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Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

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Affektive Störungen<strong>Psychiatrie</strong><strong>12</strong>.<strong>12</strong>.11- Denkhemmung, Monoideismus∙ Monoideismus: Reduktion des Denkinhaltes → Patienten verlieren das Interesse an Themen, wie Politik,Sport, etc.- Schlafstörungen∙ Kombinierte Schlafstörungen (Einschlaf- und Durchschlafstörungen)∙ Manische Patienten sind auch schlafgestört, nehmen dies aber nicht als Störung wahrKörperliche Symptome:- Appetitstörung, Gewichtsverlust∙ 10-20 kg Gewichtsverlust kann alleine durch eine Depression verursacht werden (aber immer auch ansomatische Erkrankung denken!)- Libidoverlust, sexuelle Störungen∙ Antipsychotika können diese Symptome auch auslösen- (Morgenpessimum)∙ Es gibt Patienten, die abends ganz normal sind (massive Tagesschwankung)- Körperliche Schwäche, erhöhte Ermüdbarkeit∙ Patienten trauen sich auch selbst nichts zu∙ Aber es gibt auch Patienten, die körperlich normal belastbar sind- "Somatisierung": (unklare) Schmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Zungenbrennen, Harn-/Stuhldrang,Globusgefühl, "Druck auf der Brust"∙ Vorgeschobene Symptome, Masken- Suizidalität: Lebensüberdruss, Suizidideen, suizidale Handlungen∙ Fast alle depressiven Patienten haben eine Symptomatik auf der langen Bandbreite zwischenLebensüberdruss und definitiven suizidalen HandlungenWahnhafte/Psychotische Symptome i.R. depressiver Episoden:- Nur bei schweren Episoden- Wahnideen, Halluzinationen oder depressiver Stupor (massive Antriebshemmung mit auch kognitiverBeeinträchtigung)- Wahninhalte: Versündigung, Verarmung, Paranoia, Nihilismus, Katastrophe, Hypochondrie∙ Extreme Übersteigerung von Schuldgefühlen: kann dazu führen, dass Patienten nicht mehr leben wollen∙ Verarmung: den Patienten kann man auch Sparbücher oder Kontoauszüge zeigen, sie glauben abertrotzdem, dass sie kein Geld besitzen (Patienten finden pseudorationale Erklärungen)∙ Nihilismus: Patienten nehmen nichts als wertvoll wahr – können eigene Erfolge nicht anerkennen →wichtiger Risikofaktor für Suizidalität (Patienten denken, sie verdienen es nicht zu leben)- Halluzinationen: synthym = stimmungskongruent (Kettenrasseln, anklagende Stimmen, verfaulender Körper)Depressions-screening-Fragen:Besonders bei Patienten mit wechselnden Beschwerden, bei denen keine somatische Ursache gefunden werden kann:- Können Sie sich in der letzten Zeit noch richtig freuen?∙ Patienten erklären die Freudlosigkeit: z.B. durch die ständigen Schmerzen- Denken Sie sich öfters "Ich habe eigentlich zu nichts richtig Lust"?- Fallen Ihnen Aktivitäten schwerer als sonst (Arbeit, Haushalt, Bewegung/Sport)?- Fühlen Sie sich manchmal wie "innerlich leer"?∙ Gefühle weniger intensiv wahrgenommen- Hat sich Ihr Schlafverhalten geändert?- Ziehen Sie sich in der letzten Zeit aus Ihren sozialen Kontakten zurück?- Fällt es Ihnen schwerer, sich zu konzentrieren?∙ Wie geht es Ihnen beim Lesen oder beim Führen eines Gesprächs? – Anstrengender?- Haben Sie manchmal (unbestimmte) Angst oder Panik?- Denken Sie manchmal, es wäre in Ihrer Situation fast besser, tot zu sein?∙ Wichtig: dokumentieren!!!Rezidivierende depressive Störung:- Rezidivierend depressive Episoden, bisher noch keine manische Episode- Episodendauer mind. 2 Wochen (ø 6 Monate) – „Normalfall“- "Hypomane Nachschwankungen"∙ Nach der Depression ein paar Tage ein bisschen fröhlicher, „aufgedrehter“∙ Kann im Einzelfall auch in eine Manie übergehen- Zykluslänge (Intervalldauer!) nimmt mit jeder Episode ab ("kindling")∙ Die Phasen rücken zusammen, die Patienten haben weniger gesunde Zeit∙ Daher müssen möglichst viele depressive Episoden verhindert werden, um das Kindling abzuschwächen- "Chronifizierte Phase": bis zu Jahren. Meist organische oder neurotische Ko-Faktoren∙ Umweltfaktoren können Einfluss nehmen∙ Wichtig: nicht nur pharmakologisch, auch psychotherapeutisch therapierenSeite 85<strong>Verena</strong> <strong>Kaiser</strong>

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