Psychiatrie Verena Kaiser Wintersemester 2011/12 - anthropia

PsychiatrieAffektive StörungenHintergrund ärztlicher Suizidprävention:- Ärztegesetz: Verpflichtung, Leben zu erhalten- Suizidalität v.a. bei psychiatrischen (und somatopsychischen) Pat.- Beihilfe zum Suizid und aktive Sterbehilfe in Österreich und Deutschland verboten (nicht z.B. in der Schweiz,Niederlande, Belgien)- "Dynamische Einengung" = (psychosewertige) Einschränkung der Fähigkeit zum "freien Willen" durch psychischeKrankheit- Relevant für Interventionsmaßnahmen: Direkte oder indirekte Signale als Hinweis für seelische NotEpidemiologie Suizide:- Weltweit pro Jahr ca. 1 Million Suizide (= 1 Suizid alle 2 Minuten)- Mehr als alle Mord- (520.000), Terror- und Kriegsopfer (310.000) zusammen- In Österreich 2009: 1273 Suizide (SR = Suizidrate : 15,2)- In Tirol 2010: 118 Suizide (SR: 16,6)- 8-häufigste Todesursache (15-39 Jahre: zweithäufigste! → mittlerweile haben die Suizide in dieser Altersgruppedie Unfälle überholt, sind daher hier bereits die häufigste Todesursache)- Große globale Unterschiede hinsichtlich Häufigkeit (China, Indien), Geschlecht, Alter, Ursachen, Methoden,Prävention- Pro Suizid(-versuch) große Anzahl von Betroffenen (Partner, Familie, Freunde, Ärzte; oft spezifische GÜ-Reaktionen)∙ GÜ-Reaktionen = Gegenübertragungsreaktionen (wie wir auf das Übertragungsverhalten des Patienten reagieren)- Mind. 90% der Suizid(versuchs-)opfer hatten zuvor eine psychische ErkrankungSuizidraten in Österreich nach Alter und GeschlechtSuizidrate:Zahl der vollzogenen Suizide pro 100.000 Personen (Angehörige einer definierten Population) in einem JahrVerena Kaiser Seite 92