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Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

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Somatoforme Störungen<strong>Psychiatrie</strong>„Teufelskreis“ somatoformer Störungen- verstärkte Wahrnehmung der Beschwerden, Aufmerksamkeitsfixierung und erhöhtes Erregungsniveau- Bewertung der Vorgänge als krankhaft- Entwicklung somatoformer Beschwerden- Entwicklung eines Schon- und Vermeidungsverhaltens mit einer folglich immer ausgeprägteren Symptomatik, diewiederum wahrgenommen wird und den Teufelskreis verstärktKrankheit ist kein Symbol- es gibt keinen spezifischen Konflikt (z.B. keine Krebspersönlichkeit)- nicht hinter jedem körperlichen Symptom steht automatisch ein seelischer Konflikt- genetische Disposition: macht anfällig für eine bestimmte Erkrankung; psychologische Faktoren (z.B. Stress,Beziehungserfahrungen, Lebensumstände) wichtig für Zeitpunkt des AuftretensBehandlungsvorbereitung in der Psychosomatischen Medizin- viele Patienten sind fremdmotiviert („geschickt“, „überredet“)- Motivationsarbeit umfasst: Information und Aufklärung über die Erkrankung, ihre Entstehung(Diagnoseeröffnung muss vorsichtig und taktvoll sein) und Behandlungsoptionen- bringen oft dysfunktionale (somatische) Laienätiologie mit (Psychoarzt stigmatisierend)- umfangreiche interdisziplinäre Diagnostik („bio-psycho-sozial“) notwendig (hoher Anteil an Face-to-face-Kontakt; Gespräch wichtigstes Instrument; oft mehrere Stunden notwendig): Psychopathologie,lebensgeschichtliche Hintergründe, MotivationsarbeitAufgabe der psychosomatisch-psychotherapeutischen Motivationsarbeit:- den Pat. ohne adäquates Krankheitsverständnis und Veränderungsmotivation auf die Stufe der Bewusstwerdungzu bringen, auf der ein Problembewusstsein entsteht und eine Psychotherapie erwogen wird- Widerstand gegen eine Psychotherapie:∙ meist vorhanden∙ muss in einem offenen Gespräch bearbeitet werden (Pat. macht erste Erfahrung einer hilfreichentherapeutischen Beziehung);∙ oft Überweisung an niedergelassenen Psychotherapeuten notwendigErstbegegnung- Was führt Sie zu mir?- Was kann ich für Sie tun?- Womit möchten Sie beginnen? Darf ich Sie bitten, einfach anzufangen- statt fragen eher zuhören und nachfragen bzw. rückmeldenEher vermeiden:- Was fehlt Ihnen? (Defizitmodell)- Welche Beschwerden haben Sie? (weckt evtl. unrealistische Erwartungen)Psychotherapeutisch-psychosomatische Behandlung- Aufbau einer tragfähigen, gegenseitig wertschätzenden therapeutischen Beziehung- Informationsvermittlung (psychoedukativer Ansatz)- Anleitung zur Selbstbeobachtung (Symptomtagebuch)- Vermittlung von Selbstmanagement- und Stressbewältigungstechniken (Entspannungs-, Meditations- undImaginationsverfahren, evtl unter Biofeedback-Kontrolle)- kognitive Therapie dysfunktionaler GedankenprozesseSeite 103<strong>Verena</strong> <strong>Kaiser</strong>

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