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Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

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<strong>Psychiatrie</strong>Somatoforme StörungenCharakteristische Merkmale Somatoformer Störungen (Rief et al 2010)- um ihren Körper zu schonen, vermeiden sie jederlei physische Anstrengung- sie sind fest davon überzeugt, dass ihre Symptome ausschließlich körperliche Ursachen haben, auch wenn dieÄrzte anderer Meinung sind- sie verbringen täglich viel Zeit damit, an ihre Beschwerden zu denken- sie schreiben sich eine schwache körperliche Konstitution zu und fühlen sich daher vielen Anforderungen desAlltags nicht gewachsen Deshalb gehen sie oft auf Kur oder lieben die Schonhaltung- sie gehen sehr häufig zum ArztSomatisierungsstörung- seit >2a mindestens sechs (häufig wechselnde) körperliche Symptome aus mindestens zwei Organbereichen (vierSchmerzsymptome, die verschiedene Körperbereiche oder Funktionen betreffen; zwei gastrointestinale Sy; einsexuelles Sy, ein pseudoneurologisches Sy), die trotz fehlender oder nicht ausreichender organischer Ursachen zuhäufigen Arztbesuchen führen- Typische Sy: Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Atemnot, Globusgefühl, Harndrang, Schluckbeschwerden,Schmerzen in den Gliedern, Extremitäten oder Gelenken, unangenehme Taubheit oder Kribbelgefühle- etwa 1-3% der BevölkerungUndifferenzierte Somatoforme Störung- eine oder mehrere körperliche Beschwerden (z.B. Müdigkeit, Appetitlosigkeit, gastrointestinale oder urologischeBeschwerden)- können nicht vollständig durch einen bekannten mediz. KF oder durch die direkte Wirkung einer Substanz erklärtwerden- subjektives Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen- die Störung kann nicht durch eine andere psychische Störung erklärt werden- das Symptom wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht- Dauer der Störung: >6 MoHypochondrie („Weicher Knorpel“ – Gegenteil des „harten Knochens“)Hypochondrium Anatomisches Areal, welches sich zwischen den unteren Rippenbögen und dem Becken erstreckt (jenesAreal, in dem Kinder meist Bauchweh haben)Buchtipp „Schöner Leiden“- übermäßige Beschäftigung mit der Angst, krank zu werden oder Überzeugung, eine ernsthafte Krankheit meistKrebs, Erkrankungen des H-KL-Systems, AIDS, neurologische KHwie MS oder Demenz zu haben (Fehlinterpretationkörperlicher Symptome)- hohe Komorbiditätsraten mit Angst- und Zwangsstörungen und Depression- Beschäftigung mit den Krankheitsängsten bleibt bestehen (trotz Abklärung und Rückversicherung)- Leiden und Beeinträchtigung in Lebensqualität und -gestaltung- oft geringe Einsicht- vielfältige körperliche Symptome oder Veränderungen können die Auslöser für Krankheitsängste darstellen (alleKörperteile können betroffen sein)- die Aufmerksamkeit des Körperängstlichen richtet sich auf den eigenen Körper- Hypochonder achten auf KH-relevante Informationen: Informationssuche führt zur Bestätigung der Hypothesen- infolge der massiven Ängste: starkes Rückversicherungsverhalten (Rückversicherung beruhigt aber nur kurz) bes.bei Medizinern („Doctor (s)hopping“), aber auch Angehörige, Gesundheitsratgeber oder VermeidungsverhaltenKonversionsstörung- nicht erklärbare Symptome oder Ausfälle der willkürlichen motorischen oder sensorischen Funktionen, die eineneurologische oder sonstige somatische Störung nahelegen- es wird angenommen, dass psychische Funktionen eng mit den Symptomen oder Ausfällen zusammenhängen- verbunden mit Leiden und BeeinträchtigungenSubtypen:- mit motorischen Symptomen oder Ausfällen: z.B. Koordinations- oder Gleichgewichtsstörungen, Paralyse oderumschriebene Muskelschwäche, Schluckbeschwerden oder Globusgefühl im Hals, Aphonie oder Harnverhalten- mit sensorischen Symptomen oder Ausfällen: z.B. Verlust der Berührungs- oder Schmerzempfindung, Blindheit,Taubheit- mit Anfällen oder Krämpfen: Krampfanfälle oder Krämpfe mit Beteiligung der Willkürmotorik oder -sensorik- mit gemischtem ErscheinungsbildSchmerzstörung- Schmerzen in einer oder mehreren anatomischen Regionen- subjektives Leiden oder Beeinträchtigungen in mehreren Bereichen- psychische Faktoren: wichtige Rolle für Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung derSchmerzen- Sy oder Ausfall nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht<strong>Verena</strong> <strong>Kaiser</strong> Seite 100

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