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Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

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<strong>Psychiatrie</strong>PsychopathologieStörungen der Befindlichkeit:- depressiv = krankhaft herabgesetzte Grundbefindlichkeit- manisch = krankhafte Hochstimmung d. Grundbefindlichkeit- dysphorisch = gereizte Grundstimmung = MissstimmungStörungen der Affizierbarkeit (quantitativ)- Gesteigerte Affizierbarkeit (Affektlabilität): Akzentuierung der gefühlsmäßigen Ansprechbarkeit- Reduzierte Affizierbarkeit (Affektstarre): Pat. Schwingt in seinen Affekten nicht mit, ist in einer AffektlageeingefrorenStörungen der Affizierbarkeit (qualitativ)- Inadäquate Affizierbarkeit (Parathymie)Angst/Furcht- Furcht: objekt- oder situationsbezogen∙ Alle phobischen Erkrankungen sind mit Furcht verknüpft- Angst: Generalisiert und ungerichtet (oft nicht klar definierbar)∙ Patienten haben den ganzen Tag über ein bedrohliches Gefühl, können aber nicht genau sagen warumZwang- Zwangsgedanken∙ Ideen, Vorstellungen, Impulse, die immer wieder stereotyp beschäftigen. Quälend, sinnlos, Widerstanderfolglos- Zwangshandlung∙ Stereotype Handlungen oder Rituale∙ Zwänge werden auch von den Patienten selbst oft als völlig unsinnig wahrgenommen, sie können sichaber nicht davon befreienAntrieb- reduziert- gesteigertReduzierter oder gesteigerter Antrieb kann auch ein Charaktermerkmal sein, aber wenn sich innerhalb des individuellenAntriebs eine starke Steigerung oder Reduktion des Antriebs entwickelt, kann diese pathologisch sein.17.10.11Präsuizidales Syndrom (mod. Nach Erwin Ringel):1.) Kognitive, affektive und dynamische Einengunga. Einengung im kognitiven Bereich: qualitative Einengung: aus einem vorgegebenen Denkprozess kannder Patient nicht abgelenkt werden → häufig Menschen mit Suizidversuchen, nachdem ihnen imalkoholisierten Zustand der Führerschein abgenommen wurde → Exploration: „ohne Führerschein istman kein Mensch mehr“ → auch wenn man dem Patienten erklärt, dass er den Führerscheinwiederbekommen wird, lässt sich dieser nicht von seinen Gedanken abbringenb. Zusätzlich Einengung im affektiven Bereich: „Warum hat es ausgerechnet mich erwischt“ (verärgert,dysphorisch, gekränkt)c. Aus der Einengung kann eine Aggression resultieren, die sich gegen den Untersucher richtet („Was fälltihnen ein, sich in mein Leben einzumischen“) → wichtig ist, hier den Patienten nicht nachhause zuschicken, da dieser suizidgefährdet ist.2.) Gehemmte/meist gegen die eigene Person gerichtete Aggressiona. Mit Unterstützungen kann der Patient nichts anfangen3.) Vermehrte Beschäftigung mit dem Tod, Todeswünsche, Selbstmordphantasien, Selbstmordträume, Planung vonSuizidhandlungen: aktiv intendiert versus passiv sich aufdrängenda. Muss nicht als aktive suizidale Tendenz zu erkennen seinb. Auch Patienten, die erzählen, dass sie sich vermehrt mit dem Tod beschäftigen und gleichzeitig aberversichern, dass sie diese Phantasien nie umsetzen würden (und dafür Gründe angeben), beschäftigensich in einem pathologischen Ausmaß mit diesen Gedanken und sind daher auch dem präsuizidalenSyndrom zuzuordnenSuizidalität muss prinzipiell exploriert werden. In Ö sterben pro Jahr mehr Menschen durch Suizid, als durchVerkehrsunfälle.Plötzliche innere Ruhe bei Patienten, die schon zuvor wegen latenter Suizidgefahr in Behandlung waren, kann einWarnzeichen für eine akute Bedrohung sein!<strong>Verena</strong> <strong>Kaiser</strong> Seite 8

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