de lëtzebuerger ziichter 2/2012 - Convis Herdbuch Service Elevage ...
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82 LANDWIRTSCHAFT UND UMWELT<br />
somit bei einigen Betrieben in <strong>de</strong>r Marktfruchtproduktion<br />
zu einer Netto-Bindung<br />
kommt statt zu Netto-Emissionen. Der<br />
Durchschnittswert <strong>de</strong>r untersuchten<br />
Betriebe liegt niedriger als die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Werte <strong>de</strong>r Tierhaltungssparten,<br />
obwohl alle drei Werte relativ nah sind.<br />
Dies spiegelt die Tatsache wie<strong>de</strong>r, dass<br />
die 63 CONVIS-Betriebe schwerpunktmäßig<br />
tierhaltungsbetont sind. Die großen<br />
Schwankungen zwischen <strong>de</strong>n niedrigsten<br />
und höchsten Werten weisen auf ein sehr<br />
hohes Verbesserungspotential <strong>de</strong>r Betriebe<br />
mit ihren Produktionssparten hin.<br />
Wichtig ist auch, dass <strong>de</strong>r Mittelwert <strong>de</strong>r<br />
CO 2 -Bilanz in <strong>de</strong>r Milchviehhaltung niedriger<br />
liegt als in <strong>de</strong>r Fleischrin<strong>de</strong>rproduktion.<br />
Um diesen Sachverhalt zu ergrün<strong>de</strong>n,<br />
kommt Abb.2 zur Hilfe. Hier wer<strong>de</strong>n<br />
die CO 2 -Bilanzen <strong>de</strong>r Betriebe und <strong>de</strong>ren<br />
Sparten nach Modulen geglie<strong>de</strong>rt und<br />
dargestellt. Es fällt auf, dass in <strong>de</strong>r Sparte<br />
Fleischrin<strong>de</strong>rproduktion die Emissionen<br />
aus <strong>de</strong>r Tierhaltung höher liegen als in <strong>de</strong>r<br />
Milchviehhaltung. Es ist <strong>de</strong>r höhere Viehbesatz<br />
in diesen Betrieben, <strong>de</strong>r verantwortlich<br />
ist für dieses Ergebnis. Aber auch<br />
im Modul Betriebsmittel (Emissionen aus<br />
<strong>de</strong>ren Produktion und Transport) sind die<br />
Emissionen <strong>de</strong>r Fleischrin<strong>de</strong>rbetriebe höher<br />
als in <strong>de</strong>r Milchviehhaltung: die Ursache<br />
liegt vor allem im Zukauf von Fressern<br />
durch die Fleischrin<strong>de</strong>rbetriebe. Diese<br />
bringen nämlich die Emissionen mit, welche<br />
bei <strong>de</strong>r Fressererzeugung angefallen<br />
sind: letztere sind beträchtlich. Lediglich<br />
in <strong>de</strong>r Pflanzenproduktion sind die Emissionen<br />
aus <strong>de</strong>r Milchviehhaltung höher als<br />
in <strong>de</strong>r Fleischrin<strong>de</strong>rhaltung. Erwähnenswert<br />
ist auch die Zusammensetzung <strong>de</strong>r<br />
Emissionen aus <strong>de</strong>r Sparte Marktfruchtproduktion.<br />
In dieser Sparte fin<strong>de</strong>n im Bereich<br />
Tierhaltung nur die Emissionen aus<br />
Lagerung und Ausbringung von organischen<br />
Düngern Berücksichtigung, die auf<br />
die Marktfruchtflächen verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Emissionen aus <strong>de</strong>r Pansenfermentation<br />
und aus <strong>de</strong>r Beweidung fallen gänzlich<br />
auf die Tierhaltungssparten. Auch ist<br />
<strong>de</strong>r Anteil an Kohlenstoffbindung in dieser<br />
Sparte <strong>de</strong>utlich höher, da die Speicherung<br />
von Kohlenstoff im Bo<strong>de</strong>n durch reduzierte<br />
Bo<strong>de</strong>nbearbeitung nur auf Ackerflächen<br />
möglich ist, die bei <strong>de</strong>r Marktfruchtproduktion<br />
<strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Anteil an<br />
<strong>de</strong>r Produktionsfläche ausmachen.<br />
<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 2|<strong>2012</strong><br />
kg CO2-Äq. / ha<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
-2000<br />
2150<br />
3839<br />
3037<br />
-762<br />
■ Produktbezogene Produktionseffizienz<br />
1716<br />
1201<br />
Die produktbezogenen Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
Emissionen zeigen recht unterschiedliche<br />
Emissionsniveaus zwischen <strong>de</strong>n Sparten.<br />
Im Schnitt <strong>de</strong>r betrachteten Produktionssparten<br />
wer<strong>de</strong>n für die Produktion eines<br />
kg Getrei<strong>de</strong> weniger als 300 g CO 2 -Äquivalente<br />
(Tab.2), bei einem kg Milch 1,3 kg<br />
CO 2 -Äquivalente (Tab.3) und bei einem kg<br />
Rindfleisch bis zu 17 kg CO 2 -Äquivalente<br />
(Tab.4) emittiert. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass im Bereich Marktfrucht-<br />
Pflanzenproduktion<br />
Tierproduktion<br />
Betriebsmittel<br />
Kohlenstoffbindung<br />
530<br />
2269<br />
4239<br />
3257<br />
2151<br />
4820<br />
3586<br />
-1551 -680 -501<br />
Betrieb ges. MF MV FR<br />
Abb. 2: Struktur <strong>de</strong>r CO 2 -Bilanz - gesamtbetrieblich sowie auf Spartenebene - geglie<strong>de</strong>rt<br />
nach Modulen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tab. 2: Produktbezogene Emissionen in <strong>de</strong>r Marktfruchtproduktion<br />
(GE = Getrei<strong>de</strong>inheit; XP = Rohprotein)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tab. 3: Produktbezogene Emissionen in <strong>de</strong>r Milchviehhaltung<br />
XP = Rohprotein in Milch und Fleisch; € = Einkommen in Euro aus Milch und Fleisch)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tab. 4: Produktbezogene Emissionen in <strong>de</strong>r Fleischrin<strong>de</strong>rhaltung<br />
LG = Lebendgewicht; SG= Schlachtgewicht)<br />
produktion <strong>de</strong>r Anteil an Emissionen aus<br />
<strong>de</strong>r Tierhaltung verhältnismäßig gering<br />
ist und dass sich die Emissionen im Bereich<br />
Milchviehhaltung auf zwei Produkte<br />
verteilen (Milch und Fleisch). Dies erfolgt<br />
nach einem Verteilungs- o<strong>de</strong>r Allokationsschlüssel,<br />
<strong>de</strong>r sich entwe<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m<br />
Proteingehalt in Milch und Fleisch o<strong>de</strong>r<br />
nach <strong>de</strong>m Einkommen dieser bei<strong>de</strong>n Erzeugnisse<br />
richten kann. Was das Emissionsniveau<br />
vom Rindfleisch angeht, gibt<br />
es hier riesige Schwankungen verbun<strong>de</strong>n<br />
nicht nur mit <strong>de</strong>m Verbesserungspotential<br />
<strong>de</strong>r Betriebe, son<strong>de</strong>rn auch mit <strong>de</strong>r Tatsa-