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Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

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Affektive Störungen<strong>Psychiatrie</strong>Manische Syndrome:Ursachen: Vorwiegend im Rahmen einer uni- oder bipolaren affektiven Störung, aber auch somatogen (symptomatisch):Postoperativ, Tumor, Encephalitis, Intoxikation (Cannabis!)"Umkehrbild der Depression"Formen der Manie:- Hypomanie- Fröhlich-angehobene Manie- Psychotische Manie- Gereizte/Zornmanie, TobsuchtTherapie der Manie:- Medikamentös: Atypische Neuroleptika, Lithium, Anticonvulsiva- Reizabschirmung (Schutz vor Überflutung)- Kreis der Bezugspersonen klein halten- Tagesstruktur, Überaktivität kanalisieren- Körperliches Ausagieren- Klare Abmachungen, keine „Nachverhandlungen“!- Nicht mitagieren! (Therapeutische Abstinenz)- (Größen-) Wahnideen vorsichtig andiskutieren∙ Auf Widersprüche aufmerksam machen- Auf kurze depressive Einbrüche achten (Suizidgefahr!)- Unterbringung (oft schwierig)- Evtl. Besachwaltung als Schutz- Prävention: Psychoedukation20.<strong>12</strong>.11Phasenprophylaxe/Langzeittherapie:- Wenn 2-3 Phasen → Dauerhafte (lebenslange) Medikamenteneinnahme∙ Viele Patienten setzen ihr Medikament selbst 2 bis 3 mal ab, bevor sie akzeptieren, dass sie einelebenslange Phasenprophylaxe- Grundsatz: „Alles, was akut wirkt“- Gleiche Dosis wie in der Akuttherapie!- Bei unipolaren Depressionen: Antidepressiva, Schlafentzüge, Psychotherapie, ECT- Bei bipolaren Störungen: Lithium, Anticonvulsiva, ECT- ECT zeigt auch einen längerfristigen antidepressiven (daher nur 1x alle 3 Monate nötig)Mood stabilizers:- Ausgleichende Wirkung gegenüber beiden Polen- Lithium: bestes "bipolares" Medikament, antidepressiv und antimanisch. Vmtl. auch antisuizidal. Geringetherapeutische Breite, Spiegelbestimmungen- Antikonvulsiva: Valproinsäure (antimanisch > antidepressiv; teratogen, Carbamazepin, Lamotrigin: vorwiegendantidepressiv)- Atypische Antipsychotika (Quetiapin, Aripiprazol, Olanzapin, Ziprasidon, Risperidon,…)SuizidalitätSuizidalität ist die Summe aller Denk- und Verhaltensweisen von Menschen oder Gruppen von Menschen, die in Gedanken,durch aktives Handeln, Handeln lassen oder passives Unterlassen den eigenen Tod anstreben bzw. als möglichen Ausgangeiner Handlung in Kauf nehmen. Dabei ist Suizidalität grundsätzlich allen Menschen möglich, tritt jedoch häufig inpsychosozialen Krisen und bei psychischer Erkrankung auf.M. Wolfersdorf 2007Dimensionale Abstufung von Suizidgedanken:- Lebensüberdruss: passiert vielen einmal: Gedanken, wie „wenn ich morgen nicht mehr aufwachen würde“ → derBetroffene würde aber selbst nie aktiv etwas dazu beitragen- Passive Todeswünsche: Patienten wünschen sich z.B. bei einem Autounfall zu sterben- Suizidideen: aktiv intendiert / passiv sich aufdrängend∙∙Aktiv intendiert = gedankliche Vorstellung, selbst etwas zu tun um das Leben zu beendenPassiv sich aufdrängend: Patient will sich eigentlich nichts antun, aber er hat suizidale Gedanken, diesich ihm aufdrängen („Fremdsteuerung“, „Außensteuerung“, psychotische Gedanken)- Konkrete Suizidpläne- Suizidale Einengung: Patienten beschäftigen sich nur mehr mit den SuizidgedankenSeite 91<strong>Verena</strong> <strong>Kaiser</strong>

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