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Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

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<strong>Psychiatrie</strong>psychotrope SubstanzenRestzustand und verzögert auftretende psychotische StörungAus der ICD-10 DefinitionEine Störung, bei der alkohol-­‐ oder substanzbedingte Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, des Affektes, derPersönlichkeit oder des Verhaltens über einen Zeitraum hinaus bestehen, in dem noch eine direkte Substanzwirkungangenommen werden kann.Der Beginn dieser Störung sollte in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Gebrauch der psychotropen Substanz stehen.Beginnt das Zustandsbild nach dem Substanzgebrauch, ist ein sicherer und genauer Nachweis notwendig, dass der Zustandauf Effekte der psychotropen Substanz zurückzuführen ist.Nachhallphänomene (Flashbacks) unterscheiden sich von einem psychotischen Zustandsbild durch ihr episodischesAuftreten, durch ihre meist kurze Dauer und das Wiederholen kürzlich erlebter alkohol-­‐ oder substanzbedingter Erlebnisse.Klinische Problematik- Teils massive Verhaltensauffälligkeiten- Störungen der Kommunikation- Reduzierte Compliance- Chronischer Zustand- Erschwertes Management (Behandlung, Pflege etc.)- Fehlendes Urteilsvermögen- Schwierigkeiten in PflegeeinrichtungenPsychiatrische und somatische KomorbiditätErschwerende Kombinationenalle psychiatrischen Erkrankungen erhöhen das Risiko von schädlichem Substanzkonsum und Abhängigkeitserkrankungen.Exzessiver Substanzkonsum und Abhängigkeiten verschlechtern die Prognose anderer psychischer ErkrankungenKlinische Implikationen- Notwendigkeit der Exploration des Substanzgebrauchs bei psychiatrischer Symptomatik- Anwendung komplexer Behandlungsschemata- Negative gegenseitige AuswirkungenHäufige Kombinationen:- Depression und/oder Angststörung: Benzodiazepine, Alkohol- Persönlichkeitsstörungen: Alkohol, Benzodiazepine, illegale Drogen- Schizophrenie: Cannabis, Alkohol, Benzodiazepine- Essentieller Tremor: Alkohol- Chronische Schmerzsymptomatik: Opioide, BenzodiazepineDiagnostische Kriterien und klinische SymptomeCraving/VerlangenVerlangen nach Substanz-Craving: psychologisch-neurobiologisches Phänomen mit hohem LeidenspotentialCraving ist ein multidimensionales Phänomen, das von der subjektiven Empfindung eines einfachen Wunsches bis hin zumunstillbaren Verlangen nach und obsessiven Gedanken an Substanz reichtCraving nach Substanz kann sowohl von internen als auch von externen Stimuli ausgelöst werden und wird auch dann nichtschwächer wird, wenn dem Individuum die negativen Konsequenzen des Konsums bewusst sind.Kann sowohl bei Abhängigkeit, als auch beim schädlichen Gebrauch auftreten (z.B. Einnahme der Substanz, um die Folgendes schädlichen Gebrauchs zu mindern)Genauer Entstehungsmechanismus noch nicht geklärtAuswirkungen- Plötzliche Impulse zu konsumieren ohne Beachtung von Folgen- Konsum in großen Mengen (Binge)- Überwindung von Craving-Zuständen ist mit hohem Leidensdruck verbunden- Resignation- Abstinenzunfähigkeit: Abstinenzversuche scheitern oft an massivem Craving!!! Verlangen nach der Substanz ist eines der wichtigsten Symptome bei Abhängigkeit<strong>Verena</strong> <strong>Kaiser</strong> Seite 38

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