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Wasser – ein globales Gut - Koordination Südliches Afrika

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Unterrichts<strong>ein</strong>heit I<br />

☞ 8<br />

Aktion <strong>Wasser</strong>marsch<br />

Was es bedeutet, täglich zwei<br />

Kilometer mit <strong>ein</strong>em 10 Liter<br />

Eimer unterwegs zu s<strong>ein</strong>, um<br />

den <strong>Wasser</strong>bedarf zu decken<br />

kann man durch die „Aktion<br />

<strong>Wasser</strong>marsch“ erfahrbar<br />

machen.<br />

Die SchülerInnen legen<br />

<strong>–</strong> möglichst an <strong>ein</strong>em heißen<br />

Sommertag <strong>–</strong> <strong>ein</strong>en 1 km<br />

langen Weg zurück, der z.B.<br />

durch die Fußgängerzone der<br />

Stadt führt. Auf dem Kopf<br />

tragen sie <strong>ein</strong>en 10 Liter Eimer<br />

mit <strong>Wasser</strong> (mit <strong>ein</strong>em Handtuch<br />

polstern).<br />

Das <strong>Wasser</strong> wird in zwei Bottiche<br />

geschüttet, die in ca. 1 km<br />

Entfernung aufgebaut sind.<br />

Der <strong>ein</strong>e Bottich trägt die<br />

Aufschrift „20 Liter <strong>–</strong> Tagesverbrauch<br />

in <strong>Afrika</strong> (Land)“,<br />

der zweite ist mit <strong>ein</strong>em Schild<br />

versehen „127 Liter <strong>–</strong> Tagesverbrauch<br />

in Deutschland“.<br />

Die <strong>Wasser</strong>träger werden von<br />

SchülerInnen begleitet, die<br />

Zettel an die Passanten verteilen,<br />

über die Hintergründe<br />

informieren und ggfs. für <strong>ein</strong><br />

<strong>Wasser</strong>projekt sammeln.<br />

Über die Aktion sollten die<br />

Presse informiert werden.<br />

Die Erfahrungen können<br />

später im Klassengespräch<br />

ausgetauscht werden.<br />

☞ 9<br />

20 Liter pro Tag<br />

Viele Menschen in den ländlichen<br />

Gebieten weiter Teile von<br />

<strong>Afrika</strong> oder auch von Asien<br />

müssen mit rund 20 Litern<br />

<strong>Wasser</strong> am Tag auskommen.<br />

Wie viel oder wie wenig dies<br />

ist, kann man ebenfalls am<br />

eigenen Leib erfahren. Zwei<br />

Eimer (á 10 Liter) werden<br />

morgens abgefüllt <strong>–</strong> und dann<br />

k<strong>ein</strong> weiteres <strong>Wasser</strong> mehr<br />

entnommen.<br />

Mit dieser <strong>Wasser</strong>menge muss<br />

dann jeder und jede versuchen,<br />

s<strong>ein</strong>en Durst zu stillen<br />

(sonstige Getränke gibt es<br />

12<br />

Währenddessen versucht der Mann, durch<br />

Ausgraben von Wurzeln <strong>ein</strong> wenig „Lebenssaft“<br />

zu gewinnen. ☞ 8<br />

Kommentar: Der Film verzichtet auf Kommentierung<br />

und Erklärungen und dokumentiert lediglich<br />

die alltäglich Mühsal des <strong>Wasser</strong>holens. Die Frauen<br />

spielen ihr eigenes Leben. Gerade durch diese<br />

Dokumentation ohne Erklärungen, Anklagen oder<br />

Beschwichtigungen be<strong>ein</strong>druckt der Film.<br />

Themen des Films:<br />

• <strong>Wasser</strong>mangel;<br />

• Unzureichende technische Ausstattung der<br />

Brunnen;<br />

• Willkür bei der <strong>Wasser</strong>verteilung;<br />

• Besondere Belastung der Frauen;<br />

• Leben der Kinder <strong>–</strong> weitgehend auf sich all<strong>ein</strong><br />

gestellt.<br />

3. <strong>Wasser</strong>knappheit und<br />

<strong>Wasser</strong>mangel<br />

☞ MI <strong>–</strong> 3 Rund 1,1 Millionen Menschen haben<br />

k<strong>ein</strong>en sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser.<br />

Das bedeutet, dass sie in maximal <strong>ein</strong>em Kilometer<br />

Entfernung k<strong>ein</strong>en sauberen <strong>Wasser</strong>anschluss,<br />

Brunnen, Quelle oder Regenwassersammler fi nden,<br />

aus dem sie mindestens täglich 20 Liter (pro<br />

Kopf) sauberen Trinkwassers entnehmen können.<br />

☞ 9<br />

Ähnlich gravierend ist die Tatsache, dass<br />

rund 2,4 Mrd. Menschen (4 von 10) nicht an ausreichende<br />

sanitäre Abwassersysteme angeschlossen<br />

sind.<br />

Hinter diesen Zahlen verbergen sich lebensgefährdende<br />

und lebensbelastende Zustände, wie<br />

sie auch im o.a. Film deutlich werden.<br />

Das Arbeitsblatt MI <strong>–</strong> 3 will <strong>ein</strong>e Beschäftigung<br />

mit <strong>ein</strong>zelnen Aspekten des <strong>Wasser</strong>mangels<br />

anstoßen und kombiniert diese mit mathematischen<br />

Aufgaben (Umrechnungen, Dreisatz, Prozentrechnung).<br />

Lösungen des Arbeitsblattes MI <strong>–</strong> 3<br />

1 Zuordnung zu den <strong>ein</strong>zelnen Kategorien:<br />

Land Erneuerbares<br />

<strong>Wasser</strong>dargebot<br />

pro Einwohner/<br />

Jahr<br />

Kategorie<br />

China 2259 m3 I<br />

Deutschland 1878 m3 I<br />

Libyen 113 m3 III<br />

Mosambik 11814 m3 I<br />

Rep. Südafrika 1154 m3 II<br />

2 Berechnungsweg<br />

Die 14.000 km 2 <strong>Wasser</strong> ergeben umgerechnet<br />

14.000 Milliarden m 2 ; diese geteilt durch 6,1<br />

Mrd. Menschen macht <strong>ein</strong>e Menge von 2295<br />

m 2 pro Jahr <strong>–</strong> oder auch 2.295.000 Liter. Diese<br />

Zahl dividiert durch 365 Tage ergibt 6288<br />

Liter, die jedem Erdbewohner pro Tag (statistisch)<br />

an Süßwasser zur Verfügung stehen.<br />

Statistisch stehen jedem Erdbewohner pro Tag<br />

6288 Liter <strong>Wasser</strong> zur Verfügung.<br />

3 Berechnungsweg<br />

100 Liter Wochenbedarf der Familie ergibt 10<br />

<strong>Wasser</strong>wege á 2 Kilometer (Hin- und Rückweg)<br />

pro Woche. Im Jahr (x 52) ist dies <strong>ein</strong>e<br />

Wegstrecke von 1040 Kilometern.<br />

Die Frau legt all<strong>ein</strong> für das <strong>Wasser</strong>holen <strong>ein</strong>e<br />

Wegstrecke von 1040 km im Jahr zurück.<br />

4 Berechnungsweg:<br />

Im Jahre 2015 werden ca. 7,197 Mrd. Menschen<br />

auf der Erde leben. Wenn bis dahin<br />

maximal nur noch 9 % der Weltbevölkerung<br />

ohne sicheren Trinkwasseranschluss leben<br />

sollen, würde dies <strong>ein</strong>e Anzahl von 647 Mio.<br />

Menschen bedeuten. Im Jahre 2000 lag die<br />

Anzahl der Menschen ohne sichere Trinkwasserversorgung<br />

noch bei 1094 Mio.<br />

Gemäß der Zielvorgabe dürften 2015 nur<br />

noch maximal 647 Mio. Menschen ohne sichere<br />

Trinkwasserversorgung s<strong>ein</strong>.<br />

4. <strong>Wasser</strong>verschmutzung<br />

Der mangelhafte Zugang zu sauberem Trinkwasser<br />

und fehlende Abwasserentsorgung sind die<br />

Ursache für viele Erkrankungen und Todesfälle in<br />

den Ländern der „Dritten Welt“. Der Weltwasserentwicklungsbericht<br />

der UN (2003) gibt an, dass<br />

mindestens 2,2 Millionen Menschen jedes Jahr an<br />

den Folgen der durch diese beiden Mängel verursachten<br />

Krankheiten sterben. Der Verlust an Lebensjahren<br />

liegt bei mehr als 82 Millionen Jahren<br />

(diese Kennziffer berechnet, wie viele Lebensjahre<br />

durch den frühzeitigen Tod gemessen an<br />

der durchschnittlichen Lebenserwartung verloren<br />

gehen). Schon die hohe Zahl (82 Mill. Jahre/2,2<br />

Mill. Menschen) deutet darauf hin, dass sehr<br />

viele Kinder hiervon betroffen sind: Laut Unicef<br />

sind es mehr als 1 Million Kinder.

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