12.07.2015 Aufrufe

Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Psychiatrie</strong>Organische psychische Störungen2. Aufmerksamkeitsstörung∙ Patientengespräch: ablenkbar?, nach Tagesablauf fragen∙ Hat der Patient Schwierigkeiten, seine Aufmerksamkeit auszurichten?∙ Ist er z. B. leicht ablenkbar? Hat er Probleme, einem Gespräch zu folgen?3. Inkohärenz∙ Schweift Patient aus? Verliert er den roten Faden?∙ War das Denken des Patienten ungeordnet oder inkohärent, etwa im Gespräch weitschweifig und amThema vorbei, mit einem unklaren oder unlogischen Gedankengang oder mit einem unvermitteltenSpringen von Thema zu Thema?4. Veränderte Bewusstseinslage∙ Wach oder in der Vigilanz beeinträchtigt∙ Wie würden Sie insgesamt die Bewusstseinslage des Patienten einschätzen?• wach (normal, hypervigilant, überreizt, lethargisch, müde, leicht weckbar)• stuporös (schwer weckbar) oder komatös (nicht weckbar)Zur Diagnose eines Delirs nach dem CAM müssen die Kriterien 1 und 2 sowie 3 oder 4 erfüllt sein.- => grobe Orientierung um festzustellen, ob jemand delirant verwirrt istRisikofaktoren für die Entwicklung eines Delir- Alter, Männer- Andere vorbestehende Schädigungen: Hirnschädigung, kognitive Defizite, Demenz- Alkoholabhängigkeit, Substanzmissbrauch- Mangel-/Fehlernährung- Somatische Multimorbidität (bis zu 25% der Patienten auf internistischen Stationen)- Sensorische Beeinträchtigung- Polypharmazie- Schmerz- Perioperative Risikofaktoren∙ Schmerzen, Schmerzmedikation, Elektrolytstörungen, Blutverlust, Infekte, Fieber, Insomnie- Anticholinerges Syndrom: kann zu einer deliranten Verwirrtheit führen (und ist nicht selten)∙ Medikamente: Trizyklika, Parkinsonmedikamente∙ Typische Symptome: Tachykardie, Arrhythmie, Hypertonie, sehr hohe TemperaturMedikamente als Auslöser von DelirenSubstanzgruppe BeispieleAnalgetikaOpiate, SalicylateAntiarrhythmika Chinidin, Disopyramid, Flecainid, Lidocain, Mexiletin, Procainamid, AmiodaronAntiasthmatika AminophyllineAntibiotika Aminoglykoside, Cephalosporine, Penicilline, Sulfonamide, Isoniazid, Rifampicin, Amphotericin B,MetronidazolAnticholinergika Atropin, ScopolaminAntidepressiva Amitriptylin, Imipramin (alte Antidepressiva)Antihistaminika H1/H2-BlockerAntihypertensiva Captopril, Clonidin, Reserpin, a-MethyldopaAntikonvulsiva Phenobarbital, Phenytoin, ValproatAntiphlogistika ACTH, Corticosteroide, PhenylbutazonNarkotikaNeuroleptika Haloperidol, Thioridazin, ClozapinParkinson-TherapeutikaAmantadin, Biperiden, Carbidopa, Levodopa,TrihexyphenidylSedativa/Hypnotika Barbiturate, Benzodiazepine, Chloralhydrat (!)VirustatikaAciclovirZytostatika5-FluorouracilVerschiedene Chloroquin, Lithium, MetrizamidTherapie deliranter Störungen- Ursache finden und therapieren- Internistische Basistherapie: Vitalfunktionen stabilisieren- Reduktion von Selbst- und Fremdgefährdung (auch bei hypoaktivem Delir)- Ruhige/vertraute Atmosphäre, vertraute Personen, Orientierungshilfen- Psychopharmakologische Sedierung (Benzos), bei Halluzinaiton Gabe von Antipsychotika (Haloperidol, Olanzapin,Quetiapin, Risperidon)∙ Aber: diese Medikamente senken initial die Hirnleistung<strong>Verena</strong> <strong>Kaiser</strong> Seite 32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!