futterumstellung<br />
statt. Diese Futterumstellung wirkt<br />
sich negativ auf die Mikrobenpopulation<br />
im Pansen aus. Die Pansenmikroorganismen<br />
sind substratspezifisch und müssen<br />
sich bei einer Futterumstellung neu bil<strong>de</strong>n.<br />
Deswegen sollte beim Einstallen <strong>de</strong>r<br />
Absetzer eine schonen<strong>de</strong> Anfütterungsphase<br />
erfolgen. Bei einer radikalen Futterumstellung<br />
kann es bis zu drei Monaten<br />
dauern, bis <strong>de</strong>r Pansen die gewünschten<br />
Mikroorganismen aufgebaut hat und eine<br />
optimale Futterverwertung erlaubt.<br />
Die Futterumstellung erfolgreich gestalten:<br />
- Beim Einstallen <strong>de</strong>r Absetzer sollte in<br />
<strong>de</strong>r ersten Woche Heu o<strong>de</strong>r Stroh zur<br />
Übersicht 1: Empfehlungen zur Mineralstoffversorgung (in Anlehnung an die GfE-Empfehlungen<br />
für Mastrin<strong>de</strong>r)<br />
*Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Fleischqualität ab 100 Tage vor <strong>de</strong>r Schlachtung<br />
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Übersicht 2: Fütterungsplan für die Gestaltung <strong>de</strong>r Transitphase<br />
*Fütterungsempfehlung <strong>de</strong>s Herstellers berücksichtigen<br />
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Wochen Wochen nach nach Mastbeginn Mastbeginn<br />
1 2 3 4<br />
Heu/Stroh ad libitum<br />
Silage (Mais, Gras) −<br />
rationiert 2<br />
kg TM/d<br />
rationiert 2<br />
kg TM/d<br />
rationiert 1<br />
kg TM/d<br />
−<br />
ad libitum ad libitum<br />
Getrei<strong>de</strong> (kg/d) 0,5 11,5 23 3<br />
Eiweißkonzentrat (kg/d) − 0,5 1 1<br />
Mineralfutter (g/d)* 50 100 150 150200<br />
freien Aufnahme angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Verfütterung von Stroh bringt <strong>de</strong>n<br />
Vorteil, dass die Mastbullen künftig<br />
das Stroh in <strong>de</strong>r Ration lieber aufnehmen.<br />
Allerdings muss stets qualitativ<br />
hochwertiges Stroh angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />
Weizenstroh hat, im Gegensatz zu<br />
Gerstenstroh keine Grannen, welche<br />
nachteilig auf <strong>de</strong>n Verzehr wirken.<br />
- In <strong>de</strong>r zweiten Woche sollte eine rationierte<br />
Silagefütterung erfolgen, welche<br />
ab <strong>de</strong>r dritten Woche bis zur freien Aufnahme<br />
gesteigert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
- Getrei<strong>de</strong> kann von Mastbeginn an zugefüttert<br />
wer<strong>de</strong>n (0,5 kg/Tag/ Mastbulle)<br />
und sollte um 0,5- 1 kg pro Woche<br />
gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die Ergänzung mit Eiweißkonzentrat<br />
und Mineralfutter sollte parallel zu <strong>de</strong>n<br />
Silage- und Getrei<strong>de</strong>vorlagen erfolgen.<br />
Die Transitphase sollte sich am Absetzergewicht<br />
orientieren. Bei einem Absetzergewicht<br />
von 300 kg ist eine Transitphase<br />
von min<strong>de</strong>stens einem Monat empfehlenswert.<br />
Bei Absetzern mit über 400kg<br />
sollte eine Transitphase von bis zu sechs<br />
Wochen angestrebt wer<strong>de</strong>n. Je schwerer<br />
die Absetzer beim Einstallen in die Mast<br />
sind, umso wichtiger ist eine Gewöhnungsphase<br />
an die neuen Futterkomponenten.<br />
■ Rationsoptimierung: Maissilage<br />
als Hauptfutterkomponente<br />
in <strong>de</strong>r Bullenration<br />
Im Cactus-Label wer<strong>de</strong>n die Mastbullen<br />
überwiegend mit maissilagebetonten Rationen<br />
gemästet. Um die optimale Verwertung<br />
<strong>de</strong>r Maissilage in <strong>de</strong>r Bullenmast zu<br />
erreichen, sollten die Rationen mit Weizen<br />
ergänzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Täglich 2 bis 4 kg Weizen<br />
Die Ergänzung <strong>de</strong>r Maissilage (Standardmais<br />
mit 30% Stärke in <strong>de</strong>r TS) mit 1 kg<br />
Weizen bringt eine tägliche Leistungssteigerung<br />
in <strong>de</strong>r Bullenmast von 50–55 g.<br />
Je<strong>de</strong>s zusätzliche kg Weizen verbessert<br />
die Futterverwertung um 4-6 %. Die optimale<br />
Futterverwertung ist bei einer tägli-