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Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

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Schizophrenie<strong>Psychiatrie</strong>∙ Verfolgungsideen, Größenwahn, usw.∙ Häufigste Präsentationsform- hebephrene Schizophrenie∙ Persönlichkeitsveränderungen, Negativsymptome∙ Schwierig zu diagnostizieren∙ Psychotische Symptome nur gering bis gar nicht ausgeprägt, affektive Störungen stehen hier imVordergrund∙ Symptome beginnen meist sehr früh in der Adoleszenz∙ Seltene Unterform- katatone Schizophrenie∙ Psychomotorische Störungen∙ Im Vordergrund motorische Symptome: bizarre Motorik, Befehlsautomatie, Beibehalten von bizarrenPositionen, bis hin zu Stupor- Undifferenzierte Schizophrenie∙ Schizophrene Symptomatik nicht einem der Subtypen zuordenbar- Postschizophrene Depression∙ Depressive Episode im Anschluss an schizophrene Erkrankung∙ Nach Abklingen einer akuten schizophrenen Episode∙ Kann Teil der Schizophrenie sein, aber auch (v.a. bei Ersterkrankten) eine Reaktion auf die Erkrankung(Patienten verarbeiten die Tatsache, dass sie an einer schweren Erkrankung leiden, depressiv)- Schizophrenes Residuum (Residualsyndrom)∙ Negativsymptome∙ Akute psychotische Symptomatik zum Großteil abgeklungen, aber charakteristischerweise bleiben dieNegativsymptome erhalten∙ = Defektschizophrenie (alte Bezeichnung)- Schizophrenia simplex∙ Persönlichkeitsveränderungen, Affektstörung∙ Oft nicht leicht zu differenzieren von schizotypen Persönlichkeiten∙ Entwickelt sich langsam: über Jahre kontinuierlich∙ Patienten präsentieren sich wie schizophrene Residualsyndrome, hatten aber nie eine psychotischeEpisode → aus dem gesunden Leben heraus entwickeln sich schizophrene Negativsymptome∙ Diagnose schwierig, daher sollte diese Diagnose nicht verwendet werden- Sonstige Schizophrenie- Nicht näher bezeichnete SchizophrenieSchizophrenie VerlaufsbilderMythos „einmal schizophren, immer schizophren“ stimmt nicht → verschiedene Verläufe existieren- Kontinuierlich- Episodisch, mit zunehmendem Residuum- Episodisch, mit stabilem Residuum- Episodisch remittierend- Unvollständige Remission- Vollständige Remission- Sonstige- Beobachtungszeitraum weniger als ein JahrSchizophrenie ist eine Erkrankung, die primär im jungen Alter auftritt (höchste Inzidenz zwischen 15 und 35 Jahren).Verlauf22% Nur eine Episode, keine Restsymptomatik35% Mehrere Episoden, keine oder minimale Restsymptomatik8% Restsymptomatik nach der ersten Episode, wiederholte Episoden, keine restitutio ad intergrum35% Restsymptomatik nimmt nach jeder Episode zuVulnerabilitäts-Stress-Coping-ModellVerschiedene konstitutionelle Faktoren vermitteln dem Patienten eine gewisse Vulnerabilität. Diese Faktoren sind bedingt.Genetische Faktoren existieren, man kennt aber bis jetzt kein Gen, das definitiv für die Erkrankung verantwortlich ist. Esgibt aber auch erworbene Faktoren, dabei sind v.a. die pränatalen Faktoren wichtig. Z.B. haben Kinder von Müttern, die im2. Trimenon an Schizophrenie litten, ein erhöhtes Risiko später selbst zu erkranken. Auch der Zeitpunkt der Geburt (welcherMonat, welche Jahreszeit) hat einen geringen Einfluss auf das Risiko. Alle diese Faktoren summieren sich und ergeben diekonstitutionelle Vulnerabilität. Im Kindes- und frühen Jugendalter entwickeln sich auch Kinder mit einer erhöhtenVulnerabilität völlig normal, die Erkrankung tritt erst mit Verzögerung nach der Pubertät auf, wenn andere Faktoreneinwirken. Zu diesen Triggern zählen z.B. zusätzliche soziale Stressoren oder Cannabiskonsum. Der schlechte Umgang mitStress in der Jugend ist wahrscheinlich bedingt durch die Vulnerabilität, aber ev. auch durch Prozesse der neuronalenReifung, da in der Pubertät Synapsen abgebaut werden. Je nach Vulnerabilität gibt es unterschiedliche Risikogruppen, beisehr hoher Vulnerabilität können Patienten sogar ohne einen wesentlichen zusätzlichen Stressor erkranken.Seite 67<strong>Verena</strong> <strong>Kaiser</strong>

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